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Lektion 145 – Lehre und Bündnisse 134: Eine Glaubenserklärung hinsichtlich Regierungen


„Lektion 145 – Lehre und Bündnisse 134: Eine Glaubenserklärung hinsichtlich Regierungen“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar, 2025

„Lehre und Bündnisse 134“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar

Lektion 145: Lehre und Bündnisse 133 und 134

Lehre und Bündnisse 134

Eine Glaubenserklärung hinsichtlich Regierungen

Schwestern vor einem Kirchengebäude

Angesichts von Verfolgungen und Anschuldigungen wegen der Glaubensansichten der Kirche verfassten die Führer der Kirche ein Dokument, in dem sie den Standpunkt der Kirche zu Regierung und Religion verdeutlichten. Diese Lektion soll den Schülern verständlich machen, wie wichtig Religionsfreiheit ist und wie wichtig es ist, sich an die Gesetzes des Landes zu halten, in dem sie leben.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Präsident Nelsons Erlebnis mit einem König

Sie können zu Unterrichtsbeginn den folgenden Absatz zusammenfassen und die Aussage von Präsident Russell M. Nelson lesen. Oder Sie zeigen das Video „Das Buch Mormon – wie wäre Ihr Leben ohne es?“ von Minute 0:00 bis 3:16. Das Video ist auf ChurchofJesusChrist.org verfügbar.

15:1

1986 war Präsident Russell M. Nelson Gastsprecher an einer Universität in Accra in Ghana. Nach Präsident Nelsons Worten wandte sich ein Stammeskönig an ihn und stellte Fragen über Jesus Christus. Präsident Nelson sprach über Erkenntnisse aus 3 Nephi, die den König sehr beeindruckten.

Präsident Russell M. Nelson

Nachdem der König selbst erfahren hatte, wie machtvoll die Worte des Erretters in 3 Nephi sind, rief er aus: „Sollte ich mich bekehren und der Kirche anschließen, werde ich meinen ganzen Stamm mit mir bringen!“ (Russell M. Nelson, „Das Buch Mormon – wie wäre Ihr Leben ohne es?“, Liahona, November 2017, Seite 61)

Bevor Sie den Schülern die folgende Antwort von Präsident Nelson vorlesen, fragen Sie die Schüler, wie sie wohl reagieren würden, wenn sie als Missionar unter dem Volk dieses Königs tätig wären und seine Worte hörten.

Präsident Nelson erwiderte: „O König, … so funktioniert das nicht.“ (Das Buch Mormon – wie wäre Ihr Leben ohne es?, Liahona, November 2017, Seite 61.)

  • Was weißt du über den Plan des himmlischen Vaters, was Präsident Nelsons Antwort erklären könnte?

  • Auch wenn der König gute Absichten gehabt haben mag: Warum ist es wichtig, dass die Bekehrung zum Evangelium des Erretters eine persönliche Entscheidung ist?

Wenn die Schüler neugierig sind, was Präsident Nelson dem König noch gesagt hat, zitieren Sie weiter: „Bekehrung ist etwas Persönliches. … Jeder erhält selbst ein Zeugnis vom Evangelium Jesu Christi.“ (Das Buch Mormon – wie wäre Ihr Leben ohne es?, Seite 61.)

Ermuntern Sie die Schüler, sich beim heutigen Unterricht um Führung vom Vater im Himmel zu bemühen, um zu verstehen, warum es so wichtig ist, dass man sich frei und aus eigenem Wunsch entscheiden kann, Jesus Christus nachzufolgen. Fordern Sie sie auch auf, darüber nachzudenken, wie wichtig es ist, die Gesetze des Landes zu befolgen und Menschen zu respektieren, die andere Glaubensansichten haben als sie. Geben Sie den Schülern Zeit, ihre Gedanken zu einer oder mehreren dieser Anregungen aufzuschreiben, bevor Sie fortfahren.

Die Bedeutung von Staat und Religion

In den 1830er Jahren waren die Mitglieder der Kirche Verfolgung ausgesetzt – zum Teil wegen der falschen Annahme, sie würden aus religiösen Gründen staatliche Gesetze missachten. Die Glaubenserklärung, die die Führer der Kirche damals verfassten, um die Verpflichtung der Heiligen gegenüber Recht und Gesetz einerseits und Religionsfreiheit andererseits zu verdeutlichen, ist in Lehre und Bündnisse 134 festgehalten.

Um den Inhalt dieses Abschnitts zu erarbeiten, könnten Sie die Schüler in Zweiergruppen einteilen. Jeder der beiden Partner soll sich auf eine der folgenden beiden Wahrheiten konzentrieren:

  1. Wir glauben, dass es recht ist, die Gesetze des Landes, in dem wir leben, zu befolgen (siehe Lehre und Bündnisse 134:1,3,5,6).

  2. Wir glauben an Religions- und Gewissensfreiheit (siehe Lehre und Bündnisse 134:2,4,5,7).

Jeder Partner liest dann die Verse, die sich auf die von ihm gewählte Wahrheit beziehen, und sucht nach Wörtern und Formulierungen, die diese Wahrheit untermauern oder verdeutlichen. Im Anschluss daran können sie sich gegenseitig erläutern, was sie gelernt haben.

Danach bitten Sie ein paar Freiwillige, die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Was hat dich an dem, was du gelesen hast, beeindruckt?

  • Welche Fragen könnte jemand haben, nachdem er diese Verse gelesen hat?

Icon „Arbeitsblatt“Um die Schüler dabei zu unterstützen, Antworten auf ihre Fragen zu finden und ihr Verständnis der Wahrheiten in dieser Lektion zu vertiefen, könnten Sie Folgendes tun:

Teilen Sie die Schüler in kleine Gruppen auf. Jede Gruppe befasst sich mit dem ersten Arbeitsblatt und bespricht es. Zum Bearbeiten und Besprechen des zweiten Arbeitsblatts werden die Gruppen neu gebildet.

Alternativ kann sich die eine Hälfte jeder Gruppe mit dem ersten Arbeitsblatt befassen und die andere Hälfte mit dem zweiten. Die Gruppen können sich dann mit einer Gruppe austauschen, die sich mit dem jeweils anderen Arbeitsblatt beschäftigt hat.

Wir glauben, dass es recht ist, die Gesetze des Landes, in dem wir leben, zu befolgen

Lies das folgende Fallbeispiel.

Lena erfüllt eine Mission an einem Ort, an dem die Regierung verbietet, das Evangelium außerhalb eines Gebäudes der Kirche zu verkünden. Sie ist frustriert, weil sie weiß, dass es in der Stadt Menschen gibt, die das Evangelium Jesu Christi annehmen würden, wenn sie offener darüber sprechen könnte. Sie überlegt, ob sie diskret mit Leuten auf der Straße sprechen und ihnen vom Erretter erzählen sollte.

  • Wie würdest du mit dieser Situation umgehen?

Lies die folgenden Quellen und überlege, wie sie Lena helfen könnten, zu verstehen, was der Vater im Himmel von ihr möchte.

Lies Matthäus 22:15-22 und die folgende Aussage von Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft, um zu sehen, wie der Erretter auf einen möglichen Konflikt zwischen Regierung und Religion reagiert hat:

Präsident Dallin H. Oaks

Zwar ehren alle Gläubigen das göttliche Gesetz, die meisten erkennen aber auch an, dass Zivilgesetze ebenfalls von Gott bestimmt sind. Der Herr Jesus Christus hat angeordnet: „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört; und Gott, was Gott gehört!“ (Matthäus 22:21.) So angewiesen, müssen wir so gut es geht beiden Rechtsordnungen gehorchen. Wenn es offensichtliche Konflikte gibt, müssen wir versuchen, sie in Einklang zu bringen. Wenn sie wirklich unvereinbar sind, sollten wir uns mit Gleichgesinnten zusammenschließen und anstreben, das Zivilgesetz zu ändern, um dem göttlichen Gesetz Rechnung zu tragen. Auf jeden Fall müssen wir sehr zurückhaltend sein, bevor wir – in den seltensten Fällen – beschließen, eines zugunsten des anderen zu missachten. (Dallin H. Oaks, „The Boundary between Church and State“, Ansprache bei der zweiten jährlichen Konferenz von Richtern und Geistlichen in Sacramento, 20. Oktober 2015 newsroom.ChurchofJesusChrist.org)

Beantworte die folgenden Fragen.

  • Was hast du erfahren, was Lena verständlich machen könnte, dass sie die Gesetze, des Landes, in dem sie jetzt lebt, respektieren sollte?

  • Warum ist es wohl ein Grundsatz des Evangeliums Jesu Christi, das Gesetz des Landes, in dem man lebt, zu befolgen?

Wir glauben an Religions- und Gewissensfreiheit

Beantworte die folgenden Fragen.

  • Wann hast du schon einmal mit anderen, die einen anderen Glauben haben als du, über Religion oder Glaubensansichten gesprochen?

  • Wie haben sie auf deine Glaubensansichten reagiert? Und wie hast du auf ihre reagiert?

Stell dir folgendes Fallbeispiel vor.

Liam gehört zur Fußballmannschaft seiner Schule. Ein Junge aus seiner Mannschaft, Kemal, führt vor jedem Spiel ein persönliches religiöses Ritual aus. Kemal ist der Einzige seiner Religion in der Mannschaft. Andere Mitglieder des Teams haben Kemals Ritual bemerkt und machen ihm deswegen das Leben schwer. Liam weiß, dass Kemals Religion von den Menschen in ihrem Umfeld manchmal negativ betrachtet wird.

Befasse dich mit den nachstehenden Quellen und überlege, wie sie sich sowohl auf Liams Situation als auch auf deinen Umgang mit Menschen beziehen lassen, die einen anderen Glauben haben als du.

Der Prophet Joseph Smith (1805–1844) hat gesagt:

Der Prophet Joseph Smith

Wenn es sich gezeigt hat, dass ich bereit war, für einen Mormonen zu sterben, so erkläre ich angesichts des Himmels ohne Scheu, dass ich gleichermaßen bereit bin, zur Wahrung der Rechte eines Presbyterianers, eines Baptisten oder sonst eines guten Mannes irgendeiner anderen Glaubensgemeinschaft zu sterben. Denn das gleiche Prinzip, das die Rechte eines Heiligen der Letzten Tage mit Füßen tritt, das tritt auch die Rechte … jedes anderen Glaubensbekenners mit Füßen, der sich unbeliebt gemacht hat und zu schwach ist, sich selbst zu verteidigen.

Die Freiheitsliebe ist es, die meine Seele inspiriert – bürgerliche und religiöse Freiheit für das ganze Menschengeschlecht insgesamt. (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 382f.)

  • Was könntest du Liam sagen, was ihm helfen kann, mit der oben beschriebenen Situation umzugehen?

  • Was hast du darüber gelernt, wie du nach dem Willen des himmlischen Vaters und Jesu Christi Menschen behandeln sollst, die einen anderen Glauben haben als du?

Nachdem sich die Gruppen über beide Arbeitsblätter ausgetauscht haben, geben Sie den Schülern Gelegenheit, das Gelernte durch weiteren Austausch und Fragen mit der ganzen Klasse zu vertiefen.

Wenn es hilfreich wäre, weiter zu besprechen, was die Schüler über die beiden Wahrheiten gelernt haben, können Sie die folgenden Fragen verwenden.

  • Wie kann man für seinen Glauben eintreten und gleichzeitig die unterschiedlichen Glaubensansichten anderer respektieren?

  • Inwiefern kann uns das Befolgen der geltenden Gesetze darin unterstützen, dem Erlösungsplan des himmlischen Vaters zu folgen?

  • Welche Möglichkeiten hältst du für geeignet, Religionsfreiheit unter Einhaltung der geltenden Gesetze zu fördern?

    Zum Abschluss der Lektion bitten Sie die Schüler, die folgende Frage in ihrem Studientagebuch zu beantworten. Anschließend können einige Schüler erzählen, was sie aufgeschrieben haben.

  • Was möchtest du aufgrund dessen, was du heute gelernt hast, tun? Was meinst du, was der Vater im Himmel möchte?