Nur online: Junge Erwachsene
Dank der Hilfe der Mitglieder konnte ich mich dem Evangelium Jesu Christi noch mehr verpflichten
Nachdem ich mich der Kirche angeschlossen hatte, wurde die Hilfe der Mitglieder genauso wichtig wie davor die Lektionen der Missionare
Als ich mich der Kirche anschloss, war vieles ganz neu und verwirrend für mich. Ich kannte zwar die Grundprinzipien des Evangeliums Jesu Christi, die mir ja von den netten Missionaren beigebracht worden waren, aber die Organisationsstruktur der Kirche hatte mir niemand nahegebracht. Ältestenkollegium, Frauenhilfsvereinigung, Institut und viele weitere Programme und Grundsätze waren mir gänzlich unbekannt. Ich wusste bloß, dass ich sonntags in die Kirche kommen, in den heiligen Schriften lesen und beten sollte.
Zum Glück hatte ich jedoch Freunde, die in dieser Anfangszeit an meiner Seite waren. Die Missionare brachten mir zwar das Evangelium nahe, aber dass ich dann mein Zeugnis weiter stärken konnte, verdanke ich dem christlichen Dienst vieler Mitglieder.
Hier nur einige derer, deren Hilfe mir ein Segen war:
1. Eine Familie, die mich einbezogen hat
Eine der ersten Familien, die mich beeindruckten, bestand aus langjährigen Mitgliedern des Zweiges in der Nähe meines Zuhauses in Malaysia, den ich besuchte. Sonntag für Sonntag kamen sie in der Kirche mit einem strahlenden Lächeln auf mich zu. Sie begleiteten mich zu den Klassen und zeigten mir, wohin ich gehen sollte. Hin und wieder holten sie mich sogar mit dem Auto von zuhause ab und nahmen mich zur Kirche mit. Später luden sie mich auch zum Abendessen bei sich zuhause ein. Dieser Familie war das Evangelium wirklich wichtig, und ihre Hingabe an Jesus Christus zeigte sich darin, dass sie sich ernsthaft um mich kümmerte und mir Liebe erwies. Dadurch, dass sie mir half, wurden wir gute Freunde, und ich fühlte mich in den Zweig viel mehr eingebunden und betrachtete die Mitglieder als meine große Familie.
2. Junge Erwachsene in einer ähnlichen Situation
Auch von den anderen jungen Alleinstehenden erhielt ich viel Hilfe und Unterstützung. Schon im Zuge meiner Bekehrung stand ich vielen recht nahe, denn die meisten waren – so wie ich – in der Familie das einzige Mitglied der Kirche. Wir waren einander also eine Stütze. Wir verstanden uns gut und boten einander einen sicheren Hafen. Oft kamen wir zum Essen oder zu einer Aktivität zusammen. Die Gesellschaft der anderen, Gespräche darüber, wie viel uns das Evangelium bedeutet, und gegenseitige Unterstützung – all das hat mir geholfen, meinen Glauben zu vertiefen und mich am Zusammensein mit den Mitgliedern mehr zu erfreuen.
3. Ein Ehepaar, für das das Dienen weit mehr war als bloß eine Berufung
Auch die Hilfe eines bestimmten Ehepaares ließ mich spüren, dass ich in der Kirche wirklich Brüder und Schwestern habe. Ich betrachtete die beiden als meine Großeltern in der Kirche, und sie behandelten mich wie ein Enkelkind.
Sie waren zwar ohnehin das beratende Ehepaar für die jungen Erwachsenen im Distrikt und es gehörte also zu ihrer Berufung, sich um die jungen Erwachsenen zu kümmern, aber für sie war diese Aufgabe stets mehr als bloß eine Berufung. Sie gingen weit über die zweite Meile hinaus und kümmerten sich unablässig um uns junge Erwachsene. Brauchte ich oder sonst ein junger Erwachsener aus der Gegend jemanden zum Reden, jemanden, der uns einen Rat gab oder auf den wir uns stützen konnten, dann war dieses Ehepaar für uns da.
Besonders hilfreich war es für mich, dass die Schwester vor meiner Mission mit mir jeden Tag eine Konferenzansprache las und wir dann Gedanken dazu austauschten. Das taten wir monatelang – bis zu dem Tag, bevor ich auf Mission ging. Die Zeit vor der Mission kann anstrengend und schwierig sein, aber ich glaube, dass ihre Geduld und die Bereitschaft, jeden Tag mit mir zu lesen, mir geholfen haben, dorthin zu gelangen, wo ich jetzt bin.
Dienen bewirkt viel Gutes
Wenn man jemandem erfolgreich dient, kann das sein Leben für immer verändern (ich bin der Beweis dafür) – vor allem dann, wenn wir auch bereit sind, diese Hilfe anzunehmen. In Alma 37:6 heißt es: „Durch Kleines und Einfaches wird Großes zustande gebracht.“ Das stimmt. Die kleinen guten Taten – wenn ich beispielsweise von der so liebevollen Familie im Zweig zum Essen eingeladen wurde, wenn ich von anderen jungen Erwachsenen Unterstützung erhielt oder ich mit der Schwester Konferenzansprachen lesen konnte – waren von ganz entscheidender Bedeutung. Jemandem zu dienen, muss wirklich nicht aufwendig sein. Schon einfache, herzliche Gesten können das Leben eines Menschen völlig verändern.
Weil die Mitglieder merkten, was ich brauchte, und bereit waren, liebevoll auf mich zuzugehen, hatte ich genug Unterstützung und konnte daher mein Zeugnis stärken. Und deshalb bin ich jetzt auf Mission. Diese Worte von Jean B. Bingham, der Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche, sind wahr: „Letzten Endes erfolgt echte Betreuung Zug um Zug, und ihre Motivation ist Liebe.“1 Und ich weiß: Wenn wir uns darauf verlassen, dass uns der Geist führt, können wir so dienen, wie Christus es getan hat, und andere zu ihm bringen.