Liahona
„Bitte hilf ihr!“
Juli 2024


„Bitte hilf ihr!“, Liahona, Juli 2024

Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

„Bitte hilf ihr!“

Familiengeschichtliche Forschung und die Arbeit als Stellvertreterin im Tempel halfen mir, Versagensängste und Einsamkeit zu besiegen.

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Manila-Tempel in den Philippinen

Foto des Manila-Tempels in den Philippinen von Russell Sun De La Cruz

Als ich eines Tages gerade meiner Arbeit nachging, fühlte ich mich todtraurig und allein. Ich dachte, ich hätte meine Vorfahren im Stich gelassen, weil ich so viele Fehler gemacht hatte. Ich flehte den Vater im Himmel an, mir doch Kraft zu schenken.

Ein oder zwei Wochen später kam nach der Kirche eine Schwester auf mich zu und fragte, ob ich Jenny Casama sei. Sie stellte sich als Michelle Bautista vor. Michelle war in unserer Gemeinde eine der Beraterinnen für Tempel und Familiengeschichte. Sie erzählte mir, sie habe einen Traum gehabt, in dem drei weiß gekleidete Frauen mit dem Nachnamen Casama zu ihr gekommen seien und sie um Unterstützung gebeten hätten. Sie hatten Michelle angefleht: „Bitte hilf ihr!“

Michelle fasste das so auf, dass diese Frauen sie gebeten hatten, ihrer Verwandten – mir nämlich – zu helfen, mehr über Tempelarbeit und familiengeschichtliche Forschung zu lernen.

Sie bot mir an: „Lass uns doch mal nachsehen, ob wir diese Frauen in deinem Stammbaum finden können.“

Auf der Website von FamilySearch fanden wir Aufzeichnungen über meine Großmutter Damasa Casama, ihre Schwester Emiliana Casama und meine Urgroßmutter Eugenia Casama. Ohne jeden Zweifel wussten wir: Das waren die Frauen aus Michelles Traum! Ein sanftes, friedliches Gefühl erfasste mich, und ich fühlte mich von der innigen Liebe meiner Vorfahrinnen umhüllt. Wir weinten, weil uns so viel Glück ins Herz strömte. Ich spürte, dass ich meinen Vorfahrinnen sehr am Herzen lag, und auch ich empfand ich zu ihnen tiefe Liebe.

Da erkannte ich meine Verantwortung, ihnen und meinen anderen Vorfahren zu helfen, die Tempelverordnungen zu empfangen. Unsere Vorfahren warten darauf – manche schon lange Zeit –, dass wir, die wir auf der Erde leben, für sie diese heiligen Handlungen vollziehen.

Später im Jahr ließ ich mich im Tempel für diese drei Vorfahrinnen taufen. Ich gebe Zeugnis, dass familiengeschichtliche Forschung und die Kraft, die sie mir schenkt, einfach wundervoll sind.

Es ist genau so, wie Präsident Russell M. Nelson gesagt hat: „Dieses Werk wirkt sich nämlich nicht nur segensreich für diejenigen aus, die bereits durch den Schleier gegangen sind, sondern ebenso für die Lebenden. Es hat eine läuternde Wirkung auf alle, die sich daran beteiligen. [Es trägt] buchstäblich zur Erhöhung ihrer Familie bei.“

Ich weiß, dass die Kirche wahr ist und dass wir ohne unsere Vorfahren nicht vollkommen gemacht werden können.

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