„Müssen wir jetzt schon vollkommen sein?“, Für eine starke Jugend, Februar 2023
Schlusswort
Müssen wir jetzt schon vollkommen sein?
Die heiligen Schriften wurden geschrieben, damit sie uns ein Segen sind und uns Mut machen. Und das tun sie auch. Doch ist euch schon einmal aufgefallen, dass uns hin und wieder eine Schriftstelle daran erinnert, dass wir den Erwartungen nicht so ganz gerecht werden? Zum Beispiel: „Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!“ (Matthäus 5:48.) Nach diesem Gebot wollen wir nur noch ins Bett und uns die Decke über den Kopf ziehen. Solche celestialen Ziele erscheinen uns unerreichbar. Doch ganz gewiss hat der Herr uns kein Gebot gegeben, von dem er wusste, dass wir es nicht halten können.
„Ja, kommt zu Christus, und werdet in ihm vollkommen“, bittet uns Moroni. „[Liebt] Gott mit all eurer Macht, ganzem Sinn und aller Kraft …, dann [seid] ihr durch seine Gnade in Christus vollkommen.“ (Moroni 10:32; Hervorhebung hinzugefügt.) Unsere einzige Hoffnung auf wahre Vollkommenheit ist, dass wir sie als Geschenk vom Himmel empfangen. Wir können sie nicht „verdienen“.
Abgesehen von Jesus hat niemand diese Reise durchs Erdenleben, die wir gerade durchlaufen, fehlerfrei gemeistert. Darum wollen wir auf Erden danach streben, uns stetig zu verbessern und nicht übersteigerte Erwartungen an uns selbst oder andere haben.
Wenn wir uns beharrlich weiter bemühen, wird irgendwann in der Ewigkeit unsere Läuterung abgeschlossen und vervollständigt – und das ist im Neuen Testament mit Vollkommenheit gemeint.