2013
Springen Sie auf die Welle auf
Mai 2013


Springen Sie auf die Welle auf

Ich danke Gott und seinem Sohn Jesus Christus für die Wiederherstellung und die ihr innewohnende Macht, weltweit eine großartige Welle der Wahrheit und Rechtschaffenheit auszulösen.

Elder Russell M. Nelson

Liebe Brüder und Schwestern, gemeinsam mit Präsident Thomas S. Monson und anderen spreche ich denen ein großes Lob aus, die dem Ruf des Propheten nach mehr würdigen Missionaren folgen. Eine bisher nie dagewesene Welle der Begeisterung für die Missionsarbeit überzieht im Augenblick die ganze Welt. Seit Präsident Monsons historischer Ankündigung vergangenen Oktober sind tausende Missionare, Missionarinnen und Ehepaare auf Mission berufen worden, und viele weitere bereiten sich vor.1 Jetzt werden wir oft gefragt: „Was machen Sie denn mit all den Missionaren?“ Ganz einfach: Sie tun das, was Missionare schon immer getan haben. Sie verkünden das Evangelium! Sie bringen den Kindern des allmächtigen Gottes Segen!

Immer mehr von euch jungen Männern und Frauen springen auf diese Welle auf, weil ihr würdig sein wollt, auf Mission berufen zu werden. Ihr seht darin eine Welle der Wahrheit und Rechtschaffenheit. Ihr seht darin eure Chance, ganz oben auf dem Wellenkamm zu stehen.

Ihr Jugendlichen, bitte nehmt den neuen Lehrplan von ganzem Herzen an und bringt einander die Lehre Jesu Christi bei. Jetzt ist eure Zeit gekommen, euch darauf vorzubereiten, anderen von Gottes Güte zu erzählen.

Ihr jungen Männer und Frauen, eure Ausbildung ist nach wie vor wichtig – für uns, für euch und für Gott. Wenn ihr nach eurer Mission eine Universität oder Fachhochschule besuchen wollt und es sich machen lässt, dann beantragt bitte schon vor eurer Mission die Zulassung. So manche höhere Bildungseinrichtung gewährt zukünftigen Missionaren 18 bis 30 Monate Aufschub. Ihr könnt also unbesorgt auf Mission gehen und müsst euch nicht fragen, wie es nachher mit eurer Ausbildung weitergeht. Wir sind den Leitern dieser Bildungseinrichtungen sehr dankbar, dass sie eine solche Planung möglich machen!

Eltern, Lehrkräfte und andere bitte ich: Springen auch Sie auf die Welle auf, und bereiten Sie die heranwachsende Generation darauf vor, für den Missionsdienst würdig zu sein. Sie werden unterdessen mit Ihrem vorbildlichen Leben das Interesse Ihrer Freunde und Bekannten wecken. Seien Sie bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der Sie fragt, warum Sie Ihr Leben auf diese Weise führen. Seien Sie bereit, für die Hoffnung und Freude, die man Ihnen ansieht, einen Grund anzugeben.2 Wenn jemand danach fragt, könnten Sie sagen: „Fragen wir doch die Missionare! Sie können uns helfen! Und wenn Sie möchten, bin ich auch gern mit dabei, wenn die Missionare Ihnen den Grund erklären.“

Liebe Erwachsene, springen Sie auf die Welle auf und helfen Sie künftigen Missionaren, sich geistig, körperlich und finanziell vorzubereiten. Das Sparschweinchen mit Kleingeld zu füttern wird dann auch zur Gewohnheit. Liebe ältere Ehepaare, planen Sie auf den Tag hin, da Sie auf Mission gehen können. Wir werden Ihnen für das, was Sie tun, sehr dankbar sein. Vielleicht können einige von Ihnen inzwischen ja Ihr Geld auf Mission schicken, indem Sie sich am Allgemeinen Missionsfonds beteiligen, wie Präsident Monson heute früh noch einmal vorgeschlagen hat.3

Immer mehr ausgewählte Männer springen mitsamt der lieben Frau an ihrer Seite auf die Welle auf und nehmen die Berufung an, über eine Mission der Kirche zu präsidieren. In diesem Amt beeinflussen Sie das Schicksal von Generationen, auch solchen, die noch gar nicht geboren sind. Einem Missionspräsidenten sind die Schlüssel für das Wohlergehen, die Sicherheit und den Erfolg seiner Missionare anvertraut. Er berät sich mit den Pfahl- und Distriktspräsidenten in seinem Missionsgebiet und teilt dann den einzelnen Pfählen, Gemeinden und Zweigen Missionare zu.

Die Pfahlpräsidenten und Bischöfe springen auf die Welle auf und wenden immer mehr Stunden für Interviews mit Missionsanwärtern auf. Diesen Priestertumsführern sind die Schlüssel für die Missionsarbeit in ihrer Einheit anvertraut, und sie begeistern die Mitglieder dafür, mitzumachen.

Die Brüder und Schwestern in jedem Gemeinderat springen ebenfalls nach und nach auf die Welle auf. Der Gemeindemissionsleiter gehört diesem Rat an.4 Ich möchte mich nun speziell jedem Gemeindemissionsleiter zuwenden. Sie sind von Ihrem Bischof dazu berufen worden, die Missionsarbeit in Ihrer Gemeinde zu leiten. Manche von Ihnen haben so viel Erfolg dabei, dass Ihnen bereits ein Assistent zur Seite gestellt wurde. Gemeinsam mit anderen im Gemeinderat stellen Sie fest, welche Mitglieder weniger aktiv sind, in welchen Familien nicht alle der Kirche angehören und wer Interesse an der Kirche hat. Sie kommen regelmäßig mit den Vollzeitmissionaren zusammen, die Ihrem Gebiet zugeteilt sind. Sie unterstützen die Missionare mit Rat und Tat. Bitte helfen Sie ihnen, ihren Tagesplan mit zielgerichteten und wertvollen Gesprächen über das Evangelium anzufüllen. Das ist Ihre Aufgabe. Sie spielen eine entscheidende, wirklich ganz entscheidende Rolle beim Erfolg dieses Werks. Wenn Sie voller Glauben und Begeisterung auf die Welle aufspringen, folgen andere Ihnen nach. Sie als Gemeindemissionsleiter sind in dem heiligen Werk der Errettung von Gottes Kindern das Bindeglied zwischen Mitgliedern und Missionaren.5

Auch Freunde und Bekannte, die sich für unseren Glauben interessieren, können auf die Welle aufspringen. Wir spornen sie an, an allem festzuhalten, was in ihrem Leben gut und wahr ist. Und wir laden sie ein, noch mehr anzunehmen, vor allem die herrliche Wahrheit, dass nach Gottes ewigem Plan die Familie für immer zusammen sein kann.6

Diese Welle der Wahrheit und Rechtschaffenheit ist wirklich wundervoll! Sie ist nicht von Menschen gemacht. Sie stammt vom Herrn, der gesagt hat: „Ich werde mein Werk in seiner Zeit beschleunigen.“7 Diese Welle bezieht ihre Kraft aus einem Gotteswort, das vor 193 Jahren ausgesprochen wurde. Es besteht aus nur sieben Wörtern: „Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“8 Mit dieser Ankündigung hat der allmächtige Gott den Herrn Jesus Christus dem jungen Joseph Smith vorgestellt. Mit diesen sieben Wörtern setzte die Wiederherstellung seines Evangeliums ein. Warum? Weil der lebendige Gott ein Gott der Liebe ist! Ihm liegt daran, dass seine Kinder ihn und Jesus Christus, den er gesandt hat, kennenlernen!9 Und es liegt ihm daran, dass seine Kinder Unsterblichkeit und ewiges Leben erlangen!10

In dieser herrlichen Absicht verkünden unsere Missionare die Wiederherstellung. Ihnen ist bewusst, dass der Herr vor etwa 2000 Jahren seine Kirche aufgerichtet hat. Nach seiner Kreuzigung und dem Tod seiner Apostel haben die Menschen an der Kirche und ihren Lehren Änderungen vorgenommen. Dann aber, nachdem Generationen in geistiger Finsternis lebten, stellten der Vater im Himmel und Jesus Christus, ganz wie es frühere Propheten vorhergesagt hatten11, die Kirche samt ihren Lehren und ihrer Priestertumsvollmacht wieder her. Infolge dieser Wiederherstellung sind allen Menschen nun das Wissen um Errettung und Erhöhung und die dazu notwendigen heiligen Handlungen wieder zugänglich.12 Dank dieser Erhöhung ist es schließlich jedem von uns möglich, für immer mit seiner Familie in der Gegenwart Gottes und Jesu Christi zu leben!

Ich kann nicht mit nüchternen Worten über die Wiederherstellung sprechen. Diese historische Tatsache ist einfach erstaunlich! Sie ist unglaublich! Sie ist atemberaubend! Wie wunderbar ist es doch, dass Boten vom Himmel gekommen sind und diesem Werk Vollmacht und Macht verliehen haben!

Der Vater im Himmel und Jesus Christus sind dem Propheten Joseph Smith mehrmals erschienen.13 Auf ihre Weisung kamen auch weitere Boten vom Himmel und jeder mit einem konkreten Auftrag, wie etwa:

  • der Engel Moroni, der enthüllte, wo das Buch Mormon war14

  • Johannes der Täufer, der das Aaronische Priestertum wiederherstellte15

  • Petrus, Jakobus und Johannes, die das Melchisedekische Priestertum wiederherstellten16

  • Mose, der Schlüssel zur Sammlung Israels überbrachte17

  • Elias, der Schlüssel der Erkenntnis über Abraham übertrug18

  • Elija, der Schlüssel der Siegelungsvollmacht wiederherstellte19

Außerdem wurde durch die Wiederherstellung Wissen wiedergebracht, das die Heiligen in alter Zeit besessen hatten. Der Herr gab uns einen neuen Band heiliger Schrift. Er gesellte der Bibel das Buch Mormon bei, einen weiteren Zeugen für Jesus Christus. Es ist ein Bericht über Prophezeiungen und das geistliche Wirken des auferstandenen Herrn bei den Menschen im alten Amerika. Gottes großer Plan des Glücklichseins20 wird darin erklärt – der Erlösungsplan.21 Das Buch Mormon geht mit der Bibel vollkommen Hand in Hand. In beiden Schriften werden die Wahrheit des Evangeliums Jesu Christi und die Bedeutung seines Sühnopfers bestätigt.22

Durch die Wiederherstellung gehen auch viele biblische Prophezeiungen in Erfüllung. So hat beispielsweise Jesaja prophezeit, das Haus des Herrn werde alle Hügel überragen.23 Dies hat sich mit dem Auszug der Mormonenpioniere, die mit legendärer Opferbereitschaft und ebensolchem Glauben in das Bergland im Westen Amerikas auszogen, erfüllt. Jesaja sagte auch vorher, dass Gott „so seltsam“ handeln werde, „wie es niemand erwartet“24. Dies wird derzeit durch das heilige Werk, das unser immer größer werdendes Heer an Missionaren verrichtet, erfüllt.

Die alttestamentarische Lehre vom Zehnten wurde wiederhergestellt.25 In der Folge profitieren immer mehr Menschen, die den Zehnten zahlen, von ihrem Gehorsam. Hinweise auf Melchisedek werden durch die heiligen Schriften der Wiederherstellung26 näher erläutert. Die Prophezeiung, dass das Holz Josefs (das Buch Mormon) und das Holz Judas (die Bibel) in Gottes Hand zu einem zusammengefügt werden, hat sich nunmehr erfüllt.27

Durch die Wiederherstellung werden auch Schriftstellen aus dem Neuen Testament näher erläutert. Der Hinweis auf die Taufe für die Toten ist jetzt besser nachzuvollziehen.28 Für unsere verstorbenen Vorfahren werden von Stellvertretern in mittlerweile 141 Tempeln weltweit heilige Handlungen vollzogen! Es gibt keinen anderen Weg, wie unseren Vorfahren, die ohne Kenntnis vom Evangelium gestorben sind, die Errettung angeboten werden kann!29 Johannes der Offenbarer sah in einer Vision einen anderen Engel „hoch am Himmel“ fliegen, der „den Bewohnern der Erde ein ewiges Evangelium zu verkünden“ hatte. Dies bezieht sich auf die Mission des Engels Moroni und das Buch Mormon.30

Das Buch Mormon ist das Kernstück der Wiederherstellung. Es wurde auf Gottes Weisung hin verfasst, bewahrt und übermittelt. Es wurde „durch die Gabe und Macht Gottes“31 übersetzt. Im Buch Lehre und Bündnisse finden sich viele zusätzliche Offenbarungen, die der Prophet Joseph Smith erhalten hat. Durch ihn haben wir mehr Seiten an heiliger Schrift erhalten als durch jeden anderen Propheten. In einem sicherlich sehr nachdenklichen Augenblick sagte er zu den Mitgliedern in Nauvoo: „Ich habe euch nie gesagt, ich sei vollkommen; aber in den Offenbarungen, die ich verkündet habe, ist kein Fehler.“32

Mitglieder und Missionare laden gemeinsam jedermann ein, Gott, Jesus Christus und sein Evangelium kennenzulernen. Jeder, der ernstlich sucht, sollte aufrichtig danach streben und aus tiefstem Herzen darum beten, dass er die Zusicherung erhält, dass dies alles wahr ist. Die Wahrheit wird ihm durch die Macht des Heiligen Geistes kundgetan werden.33

Ich danke Gott und seinem Sohn Jesus Christus für die Wiederherstellung und die ihr innewohnende Macht, weltweit eine großartige Welle der Wahrheit und Rechtschaffenheit auszulösen. Mögen wir auf diese Welle aufspringen und das Gebot des Herrn erfüllen, das Evangelium „allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern“34 zu bringen. Darum bete ich im Namen Jesu Christi. Amen.