Hilfe, Spenden und Solidarität für Flüchtlinge aus der Ukraine
Salzburg (JW): Noch ehe die österreichischen Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Pfahl Wien Ende März 2022 ihre humanitäre Winterhilfsaktion „Wärmestube für Wohnungslose“ in den Räumen des Institutszentrums erfolgreich beendet hatten, machten sich die bereits routinierten freiwilligen Helfer im Angesicht der Folgen des Krieges in der Ukraine sogleich an die nächsten Hilfsprojekte.
In den beiden Pfählen Wien und Salzburg wurde je ein Krisenstab eingerichtet, um die Hilfe für die notleidenden Menschen in der Ukraine und die Kriegsflüchtlinge zu organisieren und zu koordinieren. Bereits der erste Aufruf unter Mitgliedern führte zu einer überwältigenden Welle der Hilfsbereitschaft. Ein Erstkontaktteam mit Übersetzerinnen oder Übersetzern war rasch einsatzbereit und leistete großartige Hilfe. Innerhalb weniger Tage wurden Sachspenden gesammelt und direkt Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt, darunter der Caritas und der ukrainisch-katholischen Kirchengemeinde St. Barbara, die tägliche Transporte ins Krisengebiet organisierte. Auch eine Zusammenarbeit mit der Organisation Train of Hope in Wien wurde aufgenommen. Direkt am dortigen Hauptbahnhof wurden ankommende Mütter mit Kindern in ihrer Landessprache willkommen geheißen und erhielten Pakete mit Stiften, Malbüchern und etwas Süßem. Kurz- und mittelfristige Unterbringungsmöglichkeiten wurden bereitgestellt.
Über die Koordination des Krisenstabs konnte im Pfahl Wien gleich zu Beginn der Ukrainekrise fünfzig Frauen und Kindern bei der Durchreise geholfen werden. Sie wurden im Jufahaus in Wien untergebracht, engagierte Heilige der Letzten Tage übernahmen deren Verpflegung. Für ukrainische Mitglieder der Kirche, die länger bleiben wollten, wurden Transporte und Übernachtungsplätze organisiert sowie schrittweise Wohnmöglichkeiten eingerichtet. Quer durch Österreich wurden Regale aufgebaut, Betten aufgestellt und Wohnraum bereitgemacht. Die Arbeit der vielen helfenden Hände innerhalb der österreichischen Pfähle ging auch über die folgenden Wochen und Monate hinweg weiter und es begeisterte die freiwilligen Helferinnen und Helfer, allerorts eng mit öffentlichen und privaten Initiativen zusammenarbeiten zu können, wobei auch Apotheken, Firmen, Geschäfte und Hotels sie dabei großzügig unterstützten.
Nur ein Beispiel unter vielen: Eine Jugendgruppe der Kirche verzichtete auf das Budget für eine lange geplante Freizeitaktivität und spendete es für die Flüchtlingshilfe. Die Jugendlichen malten Bilder, mit denen sie ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und den von dort Geflüchteten zeigen wollten. Bruder Oleg, ein kirchlicher Leiter für den Großraum Kiew, der regelmäßige Hilfslieferungen von Wien nach Kiew brachte, hatte, wie Präsident Frank Helmrich berichtet, beim Anblick der Plakate Tränen in den Augen und sagte, diese Anteilnahme der Jugendlichen sei „wichtiger als Spenden“.
Wie auch andere Vereine, Pfarren und Kirchengemeinden, die bei der Wärmestuben-Aktion der Caritas mitgemacht hatten, entschloss sich der Pfahl Wien ab April 2022 spontan dazu, „Mittagstische“ für ukrainische Flüchtlinge einzurichten. Die kircheneigene Hilfsorganisation LDS Charities unterstütze die Bereitstellung von Essen finanziell, freiwillige Helfer der Wiener Gemeinden sorgten dafür, dass jeden Donnerstag reichlich aufgekocht wurde und die Besucher in ihrer Muttersprache kommunizieren konnten.