„Lektion 65 – Lehre und Bündnisse 50, Teil 1: Sich nicht täuschen lassen“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar, 2025
„Lehre und Bündnisse 50, Teil 1“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar
Lektion 65: Lehre und Bündnisse 49 und 50
Lehre und Bündnisse 50, Teil 1
Sich nicht täuschen lassen
In ihrem Eifer, geistige Gaben zu erleben, hatten sich einige der ersten Bekehrten in Kirtland in Ohio täuschen lassen: Sie meinten, dass einige ungewöhnliche Manifestationen vom Heiligen Geist stammten, obwohl dies nicht der Fall war. Der Herr gab ihnen Hinweise, damit sie unterscheiden konnten, was von ihm stammte und was nicht. Diese Lektion soll den Schülern verdeutlichen, wie der Herr ihnen helfen kann, Wahrheit zu erkennen und sich nicht täuschen zu lassen.
Vorschläge für Lernaktivitäten
Die gestreifte Miezekatze
Elder Gary E. Stevenson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat die folgende Geschichte erzählt:
Großonkel Grover [lebte] weit entfernt von der Stadt draußen auf dem Land. … Onkel Grover war schon sehr alt. Wir wollten, dass unsere Söhne ihn noch kennenlernten, bevor er das Zeitliche segnete. Also machten wir uns eines Nachmittags auf die lange Fahrt zu seinem kleinen Häuschen. Wir saßen drinnen und plauderten, und er sah zum ersten Mal unsere Söhne. Schon bald wollten die beiden Jungs, sie waren damals vielleicht fünf und sechs Jahre alt, zum Spielen nach draußen gehen.
Onkel Grover hörte ihre Bitte und beugte sich zu ihnen hinunter. … Mit seiner rauen Stimme brummte er ihnen zu: „Seid vorsichtig! Draußen gibt es viele Stinktiere.“ Als Lesa und ich das hörten, waren wir mehr als erschrocken. Wir machten uns Sorgen, dass ein Stinktier sie ansprüht. Die Jungs gingen dann schon bald zum Spielen nach draußen, und wir unterhielten uns drinnen weiter.
Später im Auto fragte ich die Jungs: „Und, habt ihr ein Stinktier gesehen?“ Einer antwortete: „Nein, kein Stinktier, aber eine schwarze Miezekatze mit einem weißen Streifen auf dem Rücken!“ (Gary E. Stevenson, „Täusche mich nicht!“, Liahona, November 2019, Seite 93)
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Warum haben die Kinder das Stinktier wohl nicht erkannt?
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Worin besteht die Gefahr, wenn man das wahre Wesen einer Sache nicht erkennt?
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Wie lässt sich diese Geschichte damit vergleichen, was der Satan uns vormachen möchte und wie wir ihn sehen sollen?
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Auf welche Weise versucht der Satan heutzutage, Jugendliche zu täuschen?
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Warum funktionieren die Täuschungen des Satans manchmal so gut?
Täuschung unter den frühen Heiligen
Als Joseph Smith Anfang Februar 1831 in Kirtland in Ohio ankam, musste er feststellen, dass sich unter den Mitgliedern „seltsame Vorstellungen und falsche Geister eingeschlichen“ hatten (in: History, 1838–1856, Manuskript History of the Church, Band A-1, Seite 93, josephsmithpapers.org).
John Whitmer hat über diesen Zeitraum folgendes aufgezeichnet.
Einige hatten Visionen, konnten aber nicht sagen, was sie sahen; einige bildeten sich ein, sie hätten das Schwert Labans, und schwangen es [wie ein berittener Soldat]; einige taten so, als wären sie ein Indianer beim Skalpieren; einige rutschten oder wälzten sich auf dem Boden mit der Schnelligkeit einer Schlange umher. … Auf diese Weise verblendete der Teufel einige gute und ehrliche Jünger. (John Whitmer, History, 1831–circa 1847, Seite 26, josephsmithpapers.org)
Joseph Smith war von diesem Verhalten beunruhigt und wandte sich an den Herrn, woraufhin er Lehre und Bündnisse 50 empfing. In Vers 1-9 warnte der Herr die Ältesten der Kirche vor falschen Geistern und sogar vor Mitgliedern, die andere täuschten.
Welche Warnungen des Herrn sind in Lehre und Bündnisse 50:1-3 zu finden?
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Warum versucht der Satan deiner Meinung nach, uns zu täuschen und von Jesus Christus wegzuführen?
Lies die folgenden Verse und überlege dir, wie du die folgende Aussage vervollständigen könntest: Der Herr hilft uns, uns nicht täuschen zu lassen, wenn wir …
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Was bedeutet diese Lehre?
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Wie kann dir diese Lehre helfen, dich mit der Hilfe des Herrn nicht vom Satan täuschen zu lassen?
Ein klarer Weg
Der Herr schloss mit der liebevollen Zusicherung, dass wir uns dank ihm nicht fürchten müssen. Lies Lehre und Bündnisse 50:40-44 und achte darauf, was du darin über den Erretter erfährst.
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Was fällt dir in diesen Versen besonders auf?
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Wie kann uns diese Erkenntnis über ihn in einer Welt voller Täuschungen helfen?
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Wie hast du diese Wahrheiten über Jesus Christus erkannt oder Glauben daran entwickelt?
Präsident Russell M. Nelson hat erklärt, wie wir den Herrn um Hilfe bitten können, um uns nicht täuschen zu lassen:
Die Stimmen und der Druck der Welt sind einnehmend und vielfältig. Aber zu viele Stimmen sind trügerisch, verführerisch und können uns vom Weg der Bündnisse wegziehen. Um den unvermeidlichen Herzschmerz zu vermeiden, der darauf folgt, bitte ich Sie heute inständig, den Verlockungen der Welt zu widerstehen, indem Sie sich Zeit für den Herrn nehmen – jeden Tag aufs Neue.
Wenn die meisten Informationen, die Sie erhalten, aus den sozialen oder anderen Medien stammen, wird Ihre Fähigkeit, die Einflüsterungen des Geistes zu hören, nachlassen. Wenn Sie sich nicht auch an den Herrn wenden durch tägliches Gebet und Evangeliumsstudium, sind Sie anfällig für Gedankengut, das zwar faszinierend sein mag, aber nicht wahr ist. Selbst Mitglieder, die ansonsten treu sind, können durch die steten Schläge von Babylons Schar aus der Bahn geworfen werden.
Meine Brüder und Schwestern, ich bitte Sie inständig: Nehmen Sie sich Zeit für den Herrn! Machen Sie Ihr eigenes geistiges Fundament so stabil, dass es die Zeit überdauert, indem Sie das tun, was es dem Heiligen Geist ermöglicht, immer mit Ihnen zu sein. (Russell M. Nelson, „Nehmen Sie sich Zeit für den Herrn“, Liahona, November 2021, Seite 120)
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Welche zusätzlichen Erkenntnisse hast du gewonnen, die dir helfen, dich nicht täuschen zu lassen?