Kapitel 7
2 Nephi 1 bis 3
Einleitung
Lehis letzte Worte des Rates und der Weisung an seine Kinder sind liebevoll und machtvoll. Er belehrte seinen Sohn Jakob klar und eindrucksvoll, wie die Schöpfung, der Fall und das Sühnopfer Jesu Christi zusammenhängen. An seinen Sohn Joseph richtete er prophetische Worte über Josef, den Sohn Israels, und gab Zeugnis von der Wiederherstellung des Evangeliums durch seinen Namensvetter in den Letzten Tagen, Joseph Smith Jr. Wenn Sie die Einzelheiten des Erlösungsplanes studieren, wie auch die Erfüllung der Prophezeiungen über die Wiederherstellung des Evangeliums in den Letzten Tagen, wird Ihr Zeugnis zunehmen, dass Gott all seine Kinder liebt und für sie sorgt.
Kommentar
2 Nephi 1:5-11. „Ein Land der Freiheit“
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Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat davon Zeugnis gegeben, dass Amerika ein Land der Freiheit ist, in dem die Wiederherstellung des Evangeliums stattfinden sollte: „Unser Vater im Himmel hat das Hervorkommen der Gründerväter und ihrer Regierungsform als notwendigen, großartigen Prolog vorgesehen, der zur Wiederherstellung des Evangeliums führen sollte. Rufen Sie sich in Erinnerung, was der Herr Jesus Christus vor fast zweitausend Jahren sagte, als er in diesem verheißenen Land erschien: ,Denn es ist nach des Vaters Weisheit, dass sie in diesem Land aufgerichtet und durch die Macht des Vaters als freies Volk errichtet werden, damit diese Dinge‘ hervorkommen mögen (siehe 3 Nephi 21:4). Amerika, das Land der Freiheit, sollte in den Letzten Tagen das Handlungsfeld für die wiederhergestellte Kirche Gottes bilden.“ (Herbst-Generalkonferenz 1987.)
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Elder Eduardo Ayala von den Siebzigern hat erläutert, dass die Segnungen des Evangeliums nun allen gläubigen Mitgliedern offenstehen, wo immer sie auch leben: „Die Lage in den Ländern der Erde ist einem ständigen Wandel unterworfen, aber an vielen Orten, ob in den frostigen Bergeshöhen, in den warmen Tälern, am Flussufer oder in der Wüste, wo auch immer Mitglieder der Kirche sind, gibt es immer Menschen, die nach diesen Grundsätzen leben und dadurch ihren Mitmenschen ein Segen sind.“ (Der Stern, Juli 1995, Seite 27.)
2 Nephi 1:13-23. Erwacht „aus dem Schlaf der Hölle“
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Wenn wir die Gebote des Herrn nicht befolgen, kann der Satan uns täuschen, und wir vergessen das Licht und die Wahrheit, die wir einst kannten. Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft hat diesen gefährlichen Zustand beschrieben: „Eine der Folgen des Ungehorsams gegenüber Gott scheint zu sein, dass wir gerade genug geistiges Betäubungsmittel produzieren, um nicht spüren zu müssen, dass die Verbindung zu Gott durchtrennt wird. So wird nicht nur unser Zeugnis von der Wahrheit langsam unterhöhlt, sondern sogar unsere Erinnerung daran, wie es war, im Licht zu leben, kommt uns allmählich … wie eine Täuschung vor.“ („A Life Founded in Light and Truth“, Brigham Young University 2000–2001 Speeches, 2001, Seite 81.)
2 Nephi 1:22. Ewige Vernichtung
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Vers 22 in 2 Nephi 1 bedeutet nicht, dass Geist und Körper der Schlechten ausgelöscht werden oder nicht mehr existieren. Unser Geist ist ewig, und alle Menschen, die auf Erden geboren werden, werden körperlich auferstehen (siehe Alma 11:43,44). Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat erklärt, was Nephi mit der Vernichtung der Seele meinte:
„Vernichtung bedeutet nicht Auslöschung. Das wissen wir, weil wir aus den Offenbarungen des Herrn lernen, dass eine Seele nicht vernichtet werden kann.
Jede Seele, die in diese Welt geboren wird, wird Auferstehung und Unsterblichkeit erlangen und für immer bestehen. Also bedeutet Vernichtung nicht Auslöschung. Wenn der Herr sagt, sie werden vernichtet werden, meint er, dass sie aus seiner Gegenwart ausgeschlossen sein werden, dass sie abgeschnitten sein werden von der Gegenwart des Lichts und der Wahrheit und dass sie kein Anrecht auf diese Erhöhung haben werden, und das bedeutet Vernichtung.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954–1956, 2:227f.) Schlechtigkeit macht die Möglichkeit zunichte, nach der Auferstehung einen höheren Grad der Herrlichkeit zu erlangen (siehe LuB 88:30,31).
2 Nephi 2:2. Bedrängnisse zum Gewinn weihen
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In 2 Nephi 2:2 stellt Lehi fest, dass Prüfungen, die wir durchmachen, sich für uns als Vorteil erweisen können (siehe auch LuB 98:3). Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesprochen, wie Dankbarkeit uns in die Lage versetzt, dass wir unsere Bedrängnisse im Zusammenhang mit dem Zweck unseres Erdenlebens sehen können: „Wer Gott in allem dankt, sieht, dass Schwierigkeiten und Bedrängnisse mit dem Sinn des Lebens zusammenhängen. Wir sind hier, um geprüft zu werden. Es muss in allem einen Gegensatz geben. Wir sollen aus diesen Gegensätzen lernen. Wir sollen dadurch wachsen, dass wir unsere Herausforderungen überwinden und andere darin unterweisen, dies ebenfalls zu tun.“ (Liahona, Mai 2003, Seite 98.)
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Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat ausgeführt, dass Gott Herausforderungen für uns bereithält, die uns helfen sollen, geistig zu wachsen: „Gerade wenn alles gut zu laufen scheint, werden wir plötzlich von Schwierigkeiten überhäuft, die alle gleichzeitig auftreten. Wenn diese Prüfungen keine Folge Ihres Ungehorsams sind, dann zeigen sie nur, dass der Herr denkt, dass Sie bereit sind, weiter zu wachsen (siehe Sprichwörter 3:11,12). Deshalb gibt er Ihnen Erfahrungen, die Ihr Wachstum, Ihre Erkenntnis und Ihr Mitgefühl vermehren, wodurch Sie zu Ihrem immerwährenden Nutzen geläutert werden. Sie von dort, wo Sie sind, dorthin zu bringen, wo der Herr Sie haben möchte, das erfordert einige Anstrengung, die im Allgemeinen mit Unbehagen und Schmerz verbunden ist.“ (Der Stern, Januar 1996, Seite 15.)
2 Nephi 2:4. „Die Errettung ist eine freie Gabe“
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Errettung bedeutet, „sowohl vom körperlichen wie vom geistigen Tod errettet sein. Alle Menschen werden durch die Gnade Gottes, durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi vom körperlichen Tod errettet werden. Jeder Einzelne kann auch durch die Gnade Gottes, durch Glauben an Jesus Christus, ebenso vom geistigen Tod errettet werden. Dieser Glaube zeigt sich durch ein Leben im Gehorsam gegenüber den Gesetzen und Verordnungen des Evangeliums und im Dienst Christi.“ (Schriftenführer, „Errettung“.)
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Durch das Sühnopfer Jesu Christi ist der Erlösungsplan für jeden uneingeschränkt zugänglich. Das heißt aber nicht, dass alle Menschen denselben Lohn erhalten werden. Alma bezeugte: „Jeder, der kommen will, [kann] kommen und uneingeschränkt von den Wassern des Lebens nehmen.“ Aber er fügte diese Warnung hinzu: „Und jeder, der nicht kommen will, der ist nicht gezwungen zu kommen; aber am letzten Tag wird ihm gemäß seinen Taten wiederhergestellt werden.“ (Alma 42:27.) Die Errettung ist in dem Sinn eine freie Gabe, dass sie dank der Gnade Gottes durch das Sühnopfer Christi all denen offensteht, die sie empfangen werden. Sie ist nicht in dem Sinn frei, dass sie jedem zuteil werden wird, ungeachtet dessen, was er glaubt oder wie er gelebt hat.
2 Nephi 2:6-30. Schöpfung, Fall und Sühnopfer
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Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über den Zusammenhang zwischen der Schöpfung, dem Fall und dem Sühnopfer gesagt: „Es ist nicht möglich, an Christus und sein sühnendes Opfer zu glauben, im wahrsten Sinn und voll und ganz, wie es ja erforderlich ist, um die Errettung zu erlangen, ohne gleichzeitig an die wahre Lehre vom Fall zu glauben und sie anzunehmen. Hätte es keinen Fall gegeben, wäre auch kein Erlöser oder Erretter nötig gewesen. Es ist auch nicht möglich, an den Fall zu glauben, durch den Unsterblichkeit und ewiges Leben möglich wurden, ohne gleichzeitig an die wahre Lehre von der Schöpfung zu glauben und sie anzunehmen: Wenn es keine Schöpfung gegeben hätte, bei der alles in einem Zustand ohne Tod und Sterblichkeit erschaffen wurde, hätte es auch keinen Fall geben können, und somit auch kein Sühnopfer und keine Errettung. Der ewige Plan des Vaters erforderte die Schöpfung, den Fall und das Sühnopfer, miteinander verwoben zu einem gemeinsamen Ganzen.“ (A New Witness for the Articles of Faith, 1985, Seite 82.)
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Bei einer anderen Gelegenheit hat Elder Bruce R. McConkie erklärt:
„Die wichtigsten Ereignisse, die in aller Ewigkeit je stattgefunden haben und noch stattfinden werden, … sind die Schöpfung, der Fall und das Sühnopfer.
Um die zeitliche Erschaffung aller Dinge auch nur ansatzweise zu verstehen, muss man erst einmal wissen, wie diese drei ewigen Wahrheiten – Schöpfung, Fall und Sühnopfer – untrennbar miteinander verwoben sind, zu einem einzigen Erlösungsplan. … Keines davon steht für sich allein, und jedes hängt mit den beiden anderen zusammen, und wer nicht alle drei kennt, kann über keines der drei Elemente allein die Wahrheit wissen. …
Man bedenke aber, dass das Sühnopfer wegen des Falls notwendig wurde. Christus zahlte das Lösegeld für die Übertretung Adams. Hätte es den Fall nicht gegeben, gäbe es kein Sühnopfer und auch nicht Unsterblichkeit und ewiges Leben, die aus dem Sühnopfer resultieren. Also ist die Errettung genauso eine Folge des Falls, wie sie gewiss Folge des Sühnopfers ist.“ („Christ and the Creation“, Ensign, Juni 1982, Seite 9.)
2 Nephi 2:5,6. „Durch das Gesetz ist kein Fleisch gerechtfertigt“
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Rechtfertigung bedeutet, „von der Strafe für Sünde begnadigt und für schuldlos erklärt werden. Man wird durch die Gnade des Erretters gerechtfertigt, wenn man Glauben an ihn hat. Dieser Glaube zeigt sich durch Umkehr und Gehorsam gegenüber den Gesetzen und Verordnungen des Evangeliums. Das Sühnopfer Jesu Christi befähigt die Menschen, umzukehren und gerechtfertigt oder von der Strafe begnadigt zu werden, die sie sonst empfangen würden.“ (Schriftenführer, „Rechtfertigen, Rechtfertigung“.)
Elder Dallin H. Oaks zufolge wird im Buch Mormon erklärt, dass „Errettung nicht allein durch das Halten der Gebote zustandekommt. ,Durch das Gesetz ist kein Fleisch gerechtfertigt.‘ (2 Nephi 2:5.) Selbst diejenigen, die Gott mit ganzer Seele dienen, sind unnütze Knechte (siehe Mosia 2:21). Der Mensch kann sich seine Errettung nicht selbst verdienen.
Im Buch Mormon heißt es: ,Da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zuwege bringen.‘ (Alma 22:14.) ,Darum kann nichts Geringeres als ein unbegrenztes Sühnopfer für die Sünden der Welt Genüge tun.‘ (Alma 34:12; siehe auch 2 Nephi 9:7; Alma 34:8-16.) ,Darum kommt die Erlösung im heiligen Messias und durch ihn; … er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar, um den Zwecken des Gesetzes Genüge zu leisten.‘ (2 Nephi 2:6,7.) Und so ,predigen [wir] von Christus …, damit unsere Kinder wissen mögen, von welcher Quelle sie Vergebung ihrer Sünden erhoffen können.‘ (2 Nephi 25:26.)“ (Herbst-Generalkonferenz 1988.)
2 Nephi 2:8. „Die Verdienste und die Barmherzigkeit und Gnade des heiligen Messias“
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Bevor Elder Bruce C. Hafen in das Kollegium der Siebziger berufen wurde, erklärte er, dass das Sühnopfer nicht einfach nur Gottes Methode ist, Falsches richtigzustellen und die Forderungen der Gerechtigkeit zufriedenzustellen. Das Sühnopfer wirkt vielmehr wiederherstellend, es ist eine wundersame Macht, durch die wir uns wandeln können: „Ich habe mich gefragt, ob diejenigen, die sich weigern umzukehren, die dann aber das Gesetz der Gerechtigkeit zufriedenstellen, indem sie für ihre eigenen Sünden bezahlen, danach würdig sind, ins celestiale Reich zu gelangen. Die Antwort lautet nein. Für die Zulassung zu einem celestialen Leben wird einfach mehr verlangt, als lediglich das Gesetz der Gerechtigkeit zufriedenzustellen. Aus diesem Grund bringt es nicht dieselben Früchte hervor, für unsere Sünden zu zahlen, wie wenn wir von ihnen umkehren. Die Gerechtigkeit ist ein Gesetz des Gleichgewichts und der Ordnung, und sie muss zufriedengestellt werden, entweder indem wir dafür bezahlen oder Christus. Aber wenn wir die Einladung des Erlösers, unsere Sünden zu tragen, ablehnen und dann die Gerechtigkeit selbst zufriedenstellen, haben wir noch keine vollständige Wiederherstellung erfahren, wie sie nur zustandekommen kann, wenn göttliche Hilfe und wahre Umkehr zusammenwirken. Vereint haben diese Kräfte die Macht, unser Herz und unser Leben dauerhaft zu verändern und uns auf das celestiale Leben vorzubereiten.“ (The Broken Heart: Applying the Atonement to Life’s Experiences, 1989, Seite 7f.)
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Elder Richard G. Scott hat darüber gesprochen, was die Barmherzigkeit, mit der Christus unsere Schuld bezahlt hat, für ihn bedeutet: „Jesus Christus hat Eigenschaften besessen, die kein anderes Kind des himmlischen Vaters überhaupt haben konnte. Er war schon vor seiner Geburt in Betlehem der Gott Jahwe. Sein geliebter Vater hat ihm nicht nur einen Geistkörper gegeben; Jesus war auch der einziggezeugte Sohn des Vaters im Fleisch. Unser Meister hat ein vollkommenes, sündenfreies Leben gelebt und war daher den Forderungen der Gerechtigkeit nicht unterworfen. Er war in allen Eigenschaften wie Liebe, Mitgefühl, Geduld, Gehorsam, Vergebungsbereitschaft und Demut vollkommen. Seine Barmherzigkeit bezahlt, wenn wir umkehren und ihm gehorchen, was wir der Gerechtigkeit schulden.“ (Der Stern, Juli 1997, Seite 57.)
2 Nephi 2:11-14. Es gibt „in allen Dingen einen Gegensatz“
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Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat ausgeführt, dass uns Gegensätze helfen, stärker zu werden: „Das Leben ist nicht frei von Schwierigkeiten, einige davon sind bitter und schwer zu ertragen. Manchmal wünschen wir uns, alle Prüfungen im Leben blieben uns erspart, aber das widerspräche dem großen Plan des Glücklichseins, ,denn es muss notwendigerweise so sein, dass es in allen Dingen einen Gegensatz gibt‘ (2 Nephi 2:11). Diese Prüfungen sind unser Kraftquell.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 80.)
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Präsident Ezra Taft Benson hat erklärt, dass Gegensätze es uns ermöglichen zu wählen:
„Im Buch Mormon steht, dass ,es notwendigerweise so sein [muss], dass es in allen Dingen einen Gegensatz gibt‘ (2 Nephi 2:11) – und deshalb ist es so. Gegensätze bringen Wahlmöglichkeiten, und zu wählen zieht Folgen nach sich – gute oder schlechte.
Im Buch Mormon heißt es: ,Darum sind die Menschen … frei, um Freiheit und ewiges Leben zu wählen durch den großen Mittler für alle Menschen oder um Gefangenschaft und Tod zu wählen gemäß der Gefangenschaft und Macht des Teufels.‘ (2 Nephi 2:27.)
Gott liebt uns, der Teufel hasst uns. Gott möchte, dass wir die gleiche Fülle der Freude haben wie er. Der Teufel möchte, dass wir so elend seien wie er. Gott gibt uns Gebote, um uns zu segnen. Der Teufel möchte, dass wir diese Gebote brechen, damit wir verflucht seien.
Jeden Tag, ununterbrochen, wählen wir, durch unsere Wünsche, unsere Gedanken und unsere Taten, ob wir gesegnet oder verflucht werden wollen, ob wir glücklich oder elend sein wollen.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1988.)
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Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erläutert, wie Gegensätze und Glück zusammenhängen: „Wenn es keine Wahlmöglichkeiten gäbe, wir nicht die Freiheit hätten zu wählen und wenn es keine Gegensätze gäbe, gäbe es tatsächlich kein wirkliches Dasein. Genau das ähnelt Lehis Metapher, wie ohne Entscheidungsfreiheit und Gegensätze letztendlich alles sinnlos und unterschiedslos ,zu einem Ganzen zusammengesetzt‘ wäre (2 Nephi 2:11). Unter solchen Umständen hätte es tatsächlich ,keine Absicht in dem Zweck [der] Erschaffung [der Erde] gegeben‘ (2 Nephi 2:12). Es ist eine Tatsache, dass wir weder geistig wachsen noch dadurch wirklich glücklich sein können, solange wir nicht weisen Gebrauch von unserer Entscheidungsfreiheit machen.“ (One More Strain of Praise, 1999, Seite 80.)
2 Nephi 2:15. Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und der Baum des Lebens
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Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel hat sich dazu geäußert, was der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse bedeuten: „Was den Fall anbelangt, steht in der Schrift, dass es im Garten von Eden zwei Bäume gab. Der eine war der Baum des Lebens, der symbolisch für das ewige Leben steht, der andere war der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, der ein Sinnbild dafür ist, wie, warum und auf welche Weise der Tod und alles, was damit zusammenhängt, entstanden sind.“ (A New Witness for the Articles of Faith, Seite 86.)
2 Nephi 2:15. Was war verboten?
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Präsident Joseph Fielding Smith hat geschildert, wie wir anhand des Buches Mose verstehen können, warum der Herr Adam geboten hatte, nicht von der Frucht zu essen: „Warum der Herr Adam verboten hatte, von der Frucht dieses Baumes zu essen, geht aus dem biblischen Bericht nicht eindeutig hervor, aber im Original, wie es durch das Buch Mose zu uns gelangte, wird es eindeutig klar. Der Herr sagte Adam, wenn er so, wie er war, im Garten bleiben wolle, dann dürfe er nicht von der Frucht essen. Wenn er aber den Wunsch habe, sie zu essen und den Tod zu schmecken, dann stehe ihm dies frei.“ (Answers to Gospel Questions, Hg. Joseph Fielding Smith Jr., 5 Bände, 1957–1966, 4:81.)
2 Nephi 2:15,16,26,27. Der Mensch soll für sich selbst handeln
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Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) hat betont, dass Entscheidungsfreiheit für unser Wachstum notwendig ist:
„Unser Vater im Himmel wollte, dass wir auf Erden weiter wachsen, und zwar noch vermehrt, weil es uns freisteht zu wählen und zu lernen. Er wollte außerdem, dass wir unseren Glauben und unseren Willen ausüben, besonders da wir ja nun unseren physischen Körper zu beherrschen und zu lenken hatten. Aber wir wissen aus alter und neuzeitlicher Offenbarung, dass der Satan uns unsere Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit vor langer, heute vergessener Zeit nehmen wollte und dass er das genauso jetzt, zu dieser Stunde, vorhat. Tatsächlich stellte der Satan sich gewaltsam gegen die Freiheit zu wählen, die uns der Vater angeboten hatte, so gewaltsam, dass Johannes das in der Offenbarung als einen Kampf im Himmel bezeichnete (siehe Offenbarung 12:7). Wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte der Satan uns gezwungen, und er hätte uns diese kostbarste Gabe geraubt: unsere Freiheit, eine göttliche Zukunft zu wählen und die Erhöhung, die wir alle zu erreichen hoffen.
Dank Christus, der den Plan unseres Vaters so tapfer verteidigte, siegten die Entscheidungsfreiheit und die Hoffnung auf die Ewigkeit. …
Wir kamen also auf die Erde, wie Jeremia (siehe Jeremia 1:5), als Gottes buchstäbliche Geistkinder, die er kennt, und wir haben den Vorzug, unseren eigenen Weg zu wählen, was Glauben und religiöse Überzeugung anbelangt. Weil Christus im Himmel Luzifer überwunden und später über die Auswirkungen von Adams Fall und über den Tod der ganzen Menschheit triumphiert hat, sind ,die Menschenkinder … für immer frei geworden und können Gut von Böse unterscheiden; sie können für sich selbst handeln und müssen nicht auf sich einwirken lassen‘. …
Wenn wir die Gabe der Entscheidungsfreiheit und ihren unschätzbaren Wert voll und ganz erfassen wollen, müssen wir verstehen: Gottes Mittel sind in erster Linie überzeugende Rede, Geduld und Langmut und nicht Zwang oder bloße Konfrontation. Er handelt, indem er uns sanftmütig auffordert und uns liebevoll lenkt. Er tut es immer voll Achtung vor unserer Freiheit und Selbständigkeit. Er möchte uns helfen und bittet darum, uns beistehen zu dürfen, aber er wird dabei nie unsere Entscheidungsfreiheit missachten. Er liebt uns zu sehr, als dass er das tun und damit seinem göttlichen Wesen zuwiderhandeln würde.“ (Herbst-Generalkonferenz 1989.)
2 Nephi 2:17,18. „Ein Engel Gottes … ist … ein Teufel geworden“
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Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft hat ausgeführt, wie Luzifer seine Vollmacht und seinen Stand einbüßte: „Wegen seiner Auflehnung wurde Luzifer ausgestoßen und ,wurde der Satan, ja, nämlich der Teufel, der Vater aller Lügen, die Menschen zu täuschen und zu verblenden und sie nach seinem Willen gefangen zu führen, ja, alle, die nicht auf meine Stimme hören wollen‘ (Mose 4:4). Und so wurde dieses Wesen, das ein Engel Gottes gewesen war und in der Gegenwart Gottes Vollmacht gehabt hatte, aus der Gegenwart Gottes und seines Sohnes entfernt (siehe LuB 76:25). Das verursachte große Trauer im Himmel, ,denn die Himmel weinten über ihn – er war Luzifer, ein Sohn des Morgens.‘ (LuB 76:26.)“ (Herbst-Generalkonferenz 1987.)
2 Nephi 2:22. „Alle Dinge“ waren vom Fall Adams betroffen
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Elder Bruce R. McConkie hat deutlich gemacht, inwiefern alles mit dem Fall Adams zusammenhing: „Dann kommt der Fall. Adam fällt – die Sterblichkeit nimmt ihren Lauf, die Fortpflanzung wird möglich und der Tod kommt in die Welt. Der gefallene Mensch ist sterblich, er nimmt sterbliches Fleisch an, er ist ,das erste Fleisch auf Erden‘. Und sein Fall wirkt sich auf die gesamte Schöpfung aus. Alle Geschöpfe fallen und werden ebenfalls sterblich. Der Tod kommt in die Welt, die Sterblichkeit regiert, die Fortpflanzung beginnt, und die großen und ewigen Zwecke des Herrn gehen voran.“ („Christ and the Creation“, Ensign, Juni 1982, Seite 14.)
„Sterblichkeit, Fortpflanzung und Tod nahmen ihren Anfang mit dem Fall. …
Ein unendlicher Schöpfer gestaltete am Uranfang die Erde, die Menschen und jegliches Leben so, dass sie fallen konnten. Dieser Fall brachte auch eine Änderung des Zustands mit sich. Ein jedes Ding wurde so geschaffen, dass es fallen oder sich verändern konnte. …
Im Garten von Eden bewegten sich alle Lebensformen auf einer höheren Ebene als jetzt. … Tod und Fortpflanzung mussten noch in die Welt kommen.“ (Ensign, Juni 1982, Seite 9.)
2 Nephi 2:22,23. Was ist der Unterschied zwischen Sünde und Übertretung?
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Elder Dallin H. Oaks hat den Unterschied zwischen Sünde und Übertretung erklärt: „Dieser angedeutete Gegensatz zwischen Sünde und Übertretung erinnert uns an die wohlüberlegte Formulierung im zweiten Glaubensartikel: ‚Wir glauben, dass der Mensch für seine eigenen Sünden bestraft werden wird und nicht für die Übertretung Adams.‘ (Hervorhebung hinzugefügt.) Diese Unterscheidung spiegelt auch eine wohlbekannte Unterscheidung im Gesetz wider. Manche Taten, wie zum Beispiel Mord, sind eine strafbare Handlung, weil sie von Natur aus ein Unrecht sind. Andere Taten, wie zum Beispiel eine Geschäftstätigkeit ohne Lizenz, sind nur deshalb eine strafbare Handlung, weil sie gesetzlich untersagt sind. Wenn man eine solche Unterscheidung vornimmt, dann war die Tat, die zum Fall führte, keine Sünde – also von Natur aus falsch –, sondern eine Übertretung – deshalb falsch, weil sie formell untersagt war. Diese Begriffe werden nicht immer gebraucht, um einen Unterschied kenntlich zu machen, aber was den Fall des Menschen betrifft, erscheint mir die Unterscheidung sinnvoll.“ (Herbst-Generalkonferenz 1993.)
2 Nephi 2:22-25. „Adam fiel, damit Menschen sein können“
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Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dargelegt, warum der Fall notwendig war:
„Der Höhepunkt der Schöpfung war die Erschaffung Adams und Evas im Garten von Eden. Sie wurden als Abbild Gottes erschaffen, mit einem Körper aus Fleisch und Gebein. Da sie als Abbild Gottes erschaffen und noch nicht sterblich waren, konnten sie nicht alt werden und sterben. ,Und sie hätten keine Kinder gehabt‘ [2 Nephi 2:23] und die Prüfungen des Lebens nicht durchgemacht. … Die Erschaffung Adams und Evas war eine paradiesische Schöpfung, eine, die erst noch eine erhebliche Änderung erfahren musste, ehe die beiden gemäß dem Gebot Kinder bekommen und dadurch den Geistkindern Gottes, seinen Söhnen und Töchtern im vorirdischen Dasein, einen irdischen Körper verschaffen konnten. …
Der Fall Adams (und Evas) stellte die sterbliche Schöpfung dar, wodurch notwendige Veränderungen in ihrem Körper vorgenommen wurden, sodass unter anderem Blut zu fließen begann und der Körper auch anderweitig angepasst wurde. Sie konnten nun Kinder bekommen. Sie und auch ihre Nachkommen waren nicht gegen Krankheit, Verletzungen und den Tod gefeit.“ (Der Stern, Januar 1997, Seite 32.)
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Präsident James E. Faust hat sich ebenfalls dazu geäußert, wie der Fall sich auf Adam und Eva sowie auf ihre Nachkommenschaft auswirkte:
„Wegen ihrer Übertretung waren Adam und Eva, die sich dafür entschieden hatten, den Zustand der Unschuld zu verlassen (siehe 2 Nephi 2:23-25), aus Gottes Gegenwart verbannt worden. Das wird in der Christenheit als der Fall oder Adams Übertretung bezeichnet. Dieser Tod ist geistiger Natur, weil Adam und Eva aus Gottes Gegenwart verbannt wurden. Sie waren frei und konnten ,für sich selbst handeln und [mussten] nicht auf sich einwirken lassen‘ (2 Nephi 2:26). Außerdem wurde ihnen die wunderbare Fähigkeit geschenkt, sich fortzupflanzen, damit sie das Gebot befolgen konnten, das da lautet: ‚Vermehrt euch, bevölkert die Erde‘ (Genesis 1:28), und damit sie an ihren Nachkommen Freude haben konnten.
Auch alle ihre Nachkommen wurden aus Gottes Gegen-wart verbannt (siehe 2 Nephi 2:22-26). Ihre Nachkommen waren allerdings nicht der Erbsünde schuldig, da sie an Adams und Evas Übertretung nicht beteiligt waren. Es wäre deshalb ungerecht gewesen, wenn alle Menschen in Ewigkeit wegen Adams und Evas Übertretung hätten leiden müssen. Diese Ungerechtigkeit musste beseitigt werden, daher wurde das Sühnopfer durch Jesus in der Rolle als Erretter und Erlöser erforderlich. Aufgrund des allumfassenden Sühnopfers kann jede Seele Vergebung für ihre Sünden erlangen; sie können weggewaschen und vergessen werden (siehe 2 Nephi 9:6-9; Talmage, Articles of Faith, Seite 89). Diese Vergebung erfolgt aber nur unter der Bedingung der Umkehr und Rechtschaffenheit.“ (Herbst-Generalkonferenz 1988.)
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Präsident Brigham Young (1801–1877) und Präsident Joseph Fielding Smith haben darüber gesprochen, dass der Fall Adams zum Plan unseres himmlischen Vaters gehört:
„Haben sie [Adam und Eva] sich direkt gegen Gott und seine Herrschaft aufgelehnt? Nein. Sie übertraten ein Gebot des Herrn, und durch diese Übertretung kam die Sünde in die Welt. Der Herr wusste, dass sie übertreten würden; er hatte es auch so vorgesehen.“ (Leitfaden 3 für das Aaronische Priestertum, 1996, Seite 22.)
„Adam tat nur, was er tun musste. Aus einem guten Grund nahm er von der Frucht. Damit wurde nämlich die Tür aufgetan, durch die ein jeder von uns zur Erde kommen konnte. …
Wäre Adam nicht gewesen, dann wäre ich nicht hier und Sie auch nicht; wir alle würden als Geister im Himmel leben.“ (Joseph Fielding Smith, Liahona, Januar 2006, Seite 8f.)
Aus Mose 5:10,11 geht hervor, dass Adam und Eva auch erkannten, welche Segnungen der Fall mit sich brachte, nämlich:
„Meine Augen [sind] aufgetan.“ Sie konnten Gut von Böse unterscheiden (Vers 10).
„Im Fleische werde ich Gott schauen.“ Die Auferstehung konnte stattfinden, weil der Herr Jesus Christus kommen würde (Vers 10).
„Wir [hätten] nie Nachkommen gehabt.“ Die Fortpflanzung kam in die Welt (Vers 11).
„Wir … hätten nie Gut und Böse erkannt.“ Adam und Eva konnten zwischen Gut und Böse frei wählen (Vers 11).
„[Wir hätten] auch nicht die Freude unserer Erlösung [gehabt] und das ewige Leben, das Gott allen gibt, die gehorsam sind.“ Das Sühnopfer konnte vollbracht werden (Vers 11).
2 Nephi 3:4,5. „Groß waren die Bündnisse des Herrn“
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In der Joseph-Smith-Übersetzung der Bibel lesen wir, dass der Herr Josef, den Sohn Jakobs, von dem im Alten Testament gesprochen wird, besuchte und dass dieser große Verheißungen erhielt, die seine Nachkommenschaft betrafen (siehe (JSÜ, Genesis 50:24). Wie Lehi bezeugt, ,hat Josef wahrhaftig unseren Tag geschaut‘ (2 Nephi 3:5), womit er die Zeit Lehis und seiner Nachkommen meinte, und wusste, dass Gott in der Zukunft ,einen erwählten Seher‘ erwecken würde (Vers 7), nämlich den großen Propheten, der sein Namensvetter war (siehe Vers 15). Josef wusste auch, dass es vorrangig seine Nachkommen sein würden, die der Herr als erste in diesen Letzten Tagen berufen würde, das Evangelium weiteren verlorenen Mitgliedern des Hauses Israel zu bringen, die unter die Nationen der Erde zerstreut sind – gemäß dem Bund, den Gott mit Abraham geschlossen hatte. (Siehe Schriftenführer, „Josef, Sohn Jakobs“.) Da der Herr seinen Bund mit Josef hielt, wird er ganz offensichtlich auch seinen Bund mit uns halten, wenn wir genauso rechtschaffen sind.
Die Lehren Lehis sind ein großartiges Beispiel dafür, wie der himmlische Vater den Bund mit Josef einhielt. Wir können darauf vertrauen, dass Gott seine Bündnisse immer halten wird.
2 Nephi 3:6-9. „Ein erwählter Seher“
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Ein Seher ist „jemand, der von Gott bevollmächtigt ist, mit geistigem Auge Dinge zu sehen, die Gott vor der Welt verborgen hat (Mose 6:35-38). Er ist ein Offenbarer und ein Prophet (Mosia 8:13-16). Im Buch Mormon lehrte Ammon, dass nur ein Seher besondere Übersetzer oder einen Urim und Tummim benutzen könne (Mosia 8:13; 28:16). Ein Seher kennt die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Vor alters wurde ein Prophet oft ein Seher genannt (1 Samuel 9:9; 2 Samuel 24:11).
Joseph Smith ist der große Seher der Letzten Tage (LuB 21:1; 135:3).“ (Schriftenführer, „Seher“.) Der Prophet Joseph Smith ist der „erwählte Seher“, der in 2 Nephi 3:6 als ein Nachkomme Josefs, des Sohns Israels, erwähnt wird.
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Präsident Brigham Young (1801–1877) hat Zeugnis von dem „erwählten Seher“ Joseph Smith gegeben, der nicht nur in den Tagen von Josef in Ägypten bekannt war, sondern sogar schon vor der Erschaffung der Erde: „In den Ratsversammlungen der Ewigkeit, lange vor der Grundlegung der Welt, wurde beschlossen: Er, Joseph Smith, sollte der Mann sein, der in der letzten Evangeliumszeit dieser Welt das Wort Gottes bringen und die Fülle der Schlüsselgewalt und der Kraft des Priestertums des Gottessohns erhalten sollte. Der Herr hat über ihn gewacht, auch über seinen Vater und seinen Vatersvater und über alle ihre Vorfahren bis hin zu Abraham und von Abraham bis zur Sintflut und von der Sintflut bis zu Henoch und von Henoch bis zu Adam. Er hat über diese Familie und dieses Blut gewacht, und zwar von Anfang an bis zur Geburt dieses Mannes. Er [der Prophet Joseph Smith] wurde schon in der Ewigkeit dazu vorherordiniert, über diese, die letzte Evangeliums-zeit, zu präsidieren.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Brigham Young, Seite 343f.)
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Elder Neal A. Maxwell hat mehrere Beispiele dafür angeführt, dass der Seher Joseph Smith mit geistigen Augen Wahrheiten sehen konnte, die der Welt zuvor verborgen gewesen waren:
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Offenbarung über das Ausmaß und die Ausdehnung des Universums (siehe Mose 1:33; LuB 76:24)
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Offenbarung über Gottes grundlegende Absicht (siehe Mose 1:39)
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Offenbarung über uns, die Kinder Gottes (siehe LuB 93:29)
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Offenbarung über die Bestimmung des Menschen (siehe LuB 84:38)
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Offenbarung darüber, dass Gott sich um seine Kinder kümmert und sie genau kennt (siehe Alma 18:32)
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Offenbarung über das Ausmaß des Sühnopfers des Erretters (siehe 2 Nephi 9:7; LuB 88:6)
(Siehe Liahona, November 2003, Seite 100f.)
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2 Nephi 3:6-15. Josefs Prophezeiungen
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Die folgende Übersicht stellt im Einzelnen die Prophezeiungen Josefs von Ägypten in Bezug auf den Propheten Joseph Smith ihrer späteren Erfüllung gegenüber:
Prophezeiung in 2 Nephi 3
Mögliche Erfüllung
„Einen Seher wird der Herr, mein Gott, erwecken, der ein erwählter Seher für die Frucht meiner Lenden sein wird“ (Vers 6).
Der Herr sagte, Joseph Smith Jr. solle „ein Seher genannt werden, ein Übersetzer, ein Prophet“ (LuB 21:1) und er sei dazu ausersehen, an der Spitze dieser Evangeliumszeit zu stehen (siehe LuB 110:16; 112:32).
„Er wird unter der Frucht deiner Lenden hoch geachtet sein“ (Vers 7).
Es gibt Millionen von Nachkommen der Völker des Buches Mormon, die Joseph Smith als den Propheten der Wiederherstellung betrachten.
„Er [wird] für die Frucht deiner Lenden … ein Werk tun …, das für sie von großem Wert sein wird“ (Vers 7).
Viele Nachfahren Lehis sind durch das Licht des Evangeliums, das durch den Propheten Joseph Smith wiederhergestellt wurde, gesegnet worden.
„Er [wird] keine andere Arbeit tun … außer der Arbeit, die ich ihm gebieten werde“ (Vers 8).
Das Leben von Joseph Smith war darauf ausgerichtet, den Willen des Herrn zu tun. Zu Beginn seines Wirkens wurde ihm beispielsweise geboten, das Buch Mormon zu übersetzen: „Und du hast die Gabe, die Platten zu übersetzen, und das ist die erste Gabe, die ich dir verliehen habe; und ich habe dir geboten, auf keine andere Gabe Anspruch zu erheben, bis meine Absicht hierin erreicht ist; denn ich werde dir keine andere Gabe gewähren, bis dieses abgeschlossen ist.“ (LuB 5:4.)
„Er wird groß sein gleichwie Mose“ (Vers 9).
Mose sammelte Israel in Ägypten und führte es von dort ins verheißene Land. Joseph Smith erhielt von Mose die Schlüssel für die Sammlung Israels: „Darum werde ich meinem Volk einen Mann erwecken, der es führen wird, wie Mose die Kinder Israel geführt hat.“ (LuB 103:16.) Dies ist eines von vielen Beispielen, in denen Joseph wie Mose war.
„Ihm werde ich Macht geben, mein Wort für die Nachkommen deiner Lenden hervorzubringen“ (Vers 11).
Joseph Smith übersetzte für die Kinder Lehis den Bericht ihrer Vorfahren (siehe LuB 3; 5; 10) sowie viele weitere Offenbarungen.
„Die Frucht deiner Lenden … wird zusammenwachsen, damit falsche Lehren zuschanden werden“ (Vers 12).
Durch das Buch Mormon und andere neuzeitliche Offenbarungen werden viele Grundsätze und Lehren des Evangeliums in der Bibel auf einfache und verbindliche Weise klargestellt (siehe LuB 20:8-15; 42:12).
„Und aus Schwäche heraus wird er stark gemacht werden“ (Vers 13).
Ein einfacher Bauernjunge wurde der Prophet der Wiederherstellung.
„Wer danach trachtet, ihn zu vernichten, wird zuschanden werden“ (Vers 14).
Wie der Herr verheißen hat (siehe 3 Nephi 21:10), wurde der Prophet Joseph Smith bewahrt, bis er seine Mission erfüllt hatte (siehe LuB 121:16-22).
„Sein Name wird nach mir genannt werden, und er wird nach dem Namen seines Vaters sein“ (Vers 15).
Joseph Smith Jr., der dritte Sohn von Joseph Smith Sr., war nach seinem Vater benannt (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:4).
„Denn das [nämlich das Evangelium und seine Verordnungen], was der Herr durch seine Hand hervorbringen wird, durch die Macht des Herrn, wird mein Volk zur Errettung führen“ (Vers 15).
Durch die Wiederherstellung der Kirche und die Verordnungen des Herrn hat uns der Prophet Joseph Smith gezeigt, wie wir ewiges Leben erlangen können.
2 Nephi 3:12. Das Buch Mormon und die Bibel sollen zusammenwachsen
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Präsident Boyd K. Packer hat erklärt, inwiefern das Buch Mormon und die Bibel zusammengewachsen sind: „Das Alte und das Neue Testament … und … das Buch Mormon … sind nun so miteinander verwoben, dass jemand, der sich gründlich mit dem einen befasst, auch zum anderen hingezogen wird; wenn man von dem einen lernt, wird man vom anderen erleuchtet. Beide sind in der Tat eins in unserer Hand.“ (Herbst-Generalkonferenz 1982.)
2 Nephi 3:18. Welche Personen und Menschengruppen sind hier gemeint?
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Elder Bruce R. McConkie hat erklärt, von welchen Personen und Menschengruppen in 2 Nephi 3:18 die Rede ist: „Beachten Sie diese Worte des Herrn: ,Und ich, siehe, ich werde ihm [Mormon] geben, dass er das Geschriebene niederschreibt von der Frucht deiner Lenden [den Nephiten] für die Frucht deiner Lenden [die Lamaniten]; und der Sprecher deiner Lenden [Joseph Smith] wird es verkünden.‘ Das bedeutet: Mormon schrieb das Buch Mormon, aber was er schrieb, hatte er den Aufzeichnungen der nephitischen Propheten entnommen. Diese Aufzeichnungen, in einem einzigen Buch zusammengestellt, wurden von Joseph Smith übersetzt und von ihm den Lamaniten zugänglich gemacht.“ (A New Witness for the Articles of Faith, 1985, Seite 426.)
Zum Nachdenken
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Wie hängen Schöpfung, Fall und Sühnopfer zusammen?
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Was sagt der Ausdruck „Schlaf der Hölle“ über die Taktiken des Satans aus? (2 Nephi 1:13.)
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Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Prüfungen, Widrigkeiten und Bedrängnissen, mit denen wir zu tun haben, und dem, was aus uns gemäß dem Wissen des himmlischen Vaters werden kann? (Siehe 2 Nephi 2:2.)
Vorschläge für Aufgaben
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Schreiben Sie einen Artikel darüber, wie Schöpfung, Fall und Sühnopfer zusammenhängen.
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Wie würden Sie jemandem, der einem anderen Glauben angehört, erklären, weshalb das Sühnopfer Jesu Christi erforderlich ist, wenn Sie 2 Nephi 2:5-10 zugrundelegen?
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Schreiben Sie mindestens sechs Prophezeiungen aus 2 Nephi 3 auf, die sich direkt auf den Propheten Joseph Smith beziehen.