Liahona
Richtest du dein Leben derzeit nicht am Evangelium aus? Es nicht zu spät, das zu ändern!
Oktober 2024


Nur online: Junge Erwachsene

Richtest du dein Leben derzeit nicht am Evangelium aus? Es nicht zu spät, das zu ändern!

Die Erinnerung an die Bündnisse, die ich mit dem Vater im Himmel und Jesus Christus geschlossen hatte, gab mir den Mut, zur Kirche zurückzukehren

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Ein Pfad, der zu einem Baum führt

Ich bin in der russischen Stadt Krasnodar aufgewachsen. Als kleines Mädchen wurde ich in einer kulturell akzeptierten, christlichen Kirche getauft. Ich wusste, dass es Jesus Christus wirklich gibt, aber im Prinzip praktizierte ich meine Religion nicht.

Einige Jahre später lernte ich Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage kennen. Ich erlangte ein Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums und ging durch die Taufe einen Bund mit Gott ein – den Bund, Gott zu dienen, seine Gebote zu halten und willens zu sein, den Namen Jesu Christi auf mich zu nehmen und immer an ihn zu denken.

Eine geistige Hungersnot

Nach meiner Taufe verlief mein Leben zunächst ganz wunderbar. Ich liebte Gott, Jesus Christus und die Kirche. Das Evangelium lag mir so am Herzen, dass ich meinen Klassenkameraden von meinen Empfindungen erzählen wollte. Aber ich stieß auf Widerstand. Ich wurde wegen meines Glaubens so schlecht behandelt, dass ich gezwungen war, die Schule zu wechseln. So musste ich den Weg als Jüngerin Christi größtenteils allein gehen.

Eine Weile habe ich das auch geschafft. Ich verbrachte Zeit mit meinen wenigen Freunden und den Missionaren. Mein Zeugnis war stark, aber nachdem ich den Schulabschluss in der Tasche hatte und in eine andere Stadt gezogen war, ging ich aufgrund meiner bisherigen schlechten Erfahrungen etwas vorsichtiger damit um, über meinen Glauben zu sprechen.

Ich widmete dem Evangelium immer weniger Aufmerksamkeit. Zwar räumte ich in dieser Zeit dem Evangelium keinen hohen Stellenwert mehr ein, aber ich erwartete irgendwie trotzdem, dass Gott mir bei Schwierigkeiten helfend zur Seite stehen würde. Als die erhofften Segnungen jedoch ausblieben, beschloss ich, nicht länger auf Weisungen von ihm zu warten.

Aus einer nicht besuchten Versammlung wurden drei, und daraus wurden Monate, in denen ich nicht in die Kirche ging. So kam es, dass ich viele kleine Entscheidungen traf, die gegen die Maßstäbe des Evangeliums verstießen – woraus schließlich eine Reihe größerer Entscheidungen entstand. Ehe ich mich versah, hatte ich fünf Jahre lang ohne die Kirche gelebt und mich Gott noch nie so fern gefühlt.

Im Hinterkopf wusste ich, dass ich Bündnisse geschlossen hatte. Ein Bruchteil meines Zeugnisses war also noch da. Aber ich schob solche Gedanken beiseite. Es war mir unangenehm, mir einzugestehen, dass ich nicht im Einklang mit dem Evangelium lebte.

Schließlich erreichte ich einen Punkt, an dem ich eine geistige Hungersnot erlebte. Ich wusste, dass ich zu Gott zurückkehren musste – nichts sonst brachte mir wahre Freude oder Erfüllung. Der Weg zurück zu ihm schien jedoch allzu schwierig. Ich wollte der Mensch sein, der ich vor fünf Jahren gewesen war, der mit dem starkem Glauben – aber ich fühlte mich verloren.

Ich fragte mich, ob es überhaupt einen Weg zurück gab.

Der Weg zurück

Schließlich fasste ich den Mut, endlich zu handeln. Es schien schwierig, den Weg zurück alleine zu gehen, aber ich erinnerte mich daran, dass ich ja gar nicht allein war. So heißt es auch in Deuteronomium 31:6: „Fürchtet euch nicht, und weicht nicht erschreckt zurück[!] Denn der Herr, dein Gott, er zieht mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht.“

Sobald ich mich dazu entschlossen hatte, mich Jesus Christus wieder zuzuwenden, führten mich mehrere Wunder zurück auf den Weg der Bündnisse. Aufgrund der Bündnisse, die wir mit Gott schließen, wird er – sofern wir uns entscheiden, zu ihm zurückzukehren und aufrichtigen Herzens umzukehren – diese Bündnisse hochhalten und mit uns erneuern.

Meine kleinen, aber bewussten Schritte zur Umkehr halfen mir, durch Jesus Christus Erneuerung zu finden. Und als ich mich mit meinem Patriarchalischen Segen befasste, zu meinem Vater im Himmel betete und all das Einfache tat, was uns Christus näherbringt, gewann ich die Zuversicht, dass der Erretter mich zum Besseren veränderte.

Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dazu erklärt: „Wenn Sie von der Taufe bis zum Tempel und Ihr ganzes Leben lang den Weg der Bündnisse gehen, verheiße ich Ihnen die Kraft, gegen die natürliche Strömung der Welt anzugehen – Kraft, zu lernen, Kraft, umzukehren und geheiligt zu werden, Kraft, angesichts der Schwierigkeiten in Ihrem Leben Hoffnung, Trost und sogar Freude zu finden.“

Als jemand, der vom Weg der Bündnisse abgekommen und später wieder zurückgekehrt ist, kann ich bezeugen, dass dies wahr ist.

Wenn du meinst, du seist vom Evangelium zu weit entfernt, als dass du zurückkehren könntest: Das bist du nicht! Auch ich habe mich verloren gefühlt, aber wenn du den Blick unverwandt auf Jesus Christus richtest, wird er dich führen.

Du musst ihm nur vertrauen.

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