2022
Wie ich mich auf meine zukünftigen Aufgaben als Ehemann und Vater vorbereite
März 2022


Nur online

Wie ich mich auf meine zukünftigen Aufgaben als Ehemann und Vater vorbereite

Der Verfasser lebt in Utah.

Als Alleinstehender lebe ich heute schon bewusst so, dass ich später meine Familie stärken kann.

Ein Mann schreibt in ein Notizbuch

Als Teenager nahm ich einmal an einem Schulungslager für Jugendliche mit Führungsaufgaben teil. Die ganze Woche über fand Bryan Thelin von der JM-Präsidentschaft unter seinen Sachen immer wieder aufmunternde Zettelchen, die seine Frau Julie heimlich in seinem Rucksack für ihn versteckt hatte. Einige dieser liebevollen, glaubensstärkenden Briefchen las er uns sogar vor. Bei mir hinterließ das alles einen bleibenden Eindruck, denn es war einerseits spürbar, wie innig seine Frau ihn liebte, und andererseits auch, wie sehr solch herzliche Zeilen das Ehepaar zusammenschweißten. Bryan und Julie waren in dieser Woche zwar räumlich voneinander getrennt, aber dennoch konnten sie ihre Ehe stärken.

In Argentinien lernte ich auf Mission dann ein Ehepaar kennen, das ebenfalls von der Liebe Christi erfüllt war. Wann immer ich sie sah, strahlten die beiden Güte aus. Spürbar war nicht nur, wie sehr sie einander zugetan waren, sondern auch, wie viel ihnen offenbar an jedem lag, mit dem sie sich unterhielten. Bei jedem Gespräch spürte ich ihr aufrichtiges Interesse an mir. Sie strahlten derartig viel Christusliebe aus, dass ich am liebsten noch mehr Zeit mit ihnen verbracht hätte.

Vorbilder wie diese haben mein Leben nachhaltig geprägt und mir vor Augen geführt, wie ich meine zukünftige Frau und unsere Kinder stärken kann.

Eingebungen des Geistes notieren

Ich freue mich schon auf den Tag, da ich an einer starken Ehe arbeiten kann. Doch ich habe gemerkt, dass ich gar nicht bis zur Eheschließung warten muss, um zu lernen, wie ich mich als Ehemann und Vater verhalten soll.

„Ihr lernt Wesentliches dadurch, dass ihr hört und seht, vor allem aber auch dadurch, dass ihr durch Inspiration des Heiligen Geistes etwas verspürt“, hat Elder Richard G. Scott (1928–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel erklärt.

Weiter hat er gesagt: „Haltet das Wichtige, das ihr durch den Geist lernt, schriftlich fest und verwahrt es gut. Ihr werdet feststellen, dass euch oft weitere Eingebungen zuteilwerden, wenn ihr die erhaltenen niederschreibt.“1

Immer wieder erhalte ich Eingebungen dazu, wie ich meine Familie stärken kann. Manchmal kommen solche Eingebungen dann, wenn ich Einblick in ein vorbildliches Familienleben erhalte. Oder ich erhalte Eingebungen, wenn ich mir eine Ansprache anhöre oder mich gerade mit den heiligen Schriften befasse. Eingebungen werden jedem auf ganz unterschiedliche Art und Weise zuteil.

Wenn ich eine Eingebung oder auch eine gute Anregung zu irgendetwas erhalte, notiere ich sie in meinem Notizbuch. Ich habe mir nämlich ein Notizbuch angelegt, in das ich schreibe, wie ich den Glauben meiner Kinder stärken kann, und ein anderes mit Anregungen, wie ich meine Ehe stärken kann. Ich führe diese Notizen gern online, weil ich dann jederzeit und überall übers Handy auf sie zugreifen kann. Aber natürlich eignet sich dazu auch ein herkömmliches Heft. Diese Ideensammlungen sind mir bei der Vorbereitung auf meine künftigen Aufgaben ein Segen.

Beispiele aus meinen Notizbüchern

Jean B. Bingham, die Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung, hat gesagt: „Die wichtigste Aufgabe der Eltern ist es ja, ihren Kindern zu helfen, eine Verbindung zum Himmel herzustellen und die Werte des Evangeliums zu vermitteln, mit denen sie ihre Herausforderungen meistern können.“2 Also schreibe ich in das ein Notizbuch, was ich dazu beitragen kann, dass meine zukünftigen Kinder felsenfest im Glauben an den Vater im Himmel und an Jesus Christus verankert sind. Dazu gehören auch zeugnisstärkende Traditionen, die ich einführen möchte. In diesem Notizbuch steht etwa:

  • Nimm dir jeden Tag fünf Minuten Zeit, um deinen Kindern zu helfen, die Segnungen des himmlischen Vaters aufzuschreiben, für die sie dankbar sind. Dies lässt sich gut mit dem Schriftstudium als Familie kombinieren.

  • Wenn man sein kleines Kind fragt, wer denn der Prophet ist, und das Kind sich nicht sicher ist, dann häng im Zimmer auf Augenhöhe des Kindes ein Bild vom Propheten aus der Zeitschrift Kleiner Liahona auf.

  • Fahre regelmäßig zum Tempel, sobald die Kinder alt genug sind, um sich für Verstorbene taufen zu lassen. Sofern die Entfernung es zulässt, lade dazu auch Nachbarn und Freunde ein. Ein schöner Brauch für die Weihnachtsfeiertage könnte es sein, gemeinsam Namen von Angehörigen ausfindig zu machen und sie in den Tempel mitzunehmen.

  • Wenn ein Kind demnächst auf Mission geht, bitte es, kurz vor Antritt seiner Mission seinen Geschwistern einen Brief mit seinem Zeugnis zu schreiben.

  • Bitte bei Geburtstagsfeiern die Familienmitglieder und Gäste, die guten Eigenschaften des Geburtagskindes aufzuschreiben oder auch ein nettes Erlebnis, das sie mit dem Geburtstagskind hatten. Wenn man diese Notizen dann gemeinsam durchgesehen hat und das Geburtstagskind zustimmt, könnten sie auf FamilySearch.org im Bereich „Erinnerungen“ hochgeladen werden, damit man auch später noch darauf zugreifen oder bei Bedarf dadurch aufgemuntert werden kann.

Es gibt da unzählige Ideen, und wenn man sich um Führung vom Himmel bemüht, wird einem eingegeben, was man zum Nutzen seiner zukünftigen Familie aufschreiben soll.

So kann man etwa auch aufschreiben, wie man ein Umfeld schaffen will, in dem der Geist zugegen ist. Es ist ganz wichtig, den Kindern beizubringen, wie sie die Eingebungen des Heiligen Geistes erkennen. Präsident Russell M. Nelson hat erklärt: Wir „müssen …, wenn um uns herum das Chaos tobt, Orte schaffen, wo wir in Sicherheit sind – sowohl körperlich als auch geistig. Wenn Ihr Zuhause zu einem privaten Zufluchtsort des Glaubens wird, wo der Heilige Geist wohnt, bildet es die vorderste Verteidigungslinie.“3

Überlegt euch, wie ihr ein vom Evangelium geprägtes Umfeld schaffen möchtet. Jeder von uns kann sich bewusst darauf konzentrieren, ein Zuhause zu schaffen, in dem der Geist zugegen ist. Ich muss nicht verheiratet sein, um dies in Angriff zu nehmen. Es ist toll, wenn man ein Zuhause schafft, in dem der Geist zugegen ist. Jeder von uns kann seine Entscheidungsfreiheit nutzen und ein Umfeld schaffen, in dem das Evangelium im Mittelpunkt steht. Wir können aufschreiben, wie wir ein solches Umfeld schaffen wollen, und wir können unsere Ideen gleich heute umsetzen.

Bereit sein, Inspiration zu empfangen und dann entsprechend zu handeln

Als Joseph Smith und Sidney Rigdon die Vision von den drei Graden der Herrlichkeit hatten, wurde ihnen darin dreimal geboten, das, was sie sahen, niederzuschreiben, „während [sie] noch im Geist waren“ (Lehre und Bündnisse 76:28,80,113). Geistige Eingebungen niederzuschreiben, ist mir ein Segen. Wenn wir Eingebungen aufschreiben, sobald wir sie empfangen, bewahren wir uns dadurch die Klarheit der Botschaft. Außerdem bleibt die Botschaft erhalten und kann später an andere weitergegeben werden. Wenn wir solche Eingebungen aufschreiben, bezeugen wir damit dem Vater im Himmel auch, dass wir sie wichtig nehmen und bereit sind, mehr zu empfangen. Verstärkt wird dies noch, wenn wir die Eingebungen befolgen, die wir schon in die Tat umsetzen können.

Solch bewusste Handlungen stärken schon jetzt meine zukünftige Familie. Es ist mir ein Segen, Eingebungen dazu zusammenzutragen, wie ich später meine Ehe stärken und den Glauben meiner Kinder festigen kann. Bitte überlege auch du dir, wie du dich auf deine Aufgabe als Ehepartner und Mutter oder Vater vorbereiten kannst. Wenn wir das tun, führen uns der Vater im Himmel und Jesus Christus bei unseren rechtschaffenen Bestrebungen. Das weiß ich.