2023
Bleib auf dem richtigen Weg – 5 Wegmarken
Februar 2023


„Bleib auf dem richtigen Weg – 5 Wegmarken“, Für eine starke Jugend, Februar 2023

Bleib auf dem richtigen Weg 5 Wegmarken

Jesus Christus hat den Weg in unsere himmlische Heimat markiert und führt uns dorthin

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Dale G. Renlund mit einem Jugendlichen

Elder Dale G. Renlund besucht Natal, Brasilien, im November 2016

Vor einigen Jahren wanderten meine Familie und ich auf einem Gebirgsweg in Island zu einem berühmten Wasserfall. Wir waren noch nie auf diesem Berg gewesen und waren unsicher, was den Weg anging, zumal wir keine erfahrenen Wanderer sind.

Wir sahen andere Wanderer vor uns den Pfad beschreiten und folgten ihnen. Doch bald waren sie außer Sichtweite, und auch der Weg war nicht mehr zu erkennen! Wir schauten uns also genauer um und bemerkten kleine Steintürmchen, die den Weg zum Wasserfall markierten. Abseits des Wanderweges fanden sich immer wieder Stellen mit weißem, weichem Wollgras.1 Wer in die mit Wollgras bewachsenen Stellen trat, bekam unweigerlich nasse, schmutzige Schuhe.

Wir erfuhren, dass das Wollgras in sumpfigem Gelände wächst und solche Stellen kennzeichnet, die wir lieber nicht betreten wollten. Wir waren aber zuversichtlich, dass die Steintürmchen uns zu dem Wasserfall führen würden.

Diese Wanderung war echt kein Spaziergang! Aber wir gaben nicht auf, sondern orientierten uns achtsam an den Wegmarken und mieden jegliches Wollgras. Schließlich erreichten wir den herrlichen Wasserfall und genossen die Aussicht vom Berggipfel und das erfrischende Wasser.

Auf dem Rückweg bemerkten wir, dass die Steintürmchen uns vor tiefen Wasserlöchern und steilen Felswänden bewahrt hatten, die wir vorher gar nicht gesehen hatten. Wir waren dankbar, dass diese Wegmarkierungen uns sicher ans Ziel geführt hatten.

Auf unserem Weg in unsere himmlische Heimat kann es schwierig sein, den richtigen Pfad zu finden. Glücklicherweise hat Jesus Christus uns den rechten Weg gezeigt.2 Wenn wir uns mit dem Leben und den Lehren Jesu Christi befassen, erkennen wir, wie er selbst das Erdenleben bewältigt hat. Wir merken dann auch, dass er sozusagen „Steintürmchen“ als Orientierungspunkte für uns aufgestellt hat. Wenn wir nun diesen Wegmarkierungen folgen und tun, was Jesus getan hat, können wir zuversichtlich davon ausgehen, dass wir unser Ziel erreichen.

Wegmarke 1 Macht euch bewusst, wer ihr seid

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Steintürmchen und Jesus Christus

Illustrationen von Bryan Beach

Jesus Christus lernte dazu, als er heranwuchs, und er erkannte, wer er war (siehe Lukas 2:49). Da er sich sicher war, wer er war, konnte er verkünden, dass er der Messias war, von dem die Propheten gesprochen hatten (siehe Joseph-Smith-Übersetzung von Matthäus 4:18 in den Studienhilfen; Johannes 4:25,26).

Zu erkennen, wer ihr seid, ist eine Wegmarke von grundlegender Bedeutung. Ganz gleich, womit ihr euch sonst noch identifizieren wollt – euer wichtigstes Wesensmerkmal ist, dass ihr ein Kind Gottes seid. Wenn ihr diese Wegmarke nicht findet, könnt ihr vom Weg abkommen und im Wollgras landen.

Wegmarke 2 Bemüht euch, den Willen des himmlischen Vaters zu erkennen

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Steintürmchen und Jesus Christus

Jesus Christus war stets bestrebt, den Willen seines Vaters zu erfahren. Nach seiner Taufe „wurde Jesus vom Geist hinaufgeführt in die Wüste, um mit Gott zu sein“ (Joseph-Smith-Übersetzung von Matthäus 4:1 in den Studienhilfen; Hervorhebung hinzugefügt). Dort fastete er und sprach mit Gott (siehe Joseph Smith Translation von Matthäus 4:2; Fußnote in der englischen Ausgabe der Bibel). Er lernte den Willen seines Vaters erkennen, sodass es keinerlei Zweifel daran gab, was Gott von ihm erwartete. Den Willen Gottes zu erfahren ist eine Wegmarke, die Jesus uns hinterlassen hat.

Ihr könnt den Willen Gottes für euch durch die heiligen Schriften, die Worte der lebenden Propheten und die Einflüsterungen des Heiligen Geistes in Erfahrung bringen. Aber ihr müsst auch im Gebet mit Gott sprechen, so wie Jesus es getan hat. Wenn euch eure wahre Beziehung zu Gott bewusst ist – dass er euer Vater ist und ihr sein Kind –, wird das Beten etwas ganz Natürliches (siehe Matthäus 7:7-11). Schwer fällt es uns dann, wenn wir diese Beziehung aus den Augen verlieren.

Wegmarke 3 Bringt euren Willen mit dem des himmlischen Vaters in Einklang

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Steintürmchen und ein Junge, der betet

Jesus Christus brachte seinen Willen mit dem Willen seines Vaters in Einklang (siehe Johannes 6:38). Unseren Willen mit dem Willen Gottes in Einklang zu bringen, ist eine weitere Wegmarke, die Jesus entlang des Wegs für uns aufgestellt hat.

Ihr müsst euren Willen gewissenhaft mit dem Willen des Vaters im Himmel in Einklang bringen. Möglich wird das unter anderem durch das Gebet. Ziel des Gebets ist nicht, den Willen Gottes zu ändern, sondern euch zu helfen, seinen Willen zu erkennen und anzunehmen.

Wegmarke 4 Schließt Bündnisse mit Gott und haltet sie

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Steintürmchen und Taufe

Jesus Christus sagte zu seinen Jüngern: „Folgt mir nach!“ (Siehe Matthäus 4:19.) Dieser Aufforderung kommen wir dadurch nach, dass wir Glauben an ihn ausüben, umkehren, uns in seinem Namen taufen lassen und den Heiligen Geist empfangen. Bei der Taufe geloben, also versprechen wir, die Gebote zu halten und weitere Bündnisse mit Gott einzugehen und zu halten. Jeder Bund ist wie ein Steintürmchen entlang des Wegs der Bündnisse, der zu Christus hinführt.

Auf unserer Wanderung hatten meine Familie und ich durchaus die Freiheit, auch einen anderen Weg zum Gipfel des Berges zu wählen, doch ein anderer Weg hätte uns vielleicht, ja, sogar ziemlich wahrscheinlich nicht zum Wasserfall geführt. Wir wären vermutlich im Schlamm stecken geblieben, hätten unversehens vor einer steilen Felswand gestanden oder vor Erschöpfung aufgegeben. Auf dem Pfad zu bleiben, war also der direkteste und sicherste Weg ans Ziel.

Wir können im Leben ja auch nicht eigene Wege festlegen und dann erwarten, dass sich Gottes verheißene Segnungen trotzdem einstellen (siehe Matthäus 7:24-27). Wir dürfen uns den Weg zwar selbst aussuchen, doch die Folgen, wenn wir nicht den offenbarten Weg Gottes einschlagen, können wir uns dann nicht aussuchen. Wir können uns nicht von einer Felswand hinabstürzen und dann „beschließen“, dass wir nicht hinunterfallen wollen.

Wegmarke 5 Harrt bis ans Ende aus

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Steintürmchen und Jesus Christus in Getsemani

Jesus Christus vollendete durch sein Sühnopfer das Werk, das Gott ihm aufgetragen hatte (siehe Johannes 17:4). Bis ans Ende auszuharren und unser Werk zu Ende zu führen, ist eine Wegmarke, die wir unbedingt beachten müssen, damit wir am gewünschten Ziel ankommen.

Wenn wir nicht begreifen, was der Erretter vollbracht hat, stehen wir am Ende mit nassen, schmutzigen Schuhen da, weil wir ihn weder gekannt noch in seinem Werk mitgearbeitet haben (siehe Matthäus 7:23; in der Joseph Smith Translation zu Matthäus 7:23 heißt es statt „Ich kenne euch nicht“: „Ihr habt mich nie gekannt“).

Jesus Christus wusste, wer er war. Er kannte den Willen des Vaters und brachte seinen eigenen Willen mit dem Willen Gottes in Einklang. Er schloss Bündnisse mit Gott und hielt sie. Er harrte bis ans Ende aus. Dadurch markierte und zeigte er uns den rechten Weg. Unsere Aufgabe besteht nun darin, ihm und seinen Wegmarkierungen zu folgen – nicht nur, solange wir hier auf der Erde sind, sondern auch in alle Ewigkeit.3 Dann werden wir Erben und empfangen alles, was der Vater im Himmel hat (siehe Johannes 3:36; in der Joseph Smith Translation heißt es darüber hinaus, dass wer an den Sohn glaubt, von seiner Fülle empfangen wird).

Anmerkungen

  1. Eriophorum

  2. Siehe „Wie groß die Weisheit und die Lieb“, Gesangbuch, Nr. 122

  3. Siehe „Kommt, folget mir“, Gesangbuch, Nr. 63

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