Liahona
Inflation – Rückblick auf 100 Jahre
Juli 2024


Inflation – Rückblick auf 100 Jahre

In einer Pressemitteilung vom 16. August 2023 gab die Kirche bekannt, ihre Zeitschriften den Mitgliedern in aller Welt als kostenloses Abonnement anzubieten. Vor genau 100 Jahren war der Bezug der Zeitschrift der Kirche für die Mitglieder in Deutschland und Österreich eine besondere Herausforderung. Die Inflation von 1923, heute Hyperinflation genannt, betraf natürlich auch die Heiligen.

Der Bezugspreis für die damalige Zeitschrift der Kirche, Der Stern, betrug im vierten Quartal 1923 für die Mitglieder in Deutschland und Österreich 660 Millionen Mark. Auf ein Jahr umgerechnet waren das 2,64 Milliarden Mark! Die Preise stiegen 1923 so schnell, dass man den Bezugspreis jeweils nur für ein Vierteljahr im Voraus festlegte. Laut Redaktion deckte am Ende des Quartals der Preis kaum die Portokosten und man musste um Nachzahlung bitten.

„Immer rasanter drehte sich die Inflationsspirale: Kostete ein Roggenbrot im Oktober 1922 noch 23 Mark, musste man im Juli darauf bereits 2000 Mark und im Herbst sogar 260 Millionen Mark dafür hinblättern. Wer die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen wollte, musste das Geld für die Fahrkarte in einer Schubkarre mitführen. Betrug der Preis für eine Berliner Straßenbahnfahrt Anfang 1923 noch 50 Mark, so waren dies im Juli 1000 und Mitte November 150 Milliarden Mark.“

Mehr und mehr Armut und Frustration machte sich unter den Mitgliedern breit. Von der Schweiz aus organisierte der Missionspräsident Fred Tadje einen besonderen Fasttag, dessen Erlös zur Linderung der größten Not gedacht war.

Heute dürfen wir uns glücklich schätzen, unter besseren Umständen zu leben. Nehmen wir mit Dankbarkeit das Angebot an, die Zeitschriften der Kirche kostenlos zu beziehen. Die aufbauenden Konferenzansprachen der Generalautoritäten, die interessanten Informationen aus aller Welt, das hervorragende Bildmaterial und die hilfreichen Artikel zu den Problemen unserer Zeit sind eine große Stütze, das Evangelium noch wirksamer zu verbreiten.

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