Lektion 196: Erfolg in der Schule

Ehrlichkeit in unserer Ausbildung

Wir glauben, dass es recht ist, ehrlich zu sein

In unserem Bestreben, tüchtige und vertrauenswürdige Jünger Jesu Christi zu werden, ist es wichtig, im Herzen ehrlich und redlich zu sein. Diese Lektion kann den Schülern helfen, sich bei ihrer Ausbildung ehrlich und redlich zu verhalten.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Sich für Ehrlichkeit und Redlichkeit entscheiden

Bitten Sie die Schüler, Fallbeispiele mit Bezug zur Schule zu nennen, in denen die Redlichkeit eines Schülers auf die Probe gestellt werden könnte. Nennen Sie bei Bedarf die folgenden Beispiele.

1. Du stehst vor einer wichtigen Prüfung. Ein Klassenkamerad entdeckt eine Kopie der Prüfungsantworten auf dem Tisch des Lehrers und fotografiert sie mit seinem Handy ab. Er schickt dir und einigen anderen Schülern dieses Foto.

2. Du musst in einem Fach einen Aufsatz schreiben, hast aber noch nicht damit angefangen. Ein Freund schlägt vor, eine Software im Internet zu verwenden, die den Text für dich schreibt. Oder dass du einfach Abschnitte aus verschiedenen Artikeln herauskopierst, die du im Internet findest, und noch ein paar eigene Sätze dazuschreibst, damit es so aussieht, als hättest du den Aufsatz selbst geschrieben. Dein Freund erzählt, dass er so etwas schon öfter gemacht hat und es dem Lehrer nie aufgefallen ist.

   • Warum könnte das jemand für eine gute Idee halten?

   • Was könnte dir in so einer Situation helfen, das Richtige zu tun?

Erklären Sie, dass es in dieser Lektion darum geht, warum Ehrlichkeit und Lauterkeit beim Lernen wichtig sind. Lassen Sie die Schüler sagen, was sie über Lauterkeit wissen. Die folgende Aussage von Elder Joseph B. Wirthlin könnte an dieser Stelle hilfreich sein.

Elder Joseph B. Wirthlin (1917–2008) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat Lauterkeit folgendermaßen definiert:

Lauterkeit [heißt], immer das zu tun, was gut und richtig ist – ungeachtet der Konsequenzen. Es heißt, aus tiefster Seele rechtschaffen zu sein, und das nicht nur in der Tat, sondern – was noch wichtiger ist – in Gedanken und im Herzen. Zur Lauterkeit gehört, dass man so vertrauenswürdig und unbestechlich ist, dass es einem unmöglich ist, einem Versprechen oder einem Bündnis untreu zu sein. …

Die Welt braucht dringend lautere Männer und Frauen. Fast jeden Tag hören wir von Betrug, Missbrauch von Geldern, irreführender Werbung und anderen Machenschaften, die darauf abzielen, durch Betrug und Täuschung Gewinne zu machen. Der Herr verabscheut solche Praktiken. (Joseph B. Wirthlin, „Personal Integrity“, Ensign, Mai 1990, Seite 30, 32)

• Woran merkst du, wie dringend Lauterkeit in der heutigen Welt gebraucht wird?

Anhand der folgenden Anregung können die Schüler überprüfen, welchen Stellenwert sie der Ehrlichkeit bei der Bildung geben: Bitten Sie sie, die Überschrift „Warum mir Redlichkeit in der Bildung wichtig ist“ auf eine leere Seite in ihr Studientagebuch zu schreiben. Bitten Sie die Schüler dann, alle Argumente aufzulisten, die ihnen dazu einfallen, warum ihnen Redlichkeit wichtig ist. Wenn die Schüler fertig sind, können einige Freiwillige ein paar ihrer Argumente vorlesen.

Ermuntern Sie die Schüler, ihre Liste im Laufe des Unterrichts um weitere Gedanken, Wahrheiten und Schriftstellen zu ergänzen.

Der Vater im Himmel und Jesus Christus wollen, dass wir redlich handeln

Erklären Sie: Was wir über die Lehre und das Wesen des himmlischen Vaters und Jesu Christi wissen, kann uns motivieren, redlich zu handeln. Die Schüler könnten die folgende Lernaufgabe in Zweier- oder Kleingruppen bearbeiten.

Lies die folgenden Schriftstellen und achte auf Lehren, die unseren Wunsch verstärken können, redlich zu handeln: 3 Nephi 27:18; Ether 3:11,12; Lehre und Bündnisse 3:2; 51:9; 124:15,20; 13. Glaubensartikel.

• Welche Wahrheiten erfährst du aus diesen Versen zum Thema Ehrlichkeit und Redlichkeit?

  Bitten Sie die Schüler, zu erzählen, welche Wahrheiten sie entdeckt haben. Sie könnten Wahrheiten wie diese herausarbeiten: Der Vater im Himmel und Jesus Christus sind vollkommen ehrlich. Wenn wir ehrlich und redlich handeln, werden wir mehr wie sie.

• Was kann es uns erschweren, in der Ausbildung ehrlich und redlich zu handeln?

Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesprochen, wie sich Ehrlichkeit auf unser geistiges Wachstum auswirken kann:

Es liegt eine gewaltige geistige Kraft darin, auch dann wahrhaftig und ehrlich zu bleiben, wenn die Folgen Ihrer Ehrlichkeit zu Ihrem Nachteil ausfallen könnten. Jeder von Ihnen wird einmal vor solchen Entscheidungen stehen. In solchen entscheidenden Momenten wird Ihre Redlichkeit auf die Probe gestellt. Wenn Sie sich für Ehrlichkeit und Wahrheit entscheiden – ob sich die Situation nun wie erhofft entwickelt oder nicht –, stellen Sie fest, dass diese richtungsweisenden Entscheidungen zu starken Stützpfeilern für Ihr geistiges Wachstum werden. (Neil L. Andersen, „Der göttliche Maßstab Ehrlichkeit“, Liahona, August 2017, Seite 30)

• Welche Vorteile und Segnungen bringt es, am Arbeitsplatz und in der Schule ehrlich und redlich zu sein?

Bitten Sie die Schüler, von eigenen Erlebnissen zu erzählen, welche Segnungen des Herrn sie erlebt haben, weil sie ehrlich waren. Als weiteres Beispiel könnten Sie auch das Video „Ehrlichkeit: Na und ob!“(4:46) auf ChurchofJesusChrist.org zeigen.

Das Gelernte anwenden

Erinnern Sie die Schüler an ihre göttliche Identität als Kinder liebevoller himmlischer Eltern. Auch in der Schule ist das ein Teil von ihnen. Wenn sie Jesus Christus nachfolgen und immer ehrlich und redlich handeln, unterscheiden sie sich vom Rest der Welt.

Präsident Russell M. Nelson hat gesagt:

Ihr als kostbare Wesen verdient die kostbare Eigenschaft Lauterkeit! Bewahrt sie euch als unschätzbaren Lohn, denn das ist sie in der Tat. (Russell M. Nelson, „Integrity of Heart“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 23. Februar 1993, Seite 7, speeches.byu.edu)

Bitten Sie die Schüler, anhand der folgenden Fragen darüber nachzudenken, wie sie ihre Ehrlichkeit und Redlichkeit schützen oder mehren können. Bitten Sie sie, ihre Antworten zu einigen oder allen Fragen in ihr Studientagebuch zu schreiben.

• Was hast du heute über Lauterkeit oder Redlichkeit gelernt, woran du dich erinnern möchtest?

• Was hast du über den Vater im Himmel und Jesus Christus erfahren, was dir helfen kann, wenn du versucht bist, unehrlich zu handeln?

• Überlege dir ein, zwei Punkte, was du konkret tun willst, um in der Schule ehrlicher und redlicher zu werden.

Sie könnten einige Freiwillige bitten, ihre Antwort mitzuteilen. Geben Sie Zeugnis für die Lehren und Grundsätze aus dem heutigen Unterricht und spornen Sie die Schüler an, ihren Plänen gemäß zu handeln.

Zusatzmaterial

Was hat Ehrlichkeit mit Lernen zu tun?

Der Vater im Himmel möchte, dass seine Töchter und Söhne beständig dazulernen. Für dich gibt es zeitliche und geistige Gründe, dich um Bildung zu bemühen und gern dazuzulernen. Beim Aneignen von Bildung geht es nicht nur darum, dass du später Geld verdienen kannst. Es geht auch um dein ewiges Ziel, mehr wie der Vater im Himmel zu werden.

Ein redliches Leben zu führen bedeutet, dass du die Wahrheit mit ganzem Herzen liebst – mehr als persönliche Annehmlichkeiten, Beliebtheit oder Bequemlichkeit. Es bedeutet, das Richtige zu tun, einfach weil es richtig ist. (Für eine starke Jugend – ein Wegweiser für Entscheidungen, Seite 31)

Wie kann ich redlicher werden?

Präsident Russell M. Nelson hat gesagt:

Eine gute Zeit für Selbstreflexion ist das persönliche Gebet. Wir könnten beim Morgengebet dafür beten, ehrlich, keusch und tugendhaft zu sein oder einfach unserem Nächsten dienen zu können. Am Abend können wir in uns gehen, um kurz zu prüfen, wie uns dies gelungen ist. Zuerst beten wir darum, dass wir geistig lauter bleiben, und dann setzen wir das in die Tat um. Wo wir an uns eine Unzulänglichkeit entdecken, beginnen wir sofort damit, etwas dagegen zu unternehmen, um weiteren Schaden an unserer geistigen Gesinnung zu verhindern. (Russell M. Nelson, „Integrity of Heart“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 23. Februar 1993, Seite 4, speeches.byu.edu)

Warum soll ich bei meinen Schulaufgaben ehrlich und redlich handeln?

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, wie Unlauterkeit in der Ausbildung uns schaden kann:

Betrug in akademischen Arbeiten ist prinzipienlos, unehrlich; es ist zudem eine Form der Selbsttäuschung und des Betrugs. Niemand kann darauf hoffen, im Berufsleben erfolgreich zu sein, geschweige denn eine erfolgreiche Karriere zu machen, wenn er auf der Grundlage des Betrugs aufbaut. (David A. Bednar, „Be Honest“, New Era, Oktober 2005,Seite 6)

Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft hat erklärt:

Wir müssen alle wissen, was es heißt, ehrlich zu sein. Zur Ehrlichkeit gehört mehr, als nicht zu lügen, nämlich dass man die Wahrheit sagt, nach der Wahrheit lebt und die Wahrheit liebt. …

Ich möchte ganz offen darüber sprechen, was es heißt, ehrlich zu sein. Die Ehrlichkeit ist ein sittlicher Kompass, der uns führen kann. … Der gewaltige Druck dahingehend, sich weltliches Wissen anzueignen, führt die Menschen allerdings manchmal in die Versuchung, … ihre Ehrlichkeit und Redlichkeit aufs Spiel zu setzen.

In der Schule zu mogeln ist eine Form von Selbstbetrug. Wir gehen zur Schule, um etwas zu lernen. Wir betrügen uns selbst, wenn wir uns die Anstrengungen und die Gelehrsamkeit eines anderen zunutze machen. (James E. Faust, „Ehrlichkeit – ein sittlicher Kompass“, Der Stern, Januar 1997, Seite 39f.)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Für Redlichkeit einstehen

Um zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, für Redlichkeit einzustehen, könnten Sie die folgende Aussage zeigen.

Elder Ronald A. Rasband vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Wo steht ihr heute? Kann sich der Herr auf euch und eure Redlichkeit als treue Mitglieder seiner Kirche verlassen? …

Während wir mitansehen müssen, wie die Maßstäbe der Welt zusehends in sich zusammenfallen, wird von uns erwartet, standhaft zu bleiben, unseren Glauben zu verteidigen und das Evangelium in seiner Reinheit zu wahren. Denkt an die Ermahnung in Helaman: Wenn ihr auf unseren Erlöser gebaut seid – „und das ist Christus, der Sohn Gottes, [der] der Fels ist“, wird der herannahende mächtige Sturm „keine Macht über euch haben …, und zwar wegen des Felsens, auf den ihr gebaut seid“ [Helaman 5:12]. (Ronald A. Rasband, „Integrity of Heart“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 13. März 2018, Seite 4, speeches.byu.edu)

Führen Sie mit den Schülern ein Gespräch darüber, wie sie sich in der heutigen Welt durch Redlichkeit auszeichnen können.

Zeichnen Sie oder ein talentierter Schüler ein Strichmännchen oder das Bild eines Schülers an die Tafel. Erklären Sie, dass diese Figur für die Schüler steht.

Stellen Sie diese Frage:

• Mit welchen Verhaltensmaßstäben geht es heutzutage bergab? (Schreiben Sie die Antworten der Schüler rund um die Zeichnung auf, mit auf die Figur gerichteten Pfeilen, die den Druck darstellen, dem die Schüler ausgesetzt sind.)

• Welche Eigenschaften Jesu Christi können dir helfen, standhaft und redlich zu bleiben? (Schreiben Sie die Antworten unter die Figur an die Tafel.)

Ermuntern Sie die Schüler, dem Beispiel Jesu Christi zu folgen, wenn ihre Redlichkeit auf die Probe gestellt wird.

Was ist ein Plagiat?

Um den Schülern zu erklären, was ein Plagiat ist und was es für die Redlichkeit in der Ausbildung bedeutet, zeigen Sie ihnen die folgenden Ausführungen mit der dazugehörigen Tabelle.

Wenn die Worte einer anderen Person verwendet werden, ohne dass die Urheberschaft oder der Autor erwähnt werden, und das Ergebnis dann als eigenes Werk ausgegeben wird, wird das als Plagiat bezeichnet. Plagiate sind unehrlich und eine Form des Betrugs. Es gibt Schüler, die schlechte Noten bekommen oder sogar der Schule verwiesen werden, weil sie auf diese Weise Werke anderer kopiert haben. Es gibt Menschen, die deswegen sogar ihren Arbeitsplatz verlieren.

Zeichnen Sie eine Tabelle mit zwei Spalten an die Tafel. Beschriften Sie eine Spalte mit „Was gilt als Plagiat?“ und die andere mit „Was gilt nicht als Plagiat?“. Sie könnten die folgende Tabelle auch ausdrucken und die Kästchen mit den verschiedenen Situationen ausschneiden. Die Schüler können die Kästchen dann in die entsprechenden Spalten einordnen.

Was gilt als Plagiat?	Was gilt nicht als Plagiat?
Was gilt als Plagiat? Etwas abschreiben, was man im Internet oder in der Hausaufgabe eines anderen findet, und sagen, dass man es selbst geschrieben hat	Was gilt nicht als Plagiat? Die Formulierungen eines anderen verwenden und auf den Autor verweisen
Was gilt als Plagiat? Die Formulierungen eines anderen abschreiben und ein oder zwei Wörter im Absatz ändern	Was gilt nicht als Plagiat? Texte zu einem Thema lesen und das Gelernte in eigenen Worten wiedergeben; dabei zusätzlich den ursprünglichen Autor angeben
Was gilt als Plagiat? Bestimmte Fakten oder Statistiken in den Text einfügen, die aus anderen Quellen stammen, ohne diese Quellen anzugeben	Was gilt nicht als Plagiat? Allgemeine Aussagen, die niemandem wirklich zugeordnet werden können, wie etwa: Der Himmel ist blau. Gott liebt euch.
Was gilt als Plagiat? Beim Schreiben ausschließlich die Ideen und Gedanken anderer verwenden	Was gilt nicht als Plagiat? Hauptsächlich eigene Gedanken oder Ideen verwenden