Soll ich dir mehr darüber erzählen?

Michael J. Lantz, Utah

Einer meiner Zeltkameraden war irgendwie „anders“ als die anderen Soldaten, also fragte ich ihn, was es damit auf sich habe

Ein Mann lässt sich in einem See taufen — Der Verfasser wird von Thomas Salisbury im Sông Bé in Vietnam getauft

Ich hatte mich für drei Jahre bei der US-Armee verpflichtet. Am Tag meines zwanzigsten Geburtstages erreichte ich mein Einsatzgebiet in Südvietnam. Nach acht Monaten wurde ich einer Einheit nordwestlich von Saigon zugewiesen. Dort fiel mir auf, dass sich die Art von Thomas Salisbury, einem meiner Zeltkameraden, deutlich von der anderer Soldaten unterschied.

Es war so auffällig, dass ich ihn schließlich fragte: „Tom, warum bist du so anders als alle anderen?“

„Weil ich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angehöre“, antwortete er.

„Was ist ein Heiliger der Letzten Tage?“, wollte ich wissen.

Er vereinbarte ein Gespräch mit ihm und Harold Lewis, einem zurückgekehrten Missionar, der als Assistent des Militärgeistlichen der Einheit tätig war. Als wir uns zum ersten Mal in einem Zelt trafen, das als kleines Gemeindehaus diente, versprach ich, ich werde mich taufen lassen, falls ich wirklich daran glaubte, was sie mir erzählten. Ich erhielt ein Buch Mormon, steckte es in die unterste Tasche meiner Cargohose und las darin, wann immer ich Pause hatte.

Viele Gespräche folgten. Ich stellte fest, dass bei jeder Lektion Fragen beantwortet wurden, die ich auf meiner Suche nach der Wahrheit hatte. Aber als Tom und Harold mich fragten, ob ich mich taufen lassen wolle, sagte ich Nein. Ich hatte keine Ahnung, wie ich all die Gebote halten sollte, von denen sie mir erzählt hatten.

Nachdem ich an einer Distriktskonferenz in Saigon teilgenommen hatte, fuhr ich eine Woche nach Australien, um auszuspannen. Dort wurde mir bewusst, wie wichtig mir die Lehren des Evangeliums geworden waren. Zurück in Vietnam gab ich Tom sofort Bescheid, dass ich mich taufen lassen wolle.

Kurz darauf taufte mich Tom im Sông Bé, Harold konfirmierte mich als Mitglied der Kirche, und Timothy Hill, unser Gruppenleiter der Kirche, ordinierte mich zum Diakon.

Als ich sechs Wochen später nach Hause in die USA zurückkehrte, erzählte ich meiner Freundin – die jetzt meine Frau ist – vom Evangelium. Auch sie glaubt nun an die hoffnungsvolle Botschaft des Evangeliums.

Ich bin Tom für immer dankbar, dass er mich gefragt hat, ob ich mehr erfahren wolle. Dank seines Beispiels und seiner Aufforderung wurde meine Sehnsucht, die Wahrheit zu finden, gestillt, und ich darf nun die Segnungen des Evangeliums genießen.