Sucht
Anhang


„Anhang“, „Anleitung zur Unterstützung von Ehepartnern und weiteren mitbetroffenen Angehörigen“, 2018

„Anhang“, Anleitung zur Unterstützung von Ehepartnern und weiteren mitbetroffenen Angehörigen

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Unterstützung bei der Genesung

Wo Teilnehmer und Angehörige Unterstützung erhalten können

Es ist ganz entscheidend, dass Sie von anderen Liebe und Unterstützung erhalten, damit Sie zerstörerische Gewohnheiten überwinden können. Durch die Verbindung zu anderen empfangen Sie nicht nur die Kraft, die Sie brauchen, sondern Sie behalten auch klarer im Blick, dass Sie es wert sind, geliebt zu werden, weil Sie ein Kind Gottes sind. Wenn Sie diejenigen, die im geistigen Sinn Ihre Brüder und Schwestern sind, um Unterstützung bitten, ermöglichen Sie es ihnen, im Umgang mit Ihnen christliche Eigenschaften an den Tag zu legen. Wenn sie das tun, kommen sie dieser Aufforderung des Erretters nach: „Steh den Schwachen bei, hebe die herabgesunkenen Hände empor, und stärke die müden Knie.“ (LuB 81:5.)

Wenn Sie die Zwölf Schritte zur Genesung anwenden und sich um die erforderliche Hilfe von anderen bemühen, kommt ihnen Folgendes zugute:

  1. Der Vater im Himmel, Jesus Christus und der Heilige Geist. Der Vater im Himmel, Jesus Christus und der Heilige Geist können Ihnen am besten helfen. Das Sühnopfer Jesu Christi macht es möglich, zu genesen und geheilt zu werden. Im Buch Mormon sagt der Prophet Alma über Christus: „Er wird ihre Schwächen auf sich nehmen, auf dass sein Inneres von Barmherzigkeit erfüllt sei gemäß dem Fleische, damit er gemäß dem Fleische wisse, wie er seinem Volk beistehen könne gemäß dessen Schwächen.“ (Alma 7:12.) Sie werden Beistand und Stärkung erfahren, wenn Sie sich dem Vater im Himmel und seinem Sohn Jesus Christus demütig nahen. Es ist wichtig, die Hilfe durch den Erretter nicht zu übersehen. Er hat uns gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14:6.) Der Heilige Geist kann uns Trost, Frieden und geistige Kraft schenken, sodass wir weiter vorwärtsgehen können.

  2. Angehörige. Angehörige können dadurch helfen, dass sie den Betroffenen liebevoll annehmen und die Zwölf Schritte sowie die Grundsätze des Evangeliums selbst anwenden. Jeder kann davon profitieren, wenn er sich mit den Evangeliumsgrundsätzen, die im Genesungsprogramm für Suchtkranke – eine Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken und der Anleitung zur Unterstützung von Ehepartnern und weiteren mitbetroffenen Angehörigen vermittelt werden, befasst und sie anwendet. (Hinweis: Manch einer möchte über seine persönliche Bestandsaufnahme vielleicht nicht mit den unmittelbaren Angehörigen oder mit jemandem sprechen, bei dem dadurch ungute Gefühle aufkommen könnten. Zwar werden nicht alle Angehörigen emotional in der Verfassung sein, Trost zu spenden, aber wer es tun kann, wird gesegnet, wenn er hilft.)

  3. Freunde. Freunde können Ihnen liebevoll beistehen, wenn Sie mit ihnen über das, womit Sie zu ringen haben, sprechen – selbst dann, wenn Sie ihnen vielleicht nur einen Teil des Problems anvertrauen. Wenn sie Ihnen unverblümt die Wahrheit sagen, kann Ihnen das vor Augen führen, wann Sie sich ändern müssen, und kann Sie in Ihrer Genesung voranbringen. Wenn Sie ihnen so am Herzen liegen, dass sie Ihnen in Ihren Schwierigkeiten beistehen, kann Ihnen das in Erinnerung rufen, wie wertvoll Sie sind.

  4. Führungsbeamte in der Kirche. Führungsbeamte in der Kirche können bei der Genesung unverzichtbare Unterstützung bieten. Vergessen oder unterschätzen Sie niemals, welche Macht den Führungsämtern im Priestertum innewohnt. „Zwar kann nur der Herr Sünden vergeben, aber diese Priestertumsführer [Bischöfe, Zweigpräsidenten sowie Pfahl-und Missionspräsidenten] spielen eine entscheidende Rolle bei der [Heilung und] Umkehr.“ (Treu in dem Glauben – ein Nachschlagewerk zum Evangelium, Seite 183.) Aber nicht nur die Priestertumsführer in Pfahl und Gemeinde können Ihnen beistehen. Auch ein Kollegiumspräsident, eine FHV-Leiterin oder Ihre betreuenden Brüder oder Schwestern, die sich dem Werk des Herrn widmen, können Ihnen Orientierung bieten und Sie stärken. Präsident Joseph F. Smith hat dazu gesagt: „Ich kenne keine Aufgabe, die heiliger oder nötiger ist, wenn sie so ausgeführt wird, wie es sein sollte, als die Aufgaben der Lehrer, die die Mitglieder zu Hause besuchen, mit ihnen beten, sie zu Tugend und Ehre ermuntern, zu Einigkeit und Liebe, zum Glauben und zur Treue gegenüber der Sache Zions.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph F. Smith, Seite XX.) Elder L. Tom Perry hat ferner gesagt: „Der Heimlehrer ist die erste Verteidigungslinie, über [die Familie] zu wachen und sie zu stärken. („Home Teaching – a Sacred Calling“, Ensign, November 1978, Seite 70.)

  5. Treffen für Suchtkranke. Treffen der Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung im Rahmen einer Gruppe. Diese besteht aus einem oder zwei Missionaren des Familiendienstes der Kirche oder ehrenamtlichen Helfern, einem Gesprächsleiter, der selbst erlebt hat, was Heilung bedeutet, und anderen, die die Grundsätze der Genesung anwenden. Bei solchen Treffen kann jeder Teilnehmer von den anderen hören, wie sie das, was zur Heilung führt, umsetzen. Wer über eigene Erlebnisse auf diesem Weg spricht, kann beflügelt werden, noch mehr für seine Genesung zu tun, und er kann Hoffnung schöpfen, dass es möglich ist, geheilt zu werden.

  6. Psychotherapeuten. Ein entsprechend ausgebildeter Arzt oder Psychologe kann einem beim Umgang mit selbstzerstörerischem Verhalten oft neue Einsichten und Perspektiven vermitteln. Wenn ein Mitglied der Kirche professionelle Hilfe sucht, soll es sich für jemanden entscheiden, der hinter den Grundsätzen des Evangeliums steht.

  7. Mentoren. Ein Mentor ist jemand, der Sie auf Ihrem Weg, Frieden zu finden, begleitet. Ein Mentor, der die Genesung mithilfe der Zwölf Schritte selbst erlebt hat, kann besonders gut helfen, weil er sich ja selbst über viele Probleme erheben konnte, so auch, die Sucht nicht wahrhaben zu wollen und abzustreiten. Weil er es selbst erlebt hat, kann der Mentor in der Regel die Unehrlichkeit erkennen, die jemanden mit zwanghaften Verhaltensweisen gefangen hält, und hat auch Verständnis für weitere Probleme, denen derjenige ausgesetzt ist. Ein Mentor hilft denjenigen, die gerade dabei sind, zu genesen, ihr „Leben aus der richtigen Perspektive zu betrachten und zu vermeiden, dass [sie ihre] Verantwortung darin zu hoch oder zu gering [bewerten]“ (Genesungsprogramm für Suchtkranke – eine Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 29). Wenn der Mentor jemand ist, der zwanghaftes Verhalten durch eigene Anstrengung hinter sich gelassen hat, werden beide gesegnet – derjenige, der hilft, und der, dem geholfen wird –, denn sie kommen ihrer Genesung ein Stück näher. Dieses wechselseitige Helfen und Annehmen von Hilfe ist einer der Vorzüge, wenn man am Genesungsprogramm für Suchtkranke teilnimmt, und es kann vor Rückschlägen schützen.

Ein Mentor ist sehr wichtig

Unterstützung zu erhalten ist bei der Genesung von zwanghaftem Verhalten unerlässlich. Einen Mentor zu haben, auf den Sie sich verlassen können, kann ein wesentlicher Bestandteil solcher Hilfe sein. Präsident Gordon B. Hinckley hat oft unterstrichen, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, an den man sich in jeder Lebenssituation halten kann. Er hat den Mitgliedern der Kirche ans Herz gelegt, einen Freund in der Kirche zu haben, an den man sich immer wenden kann, der einen begleitet, der Fragen beantwortet und Probleme versteht (siehe „Der vollkommene Glanz der Hoffnung – an die neuen Mitglieder der Kirche“, Liahona, Oktober 2006, Seite 4). Jemand, der dabei ist, von zwanghaftem Verhalten zu genesen, braucht so einen Freund ganz besonders. Weiterhin hat Präsident Hinckley betont: „Ich möchte Ihnen sagen: Suchen Sie sich Ihre Freunde unter den Mitgliedern der Kirche. Scharen Sie sich zusammen, und machen Sie einander stark. Und wenn dann Versuchungen auf Sie zukommen, haben Sie jemanden, an den Sie sich anlehnen können, der Ihnen ein Segen ist und Ihnen Kraft gibt, wenn Sie ihn brauchen. Dazu ist die Kirche ja da: damit wir, wenn wir einmal schwach sind, einander helfen können, erhobenen Hauptes zu stehen, aufrecht und treu und gut.“ (Ansprache bei eine Regionskonferenz in Eugene in Oregon, 15. Juli 1996; zitiert in „Excerpts from Recent Addresses of President Gordon B. Hinckley“, Ensign, Juli 1997, Seite 73.) Etwas Ähnliches hat auch Präsident Thomas S. Monson gesagt: „Wir können einander stärken; wir haben die Fähigkeit, diejenigen wahrzunehmen, die übersehen werden. Wenn wir Augen haben, die sehen, Ohren, die hören, und ein Herz, das weiß und fühlt, dann können wir die Hand ausstrecken und diejenigen retten, für die wir verantwortlich sind.“ („Zum Dienen berufen“, Liahona, Januar 2001, Seite 58.)

Um geheilt zu werden, muss man absolut ehrlich sein. Nichtwahrhabenwollen, leugnen und sich abschotten ist charakteristisch dafür, dass man falsche Entscheidungen getroffen hat. In diese Verhaltensweisen verfällt man ohne die Unterstützung und Perspektive anderer allzu leicht, und sie erschweren es, in der Genesung dauerhaft und beständig voranzukommen. Es ist deshalb wichtig für einen Suchtkranken, so bald wie möglich die Hilfe geeigneter Menschen in Anspruch zu nehmen, die ihm wirklich weiterhelfen. „Dank des Sühnopfers Jesu Christi können Sie Ihre Sucht überwinden, wenn Sie demütig und ehrlich sind und Gott und Ihre Mitmenschen um Hilfe bitten.“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite VI.)

Wie man einen Mentor auswählt

Das von der Kirche durchgeführte Genesungsprogramm für Suchtkranke weist, wie alle anderen Genesungsprogramme auf der Grundlage der Zwölf Schritte, keinen Mentor zu. Jeder entscheidet selbst, wann er wen um Hilfe bittet. Anfangs mag es schwerfallen, Angehörige oder Freunde um Hilfe zu bitten. Einfacher ist es vielleicht, jemanden bei einem Treffen für Suchtkranke auszumachen, auf dessen Hilfe man sich stützen kann. Generell ist es für die Genesung umso besser, je mehr Helfer man hat. Wenn Sie einen potenziellen Mentor ausgemacht haben, erscheint es Ihnen vielleicht demütigend und beängstigend, ihn um Hilfe zu bitten Doch wenn Sie es trotzdem tun, werden Sie überrascht sein, wie liebevoll man Sie annimmt. Je mehr Sie mit anderen in Verbindung treten, umso mehr Liebe können Sie empfangen und umso eher können Sie begreifen, dass Sie es wert sind.

Was die Auswahl eines Mentors anbelangt, enthält die Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken diesen Warnhinweis: „Vertrauliches ist nichts für Leute, bei denen Sie befürchten müssen, dass sie Sie manipulieren oder Ihnen falsche Informationen geben könnten, oder denen es womöglich schwerfiele, für sich zu behalten, was ihnen anvertraut wurde. [Ein Mentor muss] in Wort und Tat äußerst vertrauenswürdig sein.“ (Seite 30.) Besonders gut kann einen ein Mentor voranbringen, der in der Kirche in vollem Umfang aktiv ist und der die Grundsätze in jedem der Zwölf Schritte umgesetzt hat, um diese Verhaltensweisen zu überwinden. Es ist ganz entscheidend, zur Unterstützung jemanden zu finden, der seine Schwächen ergründet und sie bekannt hat und der sich bemüht hat, sie mit verschiedenen Hilfsquellen zu überwinden, insbesondere durch den Erretter Jesus Christus und sein Sühnopfer. Wer so handelt, zeigt, dass er fest entschlossen ist, beständig und auf Dauer den Weg aus der Sucht zu beschreiten: „Ob jemand von seinen Sünden umkehrt, könnt ihr daran erkennen: Siehe, er wird sie bekennen und von ihnen lassen.“ (LuB 58:43.)

Ein Mentor, der sich über seine eigenen Schwächen erhoben hat, kann mitfühlen, was ein anderer gerade emotional durchlebt. Außerdem hat jemand, der schon alle Schritte der Genesung hinter sich hat oder fast so weit ist, „eine Botschaft [der Hoffnung] für andere Abhängige[, die] ihr Leben ändern wollen und dafür einen geistigen Ansatz in Erwägung ziehen. [Er kann diese] Botschaft … am besten dadurch weitergeben, dass [er] sich bemüh[t], anderen zu dienen.“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 71.) Jemand, der geheilt ist, kann erkennen, was diejenigen durchmachen, die noch um Genesung ringen. Er kann ihnen Vorbild sein und bei der Anwendung der Mittel helfen, die zur Genesung führen.

Sie sollten sich einen Mentor vom selben Geschlecht suchen (sofern Sie nicht mit ihm verwandt sind). Wenn man sich auf den Weg zur Genesung begibt, ist man in der Regel physisch, emotional und geistig verletzlich. Achten Sie daher gut darauf, keine unangemessene Beziehung zu einem Mentor aufzubauen.

Wie man ein wirklich hilfreicher Mentor wird

  1. Haben Sie aktiv an der Genesung des Unterstützten teil. Ihre Tipps und Ihre Unterstützung sind nur so weit hilfreich, wie Sie sich selbst in die Grundsätze des Evangeliums vertiefen, sie erfassen und anwenden. Wenn Sie täglich danach streben, den natürlichen Menschen abzulegen und durch das Sühnopfer ein Heiliger zu werden (siehe Mosia 3:19), wird Ihr Beispiel diejenigen, die bei Ihnen Orientierung und Stärkung suchen, sehr anspornen. Das Beispiel, das Sie geben, wenn Sie den Erretter und sein Sühnopfer suchen, ist wichtiger als alles, was Sie dem anderen Teilnehmer jemals erklären oder anraten werden.

  2. Seien Sie demütig. In der Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken steht dazu: „Es [gibt] keinen Platz für Egoismus oder ein Gefühl der Überlegenheit. Vergessen Sie niemals, was Sie durchgemacht haben und wie Sie [selbst] durch die Gnade Gottes gerettet worden sind.“ (Seite 72.) Es heißt dort außerdem: „Wenn Sie für andere Gutes tun, konzentrieren Sie sich auf die Grundsätze des Evangeliums und die Gewohnheiten, die Sie sich angeeignet haben; dadurch werden Sie demütig bleiben.“ (Seite 71.)

  3. Achten Sie die Entscheidungsfreiheit anderer. Für Sie als Mentor gilt: „Geben Sie keine Ratschläge und versuchen Sie auch nicht, irgendetwas [im Leben anderer] in Ordnung zu bringen. Sprechen Sie einfach nur über das Programm und über die geistigen Grundsätze, die Ihnen in Ihrem Leben geholfen haben.“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 71.) Wenn Sie diejenigen, denen Sie beistehen, auf hilfreiche Grundsätze und Methoden aufmerksam machen und sie dann einfach selbst die Wahl treffen lassen, zeigen Sie Respekt vor deren heiliger Entscheidungsfreiheit.

  4. Berücksichtigen Sie auch Ihre übrigen Verpflichtungen. Dass Sie zugestimmt haben, Mentor zu sein, berechtigt den, dem Sie helfen, nicht dazu, Ihre Zeit und Hilfe unbegrenzt zu beanspruchen. Sie können Vorbild darin sein, wie wichtig es ist, gesunde Grenzen zu setzen, indem Sie Ihre weiteren Verpflichtungen wahrnehmen. Dazu gehören Ihre Familie, die Kirche, berufliche Aufgaben, aber auch Zeit für Sie selbst.

  5. Dienen Sie selbstlos. Selbstloses Dienen setzt voraus, dass man gibt, ohne etwas dafür zu erwarten. Vermeiden Sie es, von demjenigen, dem Sie helfen, Lob, Bewunderung, Loyalität oder einen sonstigen seelischen Ausgleich zu erwarten. „Achten Sie darauf, dass Sie aus freien Stücken dienen und keine bestimmten Erwartungen damit verbinden.“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 71.)

  6. Seien Sie geduldig. Jede Genesung verläuft ganz individuell. Vielleicht ist derjenige, dem Sie helfen, noch nicht bereit, voranzukommen. Möglicherweise behält er das Suchtverhalten bei und macht sich die Grundsätze und Strategien des Programms nicht gleich zu eigen. Denken Sie daran, dass „die meisten von uns erst dann bereit waren, sich mit diesen Grundsätzen zu befassen und sie anzuwenden, als sie ‚völlig am Boden‘ waren“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 71).

  7. Geben Sie sanfte, aber gleichzeitig bestimmte Unterstützung. Ein guter Mentor unterstützt den Betreffenden „mit überzeugender Rede, mit Langmut, mit Milde und Sanftmut und mit ungeheuchelter Liebe, mit Wohlwollen und mit reiner Erkenntnis, wodurch sich die Seele sehr erweitert, ohne Heuchelei und ohne Falschheit“ (LuB 121:41,42).

  8. Setzen Sie Gott an die erste Stelle. Denken Sie beständig daran, bei der Unterstützung, die Sie leisten, auf Gott zu bauen. Erinnern Sie auch diejenigen, denen Sie helfen, das ebenfalls zu tun. „Wenn Sie etwas für jemand anders tun oder ihm von Hoffnung und Genesung erzählen, dürfen Sie nicht zulassen, dass derjenige sich von Ihnen abhängig macht. Ihre Aufgabe ist es, Menschen mit Problemen dazu anzuhalten, sich an den himmlischen Vater und an den Heiland zu wenden, um geführt und gestärkt zu werden.“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 72.) Ihre Aufgabe ist es, Ihre Erfahrungen, die Glauben und Hoffnung vermitteln, weiterzugeben. Dazu helfen Sie demjenigen, den Sie unterstützen, die Zwölf Schritte durchzuarbeiten, damit er sich von Gottes Liebe und Gnade getragen fühlt.

  9. Gehen Sie gebeterfüllt vor. Fragen Sie den Herrn jedes Mal, wenn Sie Hilfe anbieten, was aus dem Programm der Zwölf Schritte in der momentanen Situation am hilfreichsten ist. „Überlegen Sie gebeterfüllt, wie Sie anderen dienen können, und trachten Sie immer danach, vom Heiligen Geist geführt zu werden. Wenn Sie diesen Wunsch haben, werden Sie oft feststellen, dass Sie anderen von den geistigen Grundsätzen, die Sie gelernt haben, berichten können.“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 71.)

  10. Geben Sie Zeugnis für die Wahrheit. Berichten Sie, wie das Evangelium Ihnen dabei geholfen hat, Ihre Schwächen zu überwinden. „Erzählen Sie [anderen] ein bisschen davon, was Sie erlebt haben – das zeigt [ihnen], dass Sie [ihre] Situation verstehen können.“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 71.) Sie können auch Zeugnis für den Erretter und seine Macht zu heilen geben. „Die Botschaft lautet: Gott ist ein Gott der Wundertaten, wie er es schon immer gewesen ist [siehe Moroni 7:29]. Ihr Leben ist ein Beweis dafür. Sie sind dabei, durch das Sühnopfer Jesu Christi ein neuer Mensch zu werden. … Einen wichtigeren Dienst können Sie anderen kaum erweisen, als wenn Sie von der Barmherzigkeit und Gnade des Herrn Zeugnis geben.“ (Anleitung zur Genesung und Heilung von Suchtkranken, Seite 71.)

  11. Behalten Sie Vertrauliches für sich. Sie haben die Pflicht, die Privatsphäre anderer zu wahren. Anonymität und Vertraulichkeit sind zentrale, unverzichtbare Grundsätze im Genesungsprogramm, und sie schaffen Vertrauen.

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