2022
Mit dem Herzen vertrauen
Juli 2022


Mit dem Herzen vertrauen

Darmstadt (AM): Ich bin ehrlich: Als ich meine Missionsberufung in die Russland-Mission Jekaterinburg erhielt, habe ich nicht damit gerechnet, dass ich als Missionar vor dem Brandenburger Tor stehen würde und den Großteil meiner Mission in Deutschland verbringen würde. Ganze vier Monate durfte ich im Missionsgebiet meiner ursprünglichen Berufung dienen, die restliche Zeit war ich wegen der Pandemie in Deutschland, darauf wartend, dass Russland seine Grenzen öffnen würde. Dazu kam es nicht.

Ich wurde oft gefragt, wie ich mich damit fühlte, nicht in Russland dienen zu können. Ich liebe die russische Sprache, die Kultur und die Menschen. Doch ich empfand den Verlauf meiner Mission nie als „Fehlschlag“, nie als bedauerlich. Im Gegenteil: Ich durfte lernen, was es tatsächlich bedeutet, die Liebe zu Gott und den Menschen an die erste Stelle zu setzen. Egal, wo wir sind, egal, wer wir sind, egal, wie schwierig oder kompliziert die Umstände sein mögen: Wir können etwas erreichen! Als Familienmitglied zuhause, als Gemeindemitglied in der Kirche, als Freund in unserem sozialen Umfeld oder als Missionar und Missionarin für den Herrn. Eine Vollzeitmission ist nicht die einzige, aber eine wunderschöne Möglichkeit, in dieser Welt etwas zu erreichen. Sie hat mich gelehrt, dass Gott Großes vorhat, und dass wir ein Teil davon sein können, wenn wir ihm mit unserem Herzen vertrauen.

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