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7 Möglichkeiten, wie das Evangelium Jesu Christi die psychische Gesundheit bessert
September 2024


Nur online: Junge Erwachsene

7 Möglichkeiten, wie das Evangelium Jesu Christi die psychische Gesundheit bessert

Zu den Segnungen des Evangeliums zählt, dass sie uns trotz psychischer Probleme inneren Frieden finden lassen

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Darstellung einer Gestalt mit wirren und verwirrten Gedanken

Mein ganzes Leben lang schon empfinde ich Gefühle stets besonders tief und habe mit meiner psychischen Gesundheit zu ringen.

Trotz all dieser Herausforderungen habe ich Mittel und Wege gefunden, mit meinen Ängsten und Depressionen umzugehen. Die Einnahme von Medikamenten und der Besuch bei einem Psychotherapeuten helfen wirklich sehr. Was mir jedoch am meisten hilft, ist die Tatsache, dass ich mich mit der Quelle des Friedens verbinden kann, die die Finsternis aus meinem Leben verbannt – mit Jesus Christus und seinem Evangelium.

Und mit dieser Feststellung bin ich nicht allein. Studien belegen den Zusammenhang zwischen religiösem Engagement und geistiger Gesinnung einerseits und einem besseren psychischen Gesundheitszustand andererseits.

Wer nach dem Evangelium lebt, findet eher Licht. Hier sind bloß sieben Aspekte angeführt, was dir das Evangelium bei psychischen Problemen bietet:

1. Sinn und Orientierung

Dank des Evangeliums wissen wir, dass wir ein Kind himmlischer Eltern sind und dass unser Leben Sinn hat. Wir haben auch ein Endziel, auf das wir hinarbeiten – wie unser Erretter werden und danach streben, zu unserem Vater im Himmel zurückzukehren.

Präsident Russell M. Nelson hat ja festgestellt: „Dank des unbegrenzten Sühnopfers Jesu Christi ist der Plan unseres himmlischen Vaters ein perfekter Plan! Die Einsicht in diesen fabelhaften Plan Gottes löst das Rätsel unseres Daseins auf und nimmt unserer Zukunft die Ungewissheit.“

Diese göttlichen Wahrheiten „erden“ uns sozusagen – sie verbinden uns mit dem, was am wichtigsten ist, selbst wenn das Leben aufgrund psychischer Probleme viele Fragezeichen hat.

2. Ein Ort, wo wir uns zugehörig fühlen

Als Jünger Christi sind wir alle eins in unserem Bestreben, dem Erretter nachzufolgen. Dadurch, dass wir das Evangelium leben, schaffen wir ein soziales Netzwerk, in dem uns Freunde zur Seite stehen.

Elder Ulisses Soares vom Kollegium der Zwölf Apostel hat bekräftigt: „Ich kann Ihnen versichern, dass das Licht des neuen Tages für uns heller strahlt, wenn wir unsere Mitmenschen mit Achtung und Würde behandeln – wie wahre Brüder und Schwestern in Christus.“

Unsere Mitgliedschaft in der Kirche kann ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln. Und die Kontakte, die wir knüpfen, können das Gefühl der Einsamkeit, das mit psychischen Problemen einhergeht, verringern.

3. Göttliche Bewältigungsmechanismen bei psychischen Problemen

Es gibt Bewältigungsstrategien, wie sich Emotionen auf gesündere Weise verarbeiten lassen. Zudem können geistige Gewohnheiten wie inniges Beten, Schriftstudium oder der Gottesdienst im Tempel Angstzuständen und Depressionen entgegenwirken. Wenn wir uns solche Gewohnheiten zu eigen machen, laden wir hiermit den Heiligen Geist, den Tröster oder Beistand, zu uns ein (siehe Johannes 14:26).

4. Regelwerk für unsere körperliche Gesundheit

Wer sich wegen Angstzuständen oder Depressionen in ärztliche Behandlung begibt, dem wird als erster Schritt gegen solche seelischen Störungen häufig eine Änderung des Lebensstils durch gesunde Ernährung und mehr Bewegung genannt. Wenn du dir das Wort der Weisheit (siehe Lehre und Bündnisse 89) ansiehst, wird dir vielleicht klarer, wie die Segnungen dieses Gebots auch unserer psychischen Gesundheit zugutekommen.

Verstand, Körper und Geist sind ja alle miteinander verbunden, und wenn wir das Wort der Weisheit befolgen, kümmern wir uns daher um alle Teilbereiche von uns – was wiederum auch unserer psychischen Gesundheit den nötigen Schub geben kann.

5. Hoffnung durch Bündnisse

Psychische Probleme können dazu führen, dass einem das Leben mitunter trostlos und unerträglich vorkommt.

Das Evangelium Jesu Christi ist jedoch ein Evangelium der Hoffnung. Die Bündnisse, die wir mit dem Vater im Himmel schließen, bieten uns mehr Halt, Sicherheit und Grund zur Hoffnung als sonst etwas auf der Welt.

Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Bündnisse [zu] halten, [verleiht uns] auch Kraft, die Prüfungen und den Kummer des Erdenlebens auszuhalten. Die mit diesen Bündnissen verknüpfte Lehre erleichtert uns den Weg und schenkt uns Hoffnung, Trost und Frieden.“

6. Linderung durch Dienst am Nächsten

Der Dienst am Nächsten durch eine Berufung oder das Betreuen mag einem anstrengend erscheinen, wenn man gerade mit seinen eigenen Schwierigkeiten ringt, doch wenn wir auf andere zugehen und sie aufrichten, ist es leichter, über den Tellerrand hinauszuschauen und an die Liebe zu denken, die der Vater im Himmel für uns empfindet.

Camille N. Johnson, Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche, hat bezeugt: „Wir [können] mit dem Erretter zusammenarbeiten, um den Bedürftigen zeitliche und geistige Hilfe und Befreiung zukommen zu lassen – und dabei zu unserer eigenen Befreiung in Jesus Christus finden.“

7. Innere Ruhe und Erholung

Der Vater im Himmel und Jesus Christus erwarten von uns nicht, dass wir „an dieser Stelle unseres ewigen Fortschritts“ vollkommen sind. Um zu verhindern, dass Perfektionismus unserer psychischen Gesundheit schadet, kann es hilfreich sein, sich dies vor Augen zu halten: Im Hier und Jetzt möchten der Vater im Himmel und Jesus Christus einfach von uns, dass wir ihnen das Herz zuwenden, dass wir uns, wenn wir einen Fehler machen, auf die Hilfe des Erretters stützen und dass wir auf dem Weg der Bündnisse bleiben.

Präsident Nelson hat bezeugt: „Wenn wir bestrebt sind, nach den höheren Gesetzen Jesu Christi zu leben, ändern sich unser Herz und unser innerstes Wesen allmählich. Der Erretter hebt uns über den Sog dieser gefallenen Welt empor, indem er uns mit mehr Nächstenliebe, Demut, Großzügigkeit, Güte, Selbstbeherrschung, Frieden und Ruhe segnet.“

Ich glaube, das ist es, wonach wir uns alle sehnen – nach Frieden und Erholung von den Lasten des Lebens. Und genau das bietet uns das Evangelium Jesu Christi ja ohne Unterlass an.

Für mich zerstreut das Evangelium nach wie vor die weltlichen Netze der Finsternis und verbindet mich wieder mit den Lichtfäden des Erretters.

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