Kapitel 31
Alma 36 bis 39
Einleitung
Die Kapitel Alma 36 bis 39 enthalten Almas letzte Ratschläge an seine drei Söhne: Helaman, Schiblon und Korianton. Die Worte an Helaman und Schiblon, die glaubenstreu waren, unterscheiden sich stark von denen an Korianton, der auf Abwege geraten war. In gewissem Maß bestimmen wir selbst, welche Ratschläge wir mit auf den Weg bekommen, nämlich dadurch, wie gewissenhaft wir das beherzigen, was uns schon geraten wurde (siehe Alma 12:9-11).
Almas Bekehrungsgeschichte ist eines der anschaulichsten Beispiele dafür, woran wir erkennen können, dass uns unsere Sünden vergeben wurden. Almas Rat an Schiblon zeigt uns, was es bewirkt und wie es sich auszahlt, wenn man im Leben standhaft ist. Schließlich macht der strenge Rat an Korianton deutlich, wie schwerwiegend und zerstörerisch sexuelle Übertretung ist.
Kommentar
Alma 36. Chiasmus
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Der Chiasmus, der auch umgekehrter Parallelismus genannt wird, ist eine hebräische Literaturform, bei der Wörter oder Gedanken in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sind und dann in umgekehrter Reihenfolge wiederholt werden. Durch diese Wiederholung werden wichtige Gedanken und Wörter betont. Der Hauptgedanke des Schreibers steht oft in der Mitte des Chiasmus.
Alma wendet den Chiasmus an, als er seinem Sohn Helaman seine Bekehrungsgeschichte erzählt. Dass wir im Buch Mormon semitische Literaturformen wie den Chiasmus finden, ist ein Beweis dafür, dass das Buch wirklich das ist, was der Prophet Joseph Smith darüber gesagt hat: die Übersetzung eines alten Textes aus einer vorderasiatischen Sprache.
Die folgende Aufstellung soll Ihnen helfen, den Chiasmus in Alma 36 zu erkennen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Positionen in der Aufstellung von links nach rechts benannt, beginnend mit dem Buchstaben A und endend mit dem Buchstaben P. So wird der Gedanke, der im Anfangsvers des Chiasmus, Alma 36:1 (bezeichnet als Position A), ausgedrückt wird, im letzten Vers des Chiasmus, Alma 36:30 (ebenfalls Position A), wiederholt. Der Gedanke in Alma 36:2 (bezeichnet als Position D), wird in Vers 29 (ebenfalls Position D) wiederholt und so weiter.
Beachten Sie, dass es in der zentralen Aussage des Chiasmus um die Zeit in Almas Leben geht, als er großen Schmerz und Kummer durchlitt und sich an Christus um Hilfe wandte (siehe Alma 36:17,18).
Alma 36:2,3. An die Barmherzigkeit Gottes denken
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In Alma 36:2,3 wird ein Thema aufgegriffen, das im Buch Mormon immer wieder betont wird. Nephi sagte zu Beginn seines Berichts, er wolle uns „zeigen, dass die liebevolle, große Barmherzigkeit des Herrn über all denen waltet, die er ihres Glaubens wegen erwählt hat, um sie mächtig zu machen, ja, zur Kraft der Befreiung“ (1 Nephi 1:20). In Alma 36 fordert Alma seine Söhne auf, an die Gefangenschaft ihrer Väter zu denken und daran, wie Gott diejenigen befreite, die auf ihn vertrauten (siehe Alma 36:2,3, 29).
Zu einem späteren Zeitpunkt hat Moroni uns aufgefordert, daran zu denken, „wie barmherzig der Herr zu den Menschenkindern gewesen ist, von der Erschaffung Adams an“ (Moroni 10:3). Das hätte auch Alma der Jüngere mit allem Nachdruck bestätigen können: „Und nun siehe, ich sage euch, meine Brüder, die ihr dieser Kirche angehört: Habt ihr die Gefangenschaft eurer Väter genug im Gedächtnis behalten? Ja, und habt ihr seine Barmherzigkeit und seine Langmut ihnen gegenüber genug im Gedächtnis behalten? Und habt ihr ferner genug im Gedächtnis behalten, dass er ihre Seelen aus der Hölle befreit hat?“ (Alma 5:6.)
Alma 36:6-10. Alma „fiel zur Erde“ – war er zwei oder drei Tage lang bewusstlos?
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„Manche Leser des Buches Mormon haben behauptet, es gäbe eine Diskrepanz zwischen dem Bericht über Almas Bekehrung in Mosia 27:23 und dem in Alma 36:10. Es stimmt, dass es in dem einen Bericht ‚zwei Tage und zwei Nächte‘ heißt, während in dem anderen ‚drei Tage und drei Nächte‘ steht, aber es liegt keine Diskrepanz vor, weil sich die beiden Berichte nicht auf genau dasselbe beziehen. Im Bericht im Buch Mosia bezieht sich die Zeitangabe eindeutig darauf, wie lange die Priester gefastet haben, und nicht darauf, wie lange Alma bewusstlos war. Achten Sie auf die wichtigsten Einzelheiten des Berichts: Nachdem Alma ein Engel erschienen war und er das gewaltige Ausmaß seiner Sünden erkannt hatte, fiel er zur Erde, fast als ob er tot sei. In diesem hilflosen Zustand wurde er zu seinem Vater getragen. Daraufhin rief Almas Vater die Priester der Kirche zusammen und ‚nachdem sie für den Zeitraum von zwei Tagen und zwei Nächten gefastet und gebetet hatten, empfingen die Glieder Almas ihre Kraft, und er stand auf‘ (Mosia 27:22,23; Hervorhebung hinzugefügt). Im Bericht im Buch Alma dagegen bezieht sich der Ausdruck ‚drei Tage und drei Nächte‘ eindeutig auf die gesamte Zeit, während der Alma den Mund nicht öffnen und seine Glieder nicht bewegen konnte. (Alma 36:10.)“ (Daniel H. Ludlow, A Companion to Your Study of the Book of Mormon, 1976, Seite 217f.)
Alma 36:11-16. Gottgewollte Traurigkeit
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Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) sprach über den Unterschied zwischen weltlicher Traurigkeit und der tiefer empfundenen gottgewollten Traurigkeit, die man zur Umkehr braucht:
„Es ist nichts Ungewöhnliches, dass ein Mensch Reue empfindet, wenn er etwas Falsches getan hat. Das rührt manchmal daher, dass er sich selbst oder Menschen, die er liebt, großen Kummer bereitet und sie in Not gebracht hat, manchmal aber auch daher, dass er ertappt und für sein Vergehen bestraft wird. Eine solche weltliche Empfindung hat aber nichts mit ‚gottgewollter Traurigkeit‘ zu tun. …
Gottgewollte Traurigkeit ist eine Gabe des Geistes. Tief im Inneren erkennen wir, dass wir mit unseren Taten unseren Vater und Gott gekränkt haben. Wir sind uns ganz deutlich darüber im Klaren, dass der Erretter, der ja keine Sünde kannte, der Größte von allen, wegen unseres Verhaltens Qualen und Leid erdulden musste. Unsere Sünden haben dazu geführt, dass er aus jeder Pore blutete. Diese ganz reale seelische und geistige Pein ist gemeint, wenn in den heiligen Schriften von einem reuigen Herzen und einem zerknirschten Geist die Rede ist (siehe 3 Nephi 9:20; Moroni 6:2; LuB 20:37; 59:8; Psalmen 34:19; 51:19; Jesaja 57:15). Eine solche Einstellung ist die unumgängliche Voraussetzung für wahre Umkehr.“ („A Mighty Change of Heart“, Ensign, Oktober 1989, Seite 4f.)
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Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat einen der Gründe für gottgewollte Traurigkeit näher erklärt: „Die schmerzlichen Folgen der Sünde wurden eigens von einem mitfühlenden Vater im Himmel in seinem Plan des Glücklichseins vorgesehen, damit Sie diesem tragischen Lebensweg nicht weiter folgen. Ein Sünder wird nicht nur in diesem Leben leiden, denn Sünden, die nicht durch wahre Umkehr vergeben worden sind, werden auch jenseits des Schleiers Qualen bereiten [siehe LuB 19:4,15-24].“ (Liahona, November 2002, Seite 87.)
Alma 36:17-21. Ich konnte nicht mehr an meine Qualen denken
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Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat deutlich gemacht, dass man sich bei der Umkehr voll und ganz auf Jesus Christus stützen muss:
„Wer feinfühlig ist, kann sich beim Lesen von Almas Bericht bis zu einem gewissen Grad in Alma hineinversetzen, seine Schmerzen mitfühlen, den Schrecken nachempfinden, den er empfand, als er erkannte, wie schwer seine Sünden wogen. Der Leser kann dann aber auch die große Erleichterung miterleben, die Alma letztlich zuteil wird. Und wie hat er sich diese Erleichterung verschafft? Genau so, wie es jeder Übetreter kann: Er nahm Anteil am Wunder der Vergebung, indem er aufrichtig umkehrte und sich gänzlich der Barmherzigkeit Jesu Christi anheimgab. …
So wurde aus Qual Freude, aus Schmerz Seelenruhe, aus Finsternis Licht. Erst jetzt konnte Alma Frieden finden. Seinem Sohn Schiblon erklärte er ausdrücklich die einzige Quelle dieses Friedens:
,Und erst‚ als ich den Herrn Jesus Christus um Barmherzigkeit anrief, habe ich Vergebung für meine Sünden empfangen. Aber siehe, ich rief ihn an, und ich fand Frieden für meine Seele.‘ (Alma 38:8.)“ (Miracle of Forgiveness, 1969, Seite 365f.)
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Präsident Ezra Taft Benson hat erklärt, dass aufrichtige Umkehr eine Wandlung im Herzen erfordert:
„Zur Umkehr gehört mehr, als einfach nur das Verhalten zu ändern. Viele Menschen legen große Willenskraft und Selbstdisziplin an den Tag, indem sie schlechte Gewohnheiten und die Schwächen des Fleisches überwinden. Dennoch denken sie dabei nicht an den Herrn und verwerfen ihn in manchen Fällen sogar ganz offen. Derlei – wenn auch positive – Verhaltensänderungen stellen keine wahre Umkehr dar …
Zur Umkehr gehört nicht nur, dass man das Verhalten ändert, sondern auch eine Wandlung im Herzen.“ („A Mitgthy Change of Heart“, Ensign, Oktober 1989, Seite 2.)
Alma 36:23,24. Woran man erkennt, dass jemand von neuem geboren ist
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Präsident Ezra Taft Benson hat die Änderung beschrieben, die mit der Neugeburt einhergeht: „Wenn wir diese mächtige Wandlung erlebt haben, die allein durch den Glauben an Jesus Christus und das Einwirken des Geistes auf uns zustande gebracht wird, ist das so, als ob wir ein neuer Mensch geworden seien. Deshalb wird diese Wandlung auch oft mit einer Neugeburt verglichen. Tausende von Ihnen haben diese Veränderung erlebt. Sie haben ein Leben voller Sünde – manchmal tief verwurzelter, widerwärtiger Sünde – hinter sich gelassen und sind rein geworden, weil Sie das Blut Christi angewandt haben. Sie haben keine Neigung mehr, Ihre alten Fehler zu wiederholen. Sie sind wirklich ein neuer Mensch geworden. Genau das ist mit einer Wandlung im Herzen gemeint.“ („A Mighty Change of Heart“, Ensign, Oktober 1989, Seite 4.)
Alma 36:30. Wohlergehen im Land
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Alma verwies auf ein immer wiederkehrendes Thema im Buch Mormon, nämlich unter welchen Bedingungen es einem im Land wohlergeht. In Alma 36:30 erhält dieser Begriff eine kontextbezogene Bedeutung. Es ist damit nicht unbedingt gemeint, dass alle Menschen, die im Land wohnen, in diesem Leben materiellen Reichtum erlangen werden. Vielmehr hat das Wort wohlergehen auch eine geistige Bedeutung. In diesem Vers erfahren wir: Wenn wir die Gebote Gottes nicht halten, wird es uns nicht wohlergehen, sondern wir werden „von seiner Gegenwart abgeschnitten“. Deswegen sind die Menschen, denen es im Land wohlergeht, diejenigen, die geistig gesegnet werden, weil sie dem Herrn nahe sind. Sie sind auf einem Weg, der in die Gegenwart des Herrn führt.
Alma 37. Die Bedeutung und der Wert der heiligen Schriften
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Um seinen Sohn Helaman auf seine Rolle als geistiger Führer und neuer Berichtführer vorzubereiten, betonte Alma, wie wichtig die heiligen Schriften sind. Dazu hob er unter anderem hervor, dass der Herr die Messingplatten und den nephitischen Bericht auf erstaunliche, aber einfache, Weise bewahren würde (siehe Alma 37:1-5). Er gebot seinem Sohn, einen Bericht über sein Volk zu führen, und lehrte ihn, dass die heiligen Schriften unsere Erinnerung erweitern sollen, dass sie uns überzeugen sollen, dass unsere Wege irrig sind, und dass sie uns zur Erkenntnis Gottes und seines Erlösungsplanes führen sollen (siehe Vers 8,9). Dann erinnerte er seinen Sohn daran, dass nur jemand, der die Gebote hält, würdig ist, heilige Schrift zu verfassen (Vers 14-16). Weiter verhieß Alma seinem Sohn und uns, dass die Worte von Christus, wenn wir ihnen folgen, „uns über dieses Tal der Trauer hinaus in ein weit besseres Land der Verheißung führen“ (Vers 45).
Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat beschrieben, wie wir mehr aus unserem persönlichen Schriftstudium herausholen können: „Die heiligen Schriften enthalten die Worte Christi und sind ein Vorrat an lebendigem Wasser, zu dem wir leicht Zugang haben und von dem wir in tiefen Zügen und lange trinken können. Sie und ich müssen auf Christus blicken und zu ihm kommen, der die ‚Quelle lebendigen Wassers‘ ist (1 Nephi 11:25; vergleiche Ether 8:26; 12:28), indem wir die Worte Christi, wie sie in den heiligen Schriften enthalten sind, lesen (siehe Mosia 1:5), studieren (siehe LuB 26:1), darin forschen (siehe Johannes 5:39; Alma 17:2) und uns daran weiden (siehe 2 Nephi 32:3). Wenn wir das tun, können wir auf unserer Reise durch das Erdenleben vom Geist sowohl geleitet als auch beschützt werden.“ („Ein Vorrat an lebendigem Wasser“, CES-Fireside für junge Erwachsene, 4. Februar 2007, Seite 1.)
Alma 37:6,7. „Kleines und Einfaches“
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Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesprochen, wie wichtig es ist, auf Kleines und Einfaches zu achten:
„Wir beobachten in der Welt große Umwälzungen; wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass die Absichten des Herrn in unserem Leben im Allgemeinen durch Kleines und Einfaches verwirklicht werden und nicht durch das Bedeutende und Spektakuläre. …
Große und wunderbare Ereignisse scheinen uns zu motivieren, aber nur selten schenken wir den Kleinigkeiten unsere Aufmerksamkeit. Alma wusste, dass der Liahona abhängig vom Glauben funktionierte, und sagte: ,Doch eben weil diese Wundertaten mit kleinen Mitteln bewirkt wurden, … [waren Lehi und sein Volk] träge und vergaßen, ihren Glauben und Eifer auszuüben, und dann hörten diese wunderbaren Werke auf, und sie kamen auf ihrer Reise nicht voran.‘ (Alma 37:41.)
Kommen wir auf unserer Reise manchmal ins Stocken, wenn wir vergessen, wie wichtig Kleinigkeiten sind? [Siehe Alma 37:46.] Erkennen wir, dass kleine Ereignisse und Entscheidungen bestimmen, welche Richtung unser Leben nimmt, so wie ein kleines Ruder den Kurs eines großen Schiffes bestimmt? (Siehe Jakobus 3:4; LuB 123:16.) …
Wir müssen als Familie und allein beten, die heiligen Schriften studieren – vor allem das Buch Mormon –, den Familienabend abhalten, der Ermahnung des Erretters folgen, einander zu lieben, und in der Familie rücksichtsvoll, gütig und freundlich miteinander umgehen. Dank dem allen und weiterer Kleinigkeiten und Einfachheiten dieser Art haben wir die Verheißung, dass unser Leben von Frieden und Freude erfüllt sein wird.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1990.)
Alma 37:19. Die Macht des Buches Mormon
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Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat Einiges aufgeführt, woran die Macht des Buches Mormon jetzt und künftig deutlich wird: „Worin besteht denn die Macht des Buches Mormon? Durch dieses Buch wird das immerwährende Evangelium verkündet, Israel wird gesammelt, das Neue Jerusalem wird aufgebaut, ein Volk wird auf das Zweite Kommen vorbereitet, das Millennium wird eingeleitet – zumindest wird es bei all dem so eine wichtige Rolle spielen, dass sein Wert und seine Macht gar nicht genug betont werden können.“ (The Millennial Messiah, 1982, Seite 171.)
Alma 37:21,27-29,32. Die geheimen Werke der Finsternis nicht bekannt geben
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Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat erklärt, dass es Neugier wecken kann, mit Sünde herumzuexperimentieren, wenn man zu ausführlich darüber spricht:
„Ich bin davon überzeugt, dass zwei der größten Fehler darin bestehen, dass man zu viel über ein Thema sagt oder dass man es zum falschen Zeitpunkt sagt. …
Ich kenne mehr als einen Fall, in dem ein junger Mensch darauf kam, mit widerlicher, perverser Unsittlichkeit zu experimentieren, weil sein Bischof in einem Interview etwas angedeutet hatte.
Alle, die lehren, und ich meine damit Führer, Lehrer und Eltern, prägen sich diese Botschaft bitte ein. Stellen Sie sich einmal einen Vater und eine Mutter vor, die für eine Weile das Haus verlassen. Bevor sie gehen, sagen sie zu ihren kleinen Kindern, die allein zu Hause bleiben: ‚Seid schön brav, Kinder! Ihr könnt alles mögliche machen, solange wir weg sind, aber stellt ja nicht die Fußbank in die Speisekammer und steigt nicht hinauf und nehmt vom vierten Fach die Keksdose und holt dahinter die Bohnen hervor und steckt sie euch in die Nase!‘
Genauso töricht sind manche von uns. Dieses Beispiel ist nicht mehr ganz so amüsant, wenn man sich vorstellt, was die Kinder wohl als Erstes tun werden, wenn die Eltern weg sind. Wir können gewiss klüger vorgehen. Junge Menschen sollen von Anfang an wissen, dass Keuschheit etwas Heiliges ist.“ (Teach Ye Diligently,1975, Seite 256f.)
Alma 37:35. Wie profitieren wir davon, wenn wir schon in der Jugend lernen, die Gebote Gottes zu halten?
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Präsident Ezra Taft Benson hat beschrieben, welche Kraft man erlangt, wenn man schon als junger Mensch lernt, die Gebote zu befolgen: „Zeigen Sie mir einen jungen Mann, der sich sittlich rein gehalten und die Versammlungen der Kirche treu besucht hat. Zeigen Sie mir einen jungen Mann, der sein Priestertum groß gemacht und sich die Auszeichnung Pflicht vor Gott verdient hat und der ein Adlerscout ist. Zeigen Sie mir einen jungen Mann, der das Seminar erfolgreich abgeschlossen hat und ein brennendes Zeugnis vom Buch Mormon in sich trägt. Zeigen Sie mir einen solchen jungen Mann, und ich zeige Ihnen einen jungen Mann, der für den Herrn Wunder vollbringen kann – auf Mission und sein ganzes Leben lang.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1986.)
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In den heiligen Schriften gibt es mehrere Beispiele, wie der Herr Menschen zu seinen Führern berufen hat, die noch Jugendliche waren: Joseph Smith war 14 Jahre alt (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:7), Mormon war 15 Jahre alt (siehe Mormon 1:15) und Samuel im Alten Testament war noch jung, als der Herr ihn rief (siehe 1 Samuel 3:1-10).
Präsident Joseph F. Smith hat bezeugt, dass ein Zusammenhang besteht, wenn man schon früh im Leben die Gebote hält und später berufen wird, dem Herrn zu dienen: „Sie können sich heute umschauen, und wer sind denn die Führer im Volk, wenn nicht diejenigen, die sich dem Glauben schon früh und eifrig verschrieben haben? Und Sie können voraussagen, wer dereinst ein Führer sein wird, wenn Sie die Jungen beobachten, die Selbstachtung und Reinheit an den Tag legen und sich ernstlich allen guten Werken widmen. Aus keiner anderen Gruppe seines Volkes wird der Herrn sich Männer erwählen … Das Gegenteil, dass man dem Herrn erst dient, nachdem man sich die Hörner abgestoßen hat, ist verwerflich. Bei einem Mann, der seine Jugend in Schlechtigkeit und Sünde verbringt und sich später der Rechtschaffenheit zuwendet, fehlt immer etwas … Es bringt Reue und Kummer mit sich, wenn man erst spät im Leben von den Torheiten und Sünden der Jugend umkehrt, aber es bringt Trost und reichen Lohn, wenn man dem Herrn von Jugend an voll Tatkraft dient.“ (Gospel Doctrine, 5. Auflage, 1939, Seite 335.)
Alma 37:38-47. Der Liahona
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Im Laufe der Jahre haben etliche Generalautoritäten verschiedene Mittel beschrieben, mit denen uns der Herr auf unserem Lebensweg wie mit einem Liahona führt.
Elder W. Rolfe Kerr von den Siebzigern hat die Worte von Christus mit dem Liahona verglichen: „So sehen wir, Brüder und Schwestern, dass die Worte von Christus für jeden von uns ein eigener Liahona sein können, der uns den Weg zeigt. Seien wir nicht träge, weil der Weg so leicht ist. Nehmen wir voll Glauben die Worte von Christus in unseren Sinn und unser Herz auf, wie sie in den heiligen Schriften verzeichnet sind und wie sie von lebenden Propheten, Sehern und Offenbarern verkündet werden. Weiden wir uns voll Glauben und Eifer an den Worten von Christus, denn die Worte von Christus werden unser geistiger Liahona sein, durch den wir in allem wissen können, was wir tun sollen.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 37.)
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Präsident Thomas S. Monson hat den Liahona mit dem Patriarchalischen Segen verglichen: „Derselbe Herr, der Lehi mit einem Liahona ausstattete, versieht Sie und mich heute mit einer seltenen und wertvollen Gabe, um unserem Leben Richtung zu geben … Die Gabe, die ich meine, wird Patriarchalischer Segen genannt.“ (Live the Good Life, 1988, Seite 36.)
Präsident Spencer W. Kimball hat den Liahona mit dem Licht Christi, also unserem Gewissen, verglichen:
„Hätten Sie nicht auch gern eine solche Kugel … ?
Der Herr … hat jedem Menschen ein Gewissen mitgegeben, das ihn jedesmal warnt, wenn er im Begriff ist, den falschen Weg einzuschlagen. …
Jedes Kind bekommt es.“ (Herbst-Generalkonferenz 1976.)
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Elder David A. Bednar hat den Liahona mit der Gabe des Heiligen Geistes verglichen:
„Solange wir auf unserem Lebensweg vorwärts streben, erhalten wir Leitung durch den Heiligen Geist, so wie Lehi durch den Liahona geleitet wurde. …
Der Heilige Geist wirkt in unserem Leben genauso wie der Liahona bei Lehi und seiner Familie, nämlich gemäß unserem Glauben, unserem Eifer und unserer Beachtung. …
Und der Heilige Geist ist für uns heute das Mittel, mit dessen Hilfe wir ‚durch Kleines und Einfaches‘ (Alma 37:6) tiefere Erkenntnis der Wege des Herrn erlangen können. …
Der Geist des Herrn kann unser Führer sein und wird uns mit Führung, Leitung und geistigem Schutz auf unserer Reise durch das Erdenleben segnen.“ (Liahona, Mai 2006, Seite 30f.)
Alma 38:12. Zügle all deine Leidenschaften
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Das Zaumzeug ist das Kopfgeschirr bei einem Pferd. Es besteht aus den Zügeln und dem Gebiss, über das der Reiter Kontrolle über das Pferd erlangt.
Elder Bruce C. Hafen von den Siebzigern und seine Frau Marie haben erklärt, dass das Zaumzeug die Wünsche und Leidenschaften lenken und nicht zerstören soll: „Ist Selbstzucht deshalb klug, weil unsere Leidenschaften verkehrt sind oder weil unsere Leidenschaften in Ordnung sind? Alma gab seinem Sohn mit auf den Weg: ‚Sieh … zu, dass du alle deine Leidenschaften zügelst, damit du von Liebe erfüllt seist.‘ (Alma 38:12; Hervorhebung hinzugefügt.) Er hat nicht gesagt, dass wir unsere Leidenschaften beseitigen oder auch nur unterdrücken sollen, sondern wir sollen sie zügeln, also im Zaum halten, lenken und auf ein Ziel ausrichten. Warum? Weil Disziplin eine erfülltere und tiefere Liebe ermöglicht.“ (The Belonging Heart, 1994, Seite 302.)
Alma 39. Das Gesetz der Keuschheit
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„Unterhaltet vor der Ehe keine sexuellen Beziehungen und seid dann später eurem Ehepartner absolut treu. Der Satan könnte euch versuchen, auf den Gedanken zu kommen, dass sexuelle Intimität vor der Ehe in Ordnung sei, wenn man verliebt ist. Das stimmt nicht. Gott betrachtet sexuelle Sünden als ausgesprochen schwerwiegend, weil damit die Schöpfungskraft, die Gott uns gegeben hat, beschmutzt wird. …
Tut vor der Ehe nichts, was die machtvollen Gefühle weckt, die nur in der Ehe zum Ausdruck gebracht werden dürfen. Küsst einander nicht leidenschaftlich, legt euch nicht auf eine andere Person und berührt nicht die intimen, heiligen Körperteile eines anderen – egal, ob ihr angezogen seid oder nicht. Gestattet niemandem, so etwas mit euch zu tun. Erregt auch nicht diese Gefühle in eurem eigenen Körper.
Wenn es in eurem Kulturkreis üblich ist, miteinander auszugehen, behandelt euren Freund bzw. eure Freundin immer respektvoll und betrachtet ihn bzw. sie nicht als Objekt eurer lüsternen Wünsche. Haltet euch in einer sicheren Umgebung auf, wo ihr eure körperlichen Gefühle leicht beherrschen könnt. Beteiligt euch nicht an Gesprächen oder Aktivitäten, die sexuelle Gefühle wecken.
Homosexuelles Verhalten ist eine schwerwiegende Sünde. Wenn ihr euch zu jemandem des eigenen Geschlechts hingezogen fühlt, wendet euch an eure Eltern oder euren Bischof. Sie werden euch helfen.
Ein Opfer von Vergewaltigung, Blutschande oder anderem sexuellem Missbrauch hat sich keiner Sünde schuldig gemacht. Wenn ihr einem dieser Verbrechen zum Opfer gefallen seid, dürft ihr sicher sein, dass euch keine Schuld trifft und dass Gott euch immer noch liebt. Wendet euch sofort an euren Bischof, damit er euch während des seelischen Heilungsvorgangs helfen kann.“ (Für eine starke Jugend: Unsere Pflicht vor Gott erfüllen, 2001, Seite 26ff.)
Alma 39:3. Sexuelle Sünden sind schwerwiegend
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Elder Jeffrey R. Holland hat über die verheerenden Auswirkungen sexueller Sünde und darüber gesprochen, dass man sich seine Tugendhaftigkeit bewahren muss, bis man verheiratet ist: „Mit einer sexuellen Beziehung müsst ihr warten! Ihr müsst warten, bis ihr alles geben könnt, und ihr könnt erst dann alles geben, wenn ihr rechtmäßig verheiratet seid. Wenn ihr auf ungesetzliche Weise etwas gebt, was euch gar nicht gehört (denkt daran: ,Ihr gehört nicht euch selbst‘ [1 Korinther 6:19]), und nur einen Teil gebt, wenn gar nicht das ganze Ich involviert sein kann, ist das eine seelische Form von russischem Roulette. Wenn ihr auf körperliche Befriedigung ohne Billigung des Himmels besteht, geht ihr das schreckliche Risiko ein, so großen geistigen und seelischen Schaden zu erleiden, dass ihr sowohl euer Verlangen nach sexueller Intimität als auch eure Fähigkeit aufs Spiel setzt, euch einer späteren, wahren Liebe von ganzem Herzen hinzugeben. Ihr könnt zu diesem wahreren Augenblick ordinierter Liebe, wirklicher Einheit gelangen, nur um dann zu eurem Entsetzen festzustellen, dass das, was ihr hättet bewahren sollen, vergeudet worden ist und dass nur Gottes Gnade den schrittweise erfolgten Verlust der Tugend, die ihr so leichtfertig hingegeben habt, wiedergutmachen kann. An eurem Hochzeitstag ist das allergrößte Geschenk, das ihr eurem Partner für die Ewigkeit machen könnt, euer bestes Ich – rein und solcher Reinheit auch beim Partner würdig.“ (Der Stern, Januar 1999, Seite 91.)
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Präsident Boyd K. Packer hat das Verhältnis zwischen der Schöpfungskraft und dem Erlösungsplan beschrieben:
„Die Schöpfungskraft – wir können sie auch Fortpflanzungskraft nennen – ist nicht bloß ein nebensächlicher Teil des Plans, sondern sie ist von entscheidender Bedeutung für diesen Plan. Ohne diese Kraft kann der Plan nicht ausgeführt werden. Ihr Missbrauch kann den Plan vereiteln.
Wie glücklich Sie auf Erden sind, hängt in hohem Maße davon ab, wie Sie mit dieser heiligen Schöpfungskraft umgehen.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1972.)
Alma 39:5. Die schwerste Sünde nach Mord
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Elder Jeffrey R. Holland hat anhand des Zusammenhangs, der zwischen dem Wert einer Seele und dem Sühnopfer besteht, erklärt, warum sexuelle Übertretung so schwerwiegend ist:
„Indem man den Körper eines anderen ausbeutet, was bedeutet, dass man seine Seele ausbeutet, entweiht man das Sühnopfer Christi, durch das diese Seele ja errettet worden ist und das Geschenk ewigen Lebens überhaupt erst ermöglicht. Wenn man den Sohn der Rechtschaffenheit verspottet, tritt man in den Bereich der Hitze ein, die heißer und heiliger ist als die Mittagssonne. Dabei verbrennt man sich automatisch.
Sagt bitte niemals: ‚Wem tut das denn weh? Warum nicht ein bisschen Freiheit? Ich kann doch jetzt übertreten und später umkehren.‘ Seid bitte nicht so töricht und so grausam. Man kann nicht ungestraft ‚den Sohn Gottes noch einmal ans Kreuz [schlagen]‘ [siehe Hebräer 6:6]. ,Hütet euch vor der Unzucht!‘ [1 Korinther 6:18], sagt Paulus, und im Buch Lehre und Bündnisse lesen wir, dass wir ,auch sonst nichts Derartiges tun‘ sollen [LuB 59:6; Hervorhebung hinzugefügt]. Warum? Nun, zum einen wegen des unermesslichen Leidens an Leib und Geist, das der Erretter der Welt auf sich genommen hat, damit wir davor fliehen können. Dafür schulden wir ihm etwas. Tatsächlich schulden wir ihm alles. ‚Ihr gehört euch nicht selbst‘, schreibt Paulus. ‚Denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!‘ [1 Korinther 6:19,20; Hervorhebung hinzugefügt.] Bei sexueller Übertretung steht die Seele auf dem Spiel – Leib und Geist.“ (Der Stern, Januar 1999, Seite 90f.)
Alma 39:6. Was ist die unverzeihliche Sünde?
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Der Prophet Joseph Smith (1805–1844) hat näher erklärt, worin die unverzeihliche Sünde besteht: „Alle Sünden werden vergeben, ausgenommen die Sünde gegen den Heiligen Geist; denn Jesus errettet alle außer den Söhnen des Verderbens. Was muss man tun, um die unverzeihliche Sünde zu begehen? Man muss den Heiligen Geist empfangen, es müssen sich einem die Himmel öffnen, man muss Gott erkannt haben und dann gegen ihn sündigen. Sobald ein Mensch gegen den Heiligen Geist gesündigt hat, gibt es für ihn keine Umkehr mehr. Er muss sagen, die Sonne scheint nicht, während er sie doch sieht; er muss Jesus Christus verleugnen, wo sich ihm doch die Himmel geöffnet haben, und den Plan der Errettung leugnen, obwohl er mit eigenen Augen sieht, dass er wahr ist – von der Zeit an beginnt er, ein Feind zu sein. Dies ist bei vielen der Fall, die von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage abgefallen sind.“ (Lehren des Propheten Joseph Smith, 1983, Seite 364.)
Alma 39:9. Folge „nicht mehr der Begierde deiner Augen“
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Inwiefern gilt diese Aufforderung, nicht mehr der Begierde der Augen zu folgen, uns? In der heutigen Welt mit ihrer fortgeschrittenen Technik bietet der Satan uns derlei Versuchungen in vielerlei Weise an. Viele Propheten haben uns in den letzten Jahren vor den Gefahren von Pornografie in ihren vielen Formen gewarnt.
Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dargelegt, wie gefährlich es ist, dem Bösen Zugang zu unseren Gedanken zu gewähren: „Der Heiland hat betont, wie wichtig sexuelle Reinheit ist, als er sagte, dass ein Mann schon dann sündigt, wenn er eine Frau auch nur lüstern ansieht [siehe Matthäus 5:28]. … Überall um uns herum werden unerlaubte sexuelle Beziehungen verherrlicht, sei es in gedruckter Form oder auf dem Bildschirm. Meiden Sie das zu Ihrem eigenen Besten. Pornografie oder erotische Geschichten und Bilder sind schlimmer als schmutzige oder verdorbene Nahrung. Der Körper hat Schutzmechanismen, um unverträgliche Nahrung loszuwerden. Bis auf ein paar verhängnisvolle Ausnahmen macht verdorbene Nahrung einen nur krank, richtet aber keinen dauerhaften Schaden an. Im Gegensatz dazu nimmt jemand, der in schmutzigen pornografischen oder erotischen Bildern und Schriften schwelgt, sie in den wunderbaren Speicher auf, den wir Gehirn nennen. Das Gehirn spuckt Dreck nicht wieder aus. Was einmal aufgezeichnet ist, bleibt immer abrufbereit, lässt die lasterhaften Bilder in Gedanken aufblitzen und reißt einen fort von allem, was zuträglich wäre.“ („Things They’re Saying“, New Era, Februar 1974, Seite 18.)
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Präsident Ezra Taft Benson hat verschiedene Methoden beschrieben, mit denen der Satan versucht, uns Pornografie in den Kopf zu setzen:
„Denkt gründlich über die Worte nach, die der Prophet Alma zu seinem abgeirrten Sohn Korianton sprach: ‚[Lass] von deinen Sünden … und [folge] nicht mehr der Begierde deiner Augen.‘ (Alma 39:9.)
Die ‚Begierde deiner Augen‘ – was bedeutet das denn heute?
Filme, Fernsehprogramme und Videofilme, die gleichermaßen aufreizend wie unanständig sind.
Magazine und Bücher, die obszön und pornografisch sind.
Wir raten euch, junge Männer, verunreinigt euren Verstand nicht mit solch entwürdigendem Material, denn der Verstand, der einmal solchen Schmutz verarbeitet hat, ist danach nie mehr derselbe. Seht euch keine Filme ab 18 oder vulgäre Videos an, und gebt euch nicht mit Unterhaltung ab, die unsittlich, aufreizend oder pornografisch ist. Hört euch keine Musik an, die entwürdigend ist.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1986.)
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Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) hat ebenfalls Zeugnis gegeben, dass Pornografie ein großes Übel ist:
„Unter Pornografie sind Druckerzeugnisse und Bilder zu verstehen, die uns erregen und in ein Terrain hineinziehen sollen, das nur Reue nach sich zieht. Sie wirkt sehr ansprechend und verlockend. Sie spricht die Instinkte an, die wir alle in uns haben; Instinkte, die Gott uns eingepflanzt hat, um seine wunderbaren Absichten zu verwirklichen. Pornografie ist ein Werkzeug des Teufels, der damit diese Instinkte verbiegen will, damit Verbotenes folgt. Meist geraten schöne junge Frauen und gutaussehende junge Männer dort hinein. Pornografie wurde erdacht, um ihren Urhebern Geld einzubringen. Wer ihr in die Falle geht, dessen Sinne stumpfen ab und dessen Leidenschaften werden erregt. Sie bringt denen, die sie produzieren, Milliarden ein. Sie führt zu Kummer, Schmerz und Reue bei denen, die sich damit abgeben.
Man findet sie in Illustrierten, die man an den meisten Zeitungsständen kaufen kann, in Kinos, die nicht jugendfreie Filme zeigen, und bei uns zu Hause im Fernsehen.“ (Teachings of Gordon B. Hinckley, 1997, Seite 460.)
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In Alma 39:9 wird Korianton aufgefordert, dass er sich selbst widerstehen solle. Alma brachte seinem Sohn Korianton damit nahe, dass er sittliche Übertretung meiden musste.
Alma 39:11,12. Andere von der Wahrheit wegführen
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In Alma 39:11,12 erklärt Alma seinem irregeleiteten Sohn Korianton, dass unser negatives Beispiel andere vom Evangelium wegführen kann.
Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat davor gewarnt, wie schwerwiegend es ist, Menschen von der Wahrheit wegzuführen:
„Ich denke, das größte Verbrechen überhaupt auf der Welt besteht darin, dass man Männer und Frauen – Kinder Gottes – von den wahren Grundsätzen wegführt. Wir begegnen in der Welt heute Philosophien aller Art, die darauf abzielen, Glauben zu zerstören – den Glauben an Gott und an die Grundsätze des Evangeliums. Das ist entsetzlich.
Wenn wir alle Tage unseres Lebens wirken und auch nur eine Seele erretten, wie groß – so die Worte des Herrn – wird dann unsere Freude mit ihr sein! Wie sehr werden wir andererseits leiden, und wie streng werden wir verurteilt, wenn wir so gehandelt haben, dass eine Seele von der Wahrheit abgeirrt ist!
Ein vernichtendes Urteil und eine harte Strafe in der Ewigkeit sind das Los dessen, der eine Seele verblendet, Irrtum verbreitet und durch seine Worte einen Menschen von der göttlichen Wahrheit abbringt, die ihn ins Reich Gottes und zu dessen Fülle geführt hätte. Denn wer eine Seele vernichtet, zerstört das Erhabenste, was je erschaffen worden ist.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954–1956, 1:314.)
Alma 39:12,13, 15. Wende dich zum Herrn und gib deine Fehler zu
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„Wenn ihr eine sexuelle Übertretung begangen habt, beginnt jetzt gleich mit der Umkehr, damit ihr inneren Frieden finden und die Begleitung des Heiligen Geistes haben könnt. Trachtet danach, dass der Herr euch vergibt. Sprecht mit eurem Bischof. Er hilft euch, die Vergebung zu erlangen, die demjenigen gewährt wird, der wahrhaft umkehrt.“ (Für eine starke Jugend, Seite 28.)
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Elder Richard G. Scott hat erläutert, was man tun muss, um sich „zum Herrn zu wenden“ und Vergebung für schwerwiegende Sünden wie Unkeuschheit zu erlangen: „Ich spreche nun kurz zu denen, die einer schwerwiegenden Versuchung nachgegeben haben. Bitte hört jetzt damit auf. Ihr schafft es mit der Hilfe verständnisvoller Eltern, des Bischofs oder des Pfahlpräsidenten. Schwerwiegende Übertretungen wie Unkeuschheit erfordern die Hilfe von jemanden, der Schlüsselvollmacht trägt, wie etwa der Bischof oder der Pfahlpräsident, damit der Vorgang der Umkehr still vollzogen werden kann und sichergestellt ist, dass er vollständig und in der richtigen Weise vollzogen wird. Macht nicht den Fehler zu glauben, ihr wärt von einer schwerwiegenden Übertretung bereits umgekehrt, nur weil ihr sie bekannt habt. Das ist zwar ein wesentlicher Schritt, genügt aber nicht. Ihr dürft auch nicht meinen, ihr müsstet nicht alle Einzelheiten erzählen, nur weil euch niemand danach gefragt hat. Ihr selbst seid dafür verantwortlich, dass der Bischof oder Pfahlpräsident die Einzelheiten kennt, sodass er euch in der richtigen Weise durch den Vorgang der Umkehr begleiten kann, bis ihr vollständige Vergebung erlangt.“ (Der Stern, Januar 1999, Seite 81.)
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Elder Jeffrey R. Holland hat gesagt, dass der Herr mit Ihnen sein und Ihnen Kraft geben wird, wenn Sie auf die richtige Weise umkehren: „Durch das Sühnopfer des Herrn Jesus Christus [sind] doch der Friede und die Erneuerung der Umkehr möglich. In so schwerwiegenden Angelegenheiten ist der Weg der Umkehr nicht leicht zu beginnen und auch nicht ohne Schmerzen zu gehen. Aber der Erretter der Welt geht auf diesem wesentlichen Weg mit euch. Er stärkt euch, wenn ihr schwankt. Er ist euer Licht, wenn es am finstersten ist. Er nimmt euch an der Hand und ist eure Hoffnung, wenn die Hoffnung alles ist, was ihr noch habt. Sein Mitgefühl und seine Barmherzigkeit und die reinigende und heilende Kraft, die damit verbunden ist, gelten vorbehaltslos allen, die sich aufrichtig völlige Vergebung wünschen und die Schritte gehen, die dorthin führen.“ (Der Stern, Januar 1999, Seite 92.)
Alma 39:17-19. Der Erlösungsplan war schon bekannt, bevor die Welt erschaffen wurde
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Zu manchen Religionen gehört der Glaube an ein irgendwie geartetes Leben nach dem Tod, aber ein Leben vor dem Erdendasein ist nur bei sehr wenigen Bestandteil der Lehre. Der Prophet Joseph Smith hat erklärt, was der Herr schon vor der Schöpfung wusste: „Der große Jahwe hat alle Ereignisse erwogen, die die Erde betreffen und mit dem Plan der Erlösung zu tun haben, – lange, bevor die Erde ins Dasein trat … Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind für ihn ein einziges, ewiges Jetzt. Er wusste vom Fall Adams, von den Übeltaten der Menschen vor der großen Flut und wie weit sich die Menschen ins Übeltun einlassen würden … Er erfasste den Fall und die Erlösung des Menschen; er kannte den Plan der Errettung und legte ihn dar; er war sich der Lage einer jeden Nation und ihres Schicksals bewusst; … er weiß, in welcher Lage sich die Lebenden und die Toten befinden, und hat reichlich Vorsorge für deren Erlösung getroffen.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche – Joseph Smith, Seite 451f.)
Zum Nachdenken
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Als Alma zu der Überzeugung gelangte, dass es Gott tatsächlich gibt und dass das Evangelium wahr ist, empfand er sofort tiefen Schmerz für die Sünden, die er früher begangen hatte. Warum geschah das wohl? Wie betrifft das in der heutigen Zeit uns?
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Alma betonte gegenüber seinem Sohn Helaman, wie wichtig die heiligen Schriften sind. Die Propheten in unserer Zeit legen uns das Gleiche ans Herz. Profitieren Sie oder jemand, den Sie kennen, von den Segnungen des täglichen Schriftstudiums? Welchen Nutzen zieht man daraus, wenn man sich regelmäßg an den heiligen Schriften weidet? Wie können Sie sich das tägliche Schriftstudium zur Gewohnheit machen oder diese Gewohnheit noch festigen?
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Was können wir aus dem Beispiel von Schiblon lernen, was uns hilft, in guten wie in schlechten Zeiten stark zu bleiben?
Vorschläge für Aufgaben
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Was Alma bei seiner Umkehr und Vergebung erlebte, gilt für uns heute genauso, auch wenn unsere Umstände anders sind als seine. Fassen Sie auf einer Seite schriftlich zusammen, welche Grundsätze dazu gehören und wie sie uns heute betreffen.
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Alma erklärte Korianton, dass sexuelle Übertretung nach Mord am schwersten wiegt. Planen und schreiben Sie konkrete Schritte auf, die Sie jetzt unternehmen können, um Ihre Reinheit zu schützen.