Seminar
Lektion 141 – Lehre und Bündnisse 132: Die Mehrehe


„Lektion 141 – Lehre und Bündnisse 132: Die Mehrehe“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar, 2025

„Lehre und Bündnisse 132“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar

Lektion 141: Lehre und Bündnisse 129 bis 132

Lehre und Bündnisse 132:1,2,34-66

Die Mehrehe

Joseph Smith liest und übersetzt die Bibel

Die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist Gottes derzeit geltendes Ehegesetz (siehe Jakob 2:27,30). Dennoch hat er einigen seiner Kinder zu bestimmten Zeiten geboten, die Mehrehe zu praktizieren. Die Anfangsjahre der wiederhergestellten Kirche waren eine solche Ausnahmephase. Der Herr gebot dem Propheten Joseph Smith, die Mehrehe zu praktizieren und anderen diesen Grundsatz zu vermitteln. In dieser Lektion erfahren die Schüler mehr über das Gebot des Herrn an einige Mitglieder in der Anfangszeit der Kirche, die Mehrehe zu praktizieren.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Schwierige Gebote

Präsident Russell M. Nelson hat gesagt:

Präsident Russell M. Nelson

Gott hat von seinen Kindern, die zu seinem Bundesvolk gehören, schon immer Schwieriges erwartet. (Russell M. Nelson, „Ein wahres Kind des Millenniums“, Liahona, Oktober 2016, Seite 49)

  • Welche Beispiele fallen dir dazu ein, dass Gott jemandem etwas Schwieriges geboten hat?

    Verweisen Sie bei Bedarf auf ein paar Begebenheiten in den heiligen Schriften, über die die Schüler nachdenken sollen. Zum Beispiel wurde Abraham aufgefordert, Isaak zu opfern (siehe Genesis 22:1,2,10), Maria nahm die Berufung an, die Mutter Jesu Christi zu sein (siehe Lukas 1:26-38), und Jesus Christus litt und sühnte für die ganze Menschheit (siehe Matthäus 26:39). Sie könnten auch Bilder zeigen, auf denen diese Ereignisse dargestellt sind.

    Abraham und Isaak
    Maria wird von einem Engel besucht
    Der Erlöser im Garten Getsemani
  • Was meinst du, warum Gott seinen Kindern manchmal etwas so Schwieriges gebietet?

Im Rahmen dieses Unterrichtsgesprächs können Sie Abraham 3:23-25 lesen. Sie können gegebenenfalls auch das Video „Is It Hard to Be the Prophet?“ (1:54; in englischer Sprache) auf ChurchofJesusChrist.org zeigen.

1:54

In unserer Evangeliumszeit hat der Herr dem Propheten Joseph Smith einige schwierige Aufgaben auferlegt. Ein schwieriges Gebot, das Gott Joseph Smith gab, war, in der Anfangszeit der Kirche die Mehrehe, auch Polygamie genannt, einzuführen.

Erklären Sie, dass sich die Mehrehe auf die Ehe zwischen einem Mann und mehreren Frauen bezieht. Machen Sie deutlich, dass es ganz normal ist, dass das Thema Mehrehe Fragen aufwirft und auch als verwirrend empfunden wird. Geben Sie den Jugendlichen Zeit, ihre Fragen in ihr Studientagebuch zu schreiben.

Es ist gut, wenn die Schüler selbst Antworten auf ihre Fragen suchen. Fordern Sie sie auf, beim Schriftstudium auf Führung durch den Heiligen Geist zu achten. Ihre Aufgabe als Lehrer besteht nicht darin, alle Fragen der Schüler zu beantworten. Es ist in Ordnung zu sagen, dass Sie die Antworten nicht kennen. Sie können den Schülern zeigen, dass man im Glauben an Jesus Christus vorwärtsgehen kann, auch wenn man nicht alle Antworten kennt.

Die Anweisungen des Herrn zur Mehrehe

Bei der Übersetzung der Bibel las der Prophet Joseph Smith von einigen Dienern Gottes, die mehr als eine Frau geheiratet hatten. Lies Lehre und Bündnisse 132:1, um herauszufinden, was Joseph Smith Gott gefragt hat. Lies dann Vers 2 und Vers 34-37 und achte darauf, wie der Herr die Frage des Propheten beantwortet hat.

  • Was erfährst du aus diesen Versen darüber, in welchem Fall der Herr die Mehrehe gutheißt?

Fragen Sie die Schüler, was sie in diesen Versen dazu gefunden haben, und helfen Sie ihnen, diese Wahrheit zu erkennen: Die Ausübung der Mehrehe wird vom Herrn nur dann angenommen, wenn er es geboten hat.

Im Buch Mormon lesen wir, dass einige Nephiten gegen Gottes Willen die Mehrehe praktizierten. Sie rechtfertigten ihr Handeln anhand der Berichte aus dem Alten Testament (siehe Jakob 2:23,24; siehe auch Lehre und Bündnisse 132:38,39). Der Herr verurteilte dieses Verhalten und lehrte die Nephiten seinen Maßstab, was die Ehe anbelangt.

Lies Jakob 2:26,27,30 und achte darauf, was der Herr hierüber zu den Nephiten sagt.

  • Was erfährst du aus diesen Versen, was dein Verständnis erweitert?

Stellen Sie gegebenenfalls klar: Die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist Gottes derzeit geltendes Ehegesetz. Manchmal hat Gott jedoch die Ausübung der Mehrehe als Ausnahme von diesem bestehenden Gesetz geboten. Ein Grund, den Gott für die Ausübung der Mehrehe nennt, ist, ihm „Nachkommen [zu] erwecken“ (Jakob 2:30).

  • Was kann dieses Wissen dazu beitragen, die eine oder andere Frage zur Ausübung der Mehrehe in der Anfangszeit der Kirche zu beantworten?

Die Mehrehe unter den ersten Mitgliedern der Kirche

Es kann hilfreich sein, wenn die Schüler gottgegebene Quellen nutzen, um mehr über die Ausübung der Mehrehe in der Anfangszeit der Kirche zu erfahren.

Icon „Arbeitsblatt“Sie könnten dazu das Arbeitsblatt mit dem Titel „Auszüge aus dem Artikel ‚Die Mehrehe in Kirtland und in Nauvoo‘“ verteilen. Bitten Sie die Schüler dann, das Arbeitsblatt jeder für sich oder in Kleingruppen zu lesen. Bitten Sie sie, nach Informationen zu suchen, die dazu beitragen, ihre Fragen zur Mehrehe zu beantworten.

Geben Sie den Schülern, nachdem sie das Arbeitsblatt gelesen haben, Gelegenheit, sich darüber auszutauschen, was sie herausgefunden haben. Stellen Sie dazu Fragen wie diese:

  • Was hast du gelesen, was du hilfreich findest?

  • Wie war es für Joseph Smith und andere Mitglieder aus der Anfangszeit der Kirche, als sie aufgefordert wurden, die Mehrehe zu praktizieren?

  • Wie hat Gott den Heiligen bei diesem schwierigen Gebot geholfen?

Machen Sie deutlich, dass es völlig in Ordnung ist, wenn die Schüler immer noch weitere Fragen zu diesem Thema haben. Es war ein schwieriges Gebot für die Heiligen in der Anfangszeit der Kirche, und es ist schwierig, es heute zu verstehen. Wenn wir uns jedoch auf die wichtigen Wahrheiten konzentrieren, die wir über den Vater im Himmel, Jesus Christus und das wiederhergestellte Evangelium wissen, können wir im Glauben vorwärtsgehen. Sie können auch selbst Zeugnis geben und eine Aussage wie diese vorlesen:

Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel hat diesen Rat gegeben:

15:1
Elder Neil L. Andersen

Der Glaube verlangt keinesfalls auf jede Frage eine Antwort, sondern strebt nach der Zusicherung und dem Mut, vorwärtszugehen, auch wenn man manchmal zugeben muss: „Ich weiß nicht alles, aber ich weiß genug, um auf dem Weg des Jüngers weiterzugehen.“ (Neil L. Andersen, „Glaube ist kein Zufall, sondern eine Entscheidung“, Liahona, November 2015, Seite 66)

Das Gelernte zusammenfassen

Um den Schülern zu helfen, das, was sie heute gelernt haben, in Worte zu fassen, können Sie ein Fallbeispiel wie dieses vorstellen:

Stell dir vor, du hättest ein Gespräch mit einem Freund, der sich fragt, ob Joseph Smith gegen Gottes Willen handelte, als er die Mehrehe in der Kirche einführte. Nimm dir einen Moment Zeit, in deinem Studientagebuch einige Punkte aufzulisten, die du deinem Freund in einem freundlichen Gespräch mitteilen könntest.

Nachdem die Schüler Zeit hatten, ihre Gedanken dazu in ihr Studientagebuch zu schreiben, könnten Sie fragen, ob einige das, was sie aufgeschrieben haben, vorlesen möchten. Oder man gibt den Schülern die Gelegenheit, Antworten zu nennen, die sie auf einige ihrer Fragen oder Bedenken gefunden haben.

Sie könnten den Schülern bezeugen: Wenn sie Glauben an Jesus Christus ausüben und sich an den Vater im Himmel wenden, wird er ihnen bei ihren eigenen Herausforderungen und Fragen helfen.