Botschaft von der Ersten Präsidentschaft
Ermahnt sie zu beten
Als ich klein war, haben mir meine Eltern durch ihr Beispiel das Beten beigebracht. Damals habe ich mir den Vater im Himmel immer sehr weit entfernt vorgestellt. Mit den Jahren hat sich meine Erfahrung mit dem Beten geändert. Nun sehe ich in Gedanken den Vater im Himmel als jemanden, der ganz nahe ist, der von strahlend hellem Licht umgeben ist und der mich durch und durch kennt.
Diese Veränderung trat ein, als ich ein festes Zeugnis davon erlangte, dass Joseph Smith die Wahrheit gesprochen hat, als er über sein Erlebnis im Jahre 1820 in Manchester im Staat New York berichtete:
„Ich [sah] gerade über meinem Haupt, heller als das Licht der Sonne, eine Säule aus Licht, die allmählich herabkam, bis sie auf mich fiel.
Kaum war sie erschienen, da fand ich mich auch schon von dem Feind befreit, der mich gebunden gehalten hatte. Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:16,17.)
Der Vater im Himmel war an jenem schönen Frühlingstag in diesem Hain. Er nannte Joseph beim Namen. Und er stellte den auferstandenen Erlöser der Welt als seinen geliebten Sohn vor. Wann und wo auch immer Sie beten – Ihr Zeugnis von der Wahrheit dieses herrlichen Ereignisses bringt Ihnen Segen.
Der Vater, zu dem wir beten, ist der wunderbare Gott, der durch seinen geliebten Sohn Welten erschaffen hat. Er hört unsere Gebete, wie er Josephs Gebet gehört hat – so klar, als hätten wir in seiner Gegenwart gesprochen. Er liebt uns so sehr, dass er uns seinen Sohn als Erlöser gegeben hat. Durch dieses Geschenk hat er es uns ermöglicht, Unsterblichkeit und ewiges Leben zu erlangen. Und er bietet uns an, hier im irdischen Leben durch das Gebet im Namen seines Sohnes mit ihm in Verbindung zu treten, so oft wir wollen.
Den Priestertumsträgern in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wurde die heilige Aufgabe anvertraut, „das Haus eines jeden Mitgliedes zu besuchen und sie zu ermahnen, dass sie sowohl laut als auch im Verborgenen beten“ (LuB 20:47; Hervorhebung hinzugefügt).
Man kann jemanden auf vielerlei Weise ermahnen zu beten. Beispielsweise kann man Zeugnis davon geben, dass Gott uns geboten hat, immer zu beten, oder man kann Beispiele aus den heiligen Schriften und aus eigener Erfahrung anführen, die zeigen, welchen Segen es bringt, wenn man Gott im Gebet dankt, ihn um etwas bittet oder um Rat fragt. Ich selbst kann bezeugen, dass ich weiß, dass der Vater im Himmel unsere Gebete erhört. Ich habe durch Worte, die mir in den Sinn gekommen sind, Führung und Trost erhalten, und ich weiß durch den Geist, dass diese Worte von Gott kamen.
Der Prophet Joseph Smith hatte solche Erlebnisse, und Sie können sie auch haben. Auf sein inniges Gebet erhielt er diese Antwort:
„Mein Sohn, Friede sei deiner Seele; dein Ungemach und deine Bedrängnisse werden nur einen kleinen Augenblick dauern, und dann, wenn du gut darin ausharrst, wird Gott dich in der Höhe erhöhen.“ (LuB 121:7,8.)
Dies offenbarte ein liebevoller Vater seinem treuen Sohn in dessen großer Not. Jedes Kind Gottes kann im Gebet mit Gott sprechen. Keine Ermahnung zu beten hatte so großen Einfluss auf mich wie das Licht und die Liebe, die ich empfunden habe, wenn ich Antworten auf mein demütiges Beten erhalten habe.
Wir empfangen ein Zeugnis von einem Gebot Gottes, wenn wir es halten (siehe Johannes 7:17). Das gilt auch für das Gebot, dass wir immer laut und im Verborgenen beten sollen. Als Ihr Lehrer und Ihr Freund verheiße ich, dass Gott Ihnen Antwort auf Ihre Gebete gibt und dass Sie durch die Macht des Heiligen Geistes sicher wissen können, dass die Antworten von ihm kommen.