Kommt, hört, was der Prophet uns sagt
Gib niemals auf!
Ich weiß genauso gut wie manche von euch, was Enttäuschung ist und wie man sich als junger Mensch gedemütigt fühlen kann. Als Junge spielte ich in der Grundschule und in den ersten Jahren der Highschool Baseball. Zwei Mannschaftskapitäne wurden ernannt, die abwechselnd die Spieler auswählten, die sie in ihrer Mannschaft haben wollten. Natürlich wurden die besten Spieler immer als Erster, Zweiter und Dritter aufgerufen. Als Vierter oder Fünfter ausgewählt zu werden, das ging noch, aber als Letzter aufgerufen und dann irgendwo im hintersten Winkel des Spielfeldes aufgestellt zu werden, das war ein Alptraum. Ich weiß es, ich habe es selbst erlebt.
Wie sehr hoffte ich doch, der Ball würde nie in meine Richtung fliegen, denn ich wusste, ich würde ihn fallen lassen, die Läufer würden Punkte sammeln, und alle würden mich auslachen!
An den Tag, an dem das Blatt sich wendete, kann ich mich erinnern, als sei es gestern gewesen. Es fing an, wie ich eben geschildert habe: Ich wurde als Letzter aufgerufen. Mit hängendem Kopf bezog ich meine Position an der hintersten Linie und sah zu, wie die Läufer sich aufstellten. Zwei Schlagmänner versuchten ihr Glück, trafen aber den Ball nicht. Der nächste Schlagmann jedoch landete plötzlich einen gewaltigen Schlag. Ich hörte ihn sogar sagen: „Das wird ein Homerun.“ Das war demütigend, denn der Ball flog genau in meine Richtung. Konnte ich ihn überhaupt erreichen? Ich rannte in die Richtung, wo er wohl herunterkommen würde, sprach im Laufen ein stilles Stoßgebet und streckte die Hände aus. Ich konnte es selbst nicht fassen: Ich hatte den Ball gefangen! Meine Mannschaft gewann das Spiel.
Dieses eine Erlebnis stärkte mein Selbstvertrauen und weckte in mir den Wunsch, zu üben. Bald wurde ich nicht mehr als Letzter ausgewählt, sondern leistete meinen Beitrag für die Mannschaft.
Wir alle können einen solchen Schub an Selbstvertrauen erleben. Wir alle können auf unsere Leistung stolz sein. Dabei hilft uns eine Formel aus nur drei Wörtern: Gib niemals auf!
Nach einer Ansprache bei der Generalkonferenz im Oktober 2005.
Denk mal drüber nach!
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Warum spielte Präsident Monson besser, nachdem er den Ball gefangen hatte? Hatte er auf einmal mehr Talent? Gibt es eine Möglichkeit, wie er dieses Gefühl auch hätte haben können, ohne erst den Ball zu fangen?
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Was ist, wenn du den Ball nicht fängst, nachdem du als Letzter aufgerufen wurdest, oder wenn du bei einem Wettlauf als Letzter ins Ziel kommst? Woher kannst du wissen, dass du ein wunderbarer, wertvoller Mensch bist?
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Was ist im Leben wirklich so wichtig, dass du dabei niemals aufgeben solltest?
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Was wirst du aufgrund dieser Geschichte anders machen, wenn du einmal eine Mannschaft zusammenstellen sollst?