Segnungen der Eigenständigkeit
Der Kurs, der unseren Kurs änderte
Chris und Alfreda Rubio lebten von einer Lohnzahlung zur nächsten, bis ihnen in einem Eigenständigkeitskurs ein besserer Weg gezeigt wurde.
Als Chris und Alfreda Rubios Kleinbus vor kurzem liegen blieb, mussten sie sich keine Sorgen darüber machen, wie sie die Reparatur bezahlen sollten. Das lag aber nicht an plötzlich gewonnenem Reichtum.
„Wir hatten das nötige Geld, weil wir es gespart hatten“, berichtet Chris. „Wir waren vorbereitet. Wir brachten den Wagen noch am gleichen Tag zur Reparatur, ohne uns viel Gedanken machen zu müssen. Das war ein gutes Gefühl.“
So war es aber nicht immer gewesen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte Familie Rubio einen Kredit aufgenommen, mit einer Kreditkarte bezahlt oder mit der Reparatur bis zum nächsten Zahltag gewartet. Das war allerdings, bevor das Ehepaar den Kurs „Die privaten Finanzen“ besucht hatte, der im Rahmen der Initiative der Kirche zur Eigenständigkeitsförderung angeboten wurde.
„Finanziell stand uns das Wasser bis zum Hals“
Chris und Alfreda lernten sich kennen, als sie in Deutschland in der US-Luftwaffe dienten. Sie heirateten in Dänemark. 2008 beendete Chris den Militärdienst. Gesundheitliche Probleme zwangen Alfreda ein paar Jahre danach, sich pensionieren zu lassen. Kurz nachdem sie sich in Alabama niedergelassen hatten, lernten sie die Kirche kennen. Chris fand damals keine Arbeit. „Entweder war ich überqualifiziert oder unterqualifiziert“, erzählt er.
Alfreda fand Arbeit in einem Fachgeschäft für Bürobedarf, das war ihre einzige Einkommensquelle. „Finanziell stand uns das Wasser bis zum Hals“, sagt sie.
„Wir hatten einen Haufen Schulden und überfällige Rechnungen, und Inkassobeauftragte standen vor der Tür“, fügt Chris hinzu. „Schließlich fingen wir an, alles Mögliche zu verkaufen, um Rechnungen zu bezahlen. Wir mussten unser Auto zurückgeben und unser Haus aufgeben. Es war schlimm.“
Nachdem das Haus fort war, zog Familie Rubio in eine Wohnung in einer anderen Gemeinde. Dort kannten sie niemanden, und je mehr sich ihre finanzielle Lage verschlechterte, desto seltener gingen sie in die Kirche. Chris erinnert sich: Je mehr sie sich mit ihren Finanzen befassten, desto weniger befassten sie sich mit ihrem Glauben.
„Es war leicht, Ausflüchte zu finden: ‚Wir können heute nicht in die Kirche gehen, weil wir einen Job finden müssen oder weil wir uns wegen unbezahlter Rechnungen Sorgen machen oder weil wir kein Geld für Benzin haben‘“, erklärt er.
Als sie mit ihrem neuen Bischof über ihre finanzielle Situation sprachen, erzählte er ihnen von dem Kurs „Eigenständigkeit: Die privaten Finanzen“, der bald in ihrem Gemeindehaus beginnen sollte, das gleich außerhalb von Montgomery lag.
„Wir sind beide in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen“, sagt Chris. „Wir hatten nie sehr viel und haben deshalb nie haushalten und sparen gelernt. Wir lebten von einer Lohnzahlung zur nächsten. Oft war das Geld schon nach wenigen Tagen ausgegeben und wir mussten lange Zeit ohne Geld auskommen. Also dachten wir uns: ‚Klar nehmen wir an dem Kurs teil. Wenn es uns irgendwie hilft, machen wir da mit.‘“
„Es änderte unsere Denkweise“
Im Laufe des Kurses über private Finanzen lernten Familie Rubio und drei weitere Familien, wie man einen Haushaltsplan aufstellt und sich daran hält. Sie erfuhren etwas über Schulden und wie man davon loskommt. Sie lernten, wie man seine Familie vor finanziellen Schwierigkeiten bewahrt. Und sie lernten, welch wichtige Rolle der Zehnte dabei spielt, dass man finanziell eigenständig wird.
„Unsere Denkweise hat sich völlig verändert“, sagt Chris. „Wir haben gelernt, wie wir nicht nur unser Einkommen und unsere Ausgaben im Blick behalten, sondern auch unsere Ersparnisse, die wir damals noch gar nicht hatten. Ehrlich gesagt, hätte ich nie gedacht, dass wir einmal Ersparnisse haben würden.“
Chris und Alfreda Rubio gefiel besonders, dass der Kurs wie eine Ratsversammlung gestaltet war, wo die Teilnehmer von Ideen, Erfolgen und Misserfolgen erzählten. Durch die Kameradschaft wurden sie in ihrem Glauben und auch in ihren Bemühungen, finanziell eigenständig zu werden, bestärkt. Und der Moderator der Gesprächsgruppe konnte Chris sogar eine Arbeitsstelle anbieten.
„Es hilft, wenn man andere kennenlernt, denen es ebenso geht“, sagt Chris. „Man stellt fest, dass man nicht allein ist. Wir alle versuchen, über die Runden zu kommen und Fertigkeiten zu entwickeln, um eigenständig zu werden, damit unsere Kinder es besser haben.“
„Ein erstaunlicher Weg“
Als sie die erlernten finanziellen Grundsätze in die Tat umsetzten, verbesserte sich ihre finanzielle Situation.
„Es ist nicht so, dass wir jetzt reich sind oder keine finanziellen Sorgen mehr haben. Aber es ist jetzt viel einfacher, unsere Berufungen zu erfüllen und in die Kirche zu gehen, ohne dass wir uns um Geld sorgen“, erklärt Chris. „Der Kurs hat uns auf jeden Fall geistig verändert.“
Alfreda meint dazu: „Dass unser Glaube viel stärker wurde, hat direkt mit dem Kurs zu tun. Wir fingen an, mehr zu beten und öfter in den heiligen Schriften zu lesen. Wir merkten, dass die finanziellen Grundsätze und die geistigen Grundsätze des Kurses Hand in Hand gingen.“
Chris vergleicht diese Grundsätze mit einer Brille, mit deren Hilfe er und Alfreda den Weg zu geistiger und finanzieller Eigenständigkeit gefunden haben und darauf geblieben sind.
„Ohne den Kurs und ohne das alles zu lernen wären wir nicht da, wo wir jetzt sind – finanziell und geistig“, meint er. „Wir haben einen erstaunlichen Weg hinter uns. Wir haben gelernt, dass man nicht viel Geld braucht, um reich zu sein. Wir sind geistig reich.“