Lektion 27: Lehre und Bündnisse 18

Lehre und Bündnisse 18:1-13

Denkt daran, die Seelen haben großen Wert in den Augen Gottes

Einige Führer in den Anfangstagen der Kirche wollten erfahren, wie sie Gottes Willen gemäß seine Kirche aufbauen sollten. Als Antwort auf ihre Frage gab der Herr Joseph Smith, Oliver Cowdery und David Whitmer eine Offenbarung, die heute in Lehre und Bündnisse 18 steht. Der Herr offenbarte ihnen dabei auch wichtige Wahrheiten zum Wert unserer Seele. Diese Lektion kann den Schülern vermitteln, dass ihre Seele in den Augen Gottes großen Wert hat.

Vorschläge für Lernaktivitäten

Unser Wert

Sie könnten als Unterrichtseinstieg die folgende unvollständige Aussage an die Tafel schreiben. Die Schüler sollen sich überlegen, wie sie den Satz so vervollständigen können, dass er für heutige Jugendliche relevant ist. Fragen Sie, warum Jugendliche das so sehen.

In der Welt, in der wir leben, fühlen wir uns vielleicht versucht oder unter Druck gesetzt, unseren Wert von _______________ abhängig zu machen.

Alternativ könnten Sie die folgenden Begriffe an die Tafel schreiben: Aussehen, Leistung und Besitz. Fragen Sie die Schüler, warum sich einige Jugendliche vielleicht versucht oder unter Druck gesetzt fühlen, ihren Wert von solchen Dingen abhängig zu machen. Fragen Sie, woran Jugendliche ihren Wert vielleicht sonst noch festmachen.

Denk einen Moment darüber nach, wie viel Wert du dir selbst beimisst und weshalb. Wovon machst du deinen Wert abhängig? Achte heute beim Studium auf Wahrheiten, die dir vor Augen führen, welchen Wert du in Gottes Augen besitzt.

Der Herr spricht den Wert der Seele an

Die folgende Zusammenfassung bringt den Schülern den Kontext der Verse in Lehre und Bündnisse 18 nahe.

Im Juni 1829 empfingen Joseph Smith, Oliver Cowdery und David Whitmer die Offenbarung, die heute in Lehre und Bündnisse 18 steht. In dieser Offenbarung wurden die Berufung von zwölf Aposteln in den Letzten Tagen und auch Anweisungen für den Aufbau der Kirche kundgetan. Außerdem offenbarte der Herr Oliver und David machtvolle Wahrheiten über unseren Wert.

Lehre und Bündnisse 18:10,11 ist eine Schriftstelle zum Beherrschen der Lehre. Schlagen Sie den Schülern vor, Schriftstellen zum Beherrschen der Lehre so zu markieren, dass sie sie künftig leicht wiederfinden.

Lies Lehre und Bündnisse 18:9-13. Was hat der Herr darüber gesagt, welchen Wert wir für ihn haben?

• Was gefällt dir an diesen Versen? Was lernst du aus ihnen?

Schreiben Sie alle Wahrheiten, die die Schüler herausarbeiten, an die Tafel. Unter anderem könnten sie diese Wahrheiten erkannt haben:

Die Seelen haben großen Wert in den Augen Gottes.

Mein Wert ist so groß, dass Jesus bereitwillig gelitten hat und gestorben ist, damit ich umkehren kann.

Bedenken Sie dabei, dass in der nächsten Lektion („Lehre und Bündnisse 18:11-16“) mehr auf die Freude eingegangen wird, die der Erretter empfindet, wenn wir umkehren.

• Der Erretter hat für uns gelitten und ist für uns gestorben. Weshalb zeigt dies, wie wertvoll wir ihm sind?

• Welche Auswirkungen könnte es auf uns haben, wenn wir unseren Wert auf die Liebe des himmlischen Vaters und des Erretters stützen, statt ihn von weltlichen Dingen abhängig zu machen?

Dein Verständnis vertiefen

Helfen Sie den Schülern, ihr Verständnis der Wahrheiten aus Lehre und Bündnisse 18:10,11 zu vertiefen. Dazu könnten Sie ihnen das entsprechende Arbeitsblatt geben und sie bitten, eine oder mehrere der Lernaufgaben zu machen. Zeigen Sie die Optionen an oder teilen Sie sie als Arbeitsblatt aus.

An unseren Wert vor Gott denken

Wähle eine oder beide der folgenden Aufgaben, um dir bewusstzumachen, welchen Wert du für Gott hast.

Option 1: Beschäftige dich mit dem Sühnopfer Jesu Christi und denk über die Liebe nach, die er für dich empfindet. Du könntest einige der folgenden Verse lesen: Jesaja 53:3-5; Lukas 22:41-44; Johannes 3:16,17; 1 Korinther 6:11,19,20; Alma 7:7,10-13. Du kannst aber auch andere Verse heraussuchen, mit denen du dich beschäftigen willst.

Notiere dir Querverweise zu Schriftstellen, die dir wichtig sind. Du könntest sie in deinen heiligen Schriften neben Lehre und Bündnisse 18:10,11 schreiben oder die Schriftstellen in dein Studientagebuch schreiben oder in der App Archiv Kirchenliteratur Schlagwörter oder Verknüpfungen erstellen.

Option 2: Beschäftige dich damit, was Führer der Kirche über unseren Wert in Gottes Augen gesagt haben. Suche über das Archiv Kirchenliteratur oder sonstige Hilfsmittel Aussagen oder Ansprachen zu diesem Thema. Du könntest nach Begriffen wie „Wert“ oder „Gottes Liebe“ suchen. Die folgende Aussage von Joy D. Jones, der ehemaligen Präsidentin der Primarvereinigung der Kirche, ist ein Beispiel für ein mögliches Suchergebnis.

Ich möchte darauf hinweisen, dass es notwendig ist, zwischen den beiden grundlegenden Begriffen Wert und Würdigkeit zu unterscheiden. Das ist nicht dasselbe. Unser geistiger Wert besteht darin, dass wir uns selbst so einschätzen, wie der Vater im Himmel es tut, und nicht so, wie die Welt es tut. Unser Wert war schon bestimmt, bevor wir überhaupt auf die Erde gekommen sind. „Gottes Liebe ist endlos und bleibt immerfort bestehen.“

Würdigkeit hingegen erreicht man durch Gehorsam. Wenn wir sündigen, sind wir weniger würdig, aber wir sind niemals wertlos! Wir kehren weiter um und streben weiter danach, wie Jesus zu sein, mit unvermindertem Wert. Präsident Brigham Young hat es so ausgedrückt: „Selbst der geringste, minderwertigste Geist, der jetzt auf Erden ist, … ist ganze Welten wert.“ Wie dem auch sei: Wir sind in den Augen unseres himmlischen Vaters immer wertvoll. (Joy D. Jones, „Von unermesslich großem Wert“, Liahona, November 2017, Seite 14)

Geben Sie den Schülern ausreichend Zeit und lassen Sie sie dann berichten, was sie herausgefunden haben. Die Schüler könnten sich anfangs zu zweit austauschen. Einige Freiwillige können dann der ganzen Klasse von ihren Erkenntnissen erzählen.

Ein Umfeld schaffen, in dem alle respektiert werden und wissen, dass ihre Beiträge wertgeschätzt werden. Achten Sie auf Gelegenheiten, den Schülern für ihre Antworten zu danken und ihnen zu zeigen, dass Sie ihre Mitarbeit schätzen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, empfehlen wir das Schulungsthema „Ein Umfeld schaffen, in dem alle respektiert werden und wissen, dass ihre Beiträge wertgeschätzt werden“. Sie finden es in den Methoden und Fertigkeiten für das Unterrichten.

Sie könnten die von den Schülern genannten Hilfsmittel, Aussagen und Schriftstellen an die Tafel schreiben, damit sich auch ihre Mitschüler darauf beziehen können. Die Schüler können die Liste dann kopieren oder abschreiben, wenn sie das möchten.

Bezug zu deinem Leben

Die Schüler empfinden vielleicht leichter, welchen Wert sie in Gottes Augen haben, wenn sie Geschichten oder Erfahrungen aus unserer Zeit besprechen können. Bevor Sie die Schüler zu einem Unterrichtsgespräch über die folgende Frage auffordern, könnten Sie selbst von einem Erlebnis erzählen, bei dem Sie Ihren Wert in Gottes Augen empfunden haben. Sie könnten auch das Video „Gottes Licht schenkt Hoffnung“ zeigen (6:46; ChurchofJesusChrist.org). Bitten Sie die Schüler, darauf zu achten, wie der Mann in dem Video seinen Wert in Gottes Augen erkannt hat.

• Welche Erfahrungen aus deinem Leben oder dem anderer haben dir geholfen, zu spüren, dass deine Seele in den Augen Gottes großen Wert hat?

Fordern Sie die Schüler auf, sich zu überlegen, was sie in den nächsten ein oder zwei Wochen tun könnten, um eingehender über ihren Wert in Gottes Augen nachzusinnen. Geben Sie ihnen im Unterricht Zeit, sich etwas einfallen zu lassen. Einige Vorschläge finden Sie in der folgenden Liste. In der Lektion „Überprüfe dein Wissen 2“ wird nach den Erfahrungen der Schüler bei dieser Aufgabe gefragt.

Überlege dir, wie du in den nächsten Wochen über deinen Wert in den Augen Gottes nachdenken kannst. Hier sind einige Möglichkeiten:

• Bastle etwas, was dich an diese Aufgabe erinnert, und stell es auf, wo du es regelmäßig siehst. Vielleicht gestaltest du ein aussagekräftiges Poster oder findest ein Hintergrundbild für dein Handy, auf dem ein Bild oder auch Worte aus den heiligen Schriften stehen.

• Bete jeden Morgen und jeden Abend, um besser zu verstehen, wie der Vater im Himmel dich sieht.

• Plane eine regelmäßige Zeit ein, um über deinen Wert nachzudenken und deine Erkenntnisse in dein Studientagebuch zu schreiben.

• Nimm dir mehrmals Zeit dafür, deinen Patriarchalischen Segen zu lesen und dich eingehender damit zu beschäftigen. Welche andere Herangehensweise könnte dir helfen, wirklich zu verstehen, was der Vater im Himmel dir in diesem Segen über dich sagen möchte?

Geben Sie Zeugnis für die Liebe Gottes und den unendlichen Wert eines jeden Schülers, der sich im Sühnopfer des Erretters zeigt.

Auswendig lernen

Wenn Sie möchten, können Sie die Schüler im Laufe dieser Lektion unterstützen, die Schriftstellenangabe und die Schlüsselaussage der Lernschriftstelle auswendig zu lernen. Wiederholen Sie sie dann in zukünftigen Lektionen. Die Schlüsselaussage zu Lehre und Bündnisse 18:10,11 lautet: „Die Seelen haben großen Wert in den Augen Gottes.“ Vorschläge für Aufgaben zum Auswendiglernen finden Sie im Anhang unter „Aufgaben zum Beherrschen der Lehre“.

Zusatzmaterial

Wie zeigt uns Gott, wie viel wir in seinen Augen wert sind?

Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darauf hingewiesen, was uns der Vater im Himmel anbietet, um uns unseren Wert in seinen Augen zu zeigen:

Was uns der himmlische Vater anbietet, ist er selbst und sein Sohn – eine enge, dauerhafte Beziehung zu ihnen –, und zwar dank der Gnade und Vermittlung Jesu Christi, unseres Erlösers. Wir sind Gottes Kinder – bestimmt zu Unsterblichkeit und ewigem Leben. Unsere Bestimmung liegt darin, seine Erben und demnach „Miterben Christi“ (Römer 8:17) zu werden. (D. Todd Christofferson, „Unsere Beziehung zu Gott“, Liahona, Mai 2022, Seite 79)

Welchen Wert hat eine Seele?

Das Video „My Brother’s Keeper“ (in englischer Sprache) von Minute 1:54 bis 4:24 enthält ein Beispiel für eine aussagekräftige Antwort auf diese Frage.

Präsident Dieter F. Uchtdorf, damals in der Ersten Präsidentschaft, hat gesagt:

Aus neuzeitlicher Offenbarung wissen wir: „Die Seelen haben großen Wert in den Augen Gottes.“ [Lehre und Bündnisse 18:10.] Wir können den Wert einer anderen Seele genauso wenig ermessen, wie wir die Größe des Universums erfassen können. Jeder, dem wir begegnen, ist für den Vater im Himmel ein „VIP“. …

Eine Frau, die viele schwere und traurige Jahre erlebt hatte, sagte unter Tränen: „Mir ist bewusst geworden, dass ich wie ein alter 20-Dollar-Schein bin – zerknittert, verschlissen, schmutzig, misshandelt und verkratzt. Aber ich bin immer noch ein 20-Dollar-Schein. Ich bin etwas wert. Obwohl ich nicht nach viel aussehe, und obwohl ich abgenutzt und gebraucht bin, bin ich doch die vollen 20 Dollar wert.“ (Dieter F. Uchtdorf, „Ihr seid meine Hände“, Liahona, Mai 2010, Seite 69)

Präsident Uchtdorf hat außerdem erklärt:

Wir blicken in die unendliche Weite des Universums und mögen uns fragen: „Was ist schon der Mensch, verglichen mit der Herrlichkeit der Schöpfung?“ Gott selbst hat jedoch erklärt, dass wir der Grund sind, warum er das Universum erschaffen hat! Es ist sein Werk und seine Herrlichkeit – und Sinn und Zweck dieses herrlichen Universums –, die Menschheit zu erretten und zu erhöhen [siehe Mose 1:38,39]. Mit anderen Worten: Die unermessliche Ewigkeit, die Herrlichkeit und das Geheimnis unendlichen Raums und unbegrenzter Zeit wurden zum Wohle gewöhnlicher sterblicher Menschen wie Sie und ich geschaffen. Unser Vater im Himmel hat das Universum dazu erschaffen, dass wir unser Potenzial als seine Söhne und Töchter ausschöpfen können.

Für den Menschen klingt dies wie ein Widerspruch: Verglichen mit Gott ist der Mensch nichts, und doch bedeuten wir Gott alles. In Anbetracht der unbegrenzten Schöpfung mag es uns zwar vorkommen, als seien wir nichts, doch glimmt in uns ein Funke ewigen Feuers. Wir haben die unfassbare Verheißung, dass Erhöhung, ja, Welten ohne Ende, für uns zum Greifen nah sind. Und es ist Gottes größter Wunsch, uns zu helfen, dass wir dieses Ziel auch erreichen. (Dieter F. Uchtdorf, „Sie sind dem Herrn wichtig“, Liahona, November 2011, Seite 20)

Zusätzliche Lernaktivitäten

Alternativer Einstieg in den Unterricht

Zeigen Sie verschiedene Gegenstände oder Bilder von Gegenständen wie Süßigkeiten, Kleidung, Handys oder Autos. Fragen Sie die Schüler, wie viel sie oder andere Menschen für diese Gegenstände bereit wären zu zahlen. Erklären Sie den Schülern, dass der Wert eines Gegenstandes durch den Preis bestimmt wird, den jemand dafür zu zahlen bereit ist.

Bitten Sie die Schüler dann, Lehre und Bündnisse 18:10,11 zu lesen. Was sind sie wert? Welchen Preis war jemand bereit, für sie zu bezahlen?

Video

Sie könnten auch das Video „Am I Good Enough?“ (3:28; in englischer Sprache) zeigen. Darin geht es darum, welche Fragen und Bedenken Jugendliche vielleicht über ihren eigenen Wert haben und wie man solche Bedenken zerstreuen kann.

Fallbeispiele

Nachdem Sie den Schülern geholfen haben, die Wahrheiten in dieser Lektion zu erkennen und zu verstehen, könnten Sie die folgenden Fallbeispiele zeigen. Alternativ könnten Sie die Schüler bitten, sich selbst Beispiele für alltägliche Situationen einfallen zu lassen, in denen ein Jugendlicher seinen eigenen Wert vielleicht nicht versteht oder erkennt. Fragen Sie, inwiefern es diesen Jugendlichen helfen würde, wenn sie sich ihres wahren Wertes bewusst wären.

Maja vergleicht sich ständig mit anderen und hat das Gefühl, weniger talentiert und begabt zu sein.

Clara macht sich häufig Sorgen darüber, was andere von ihr halten.

Tim verbringt viel Zeit damit und gibt viel Geld dafür aus, mit den Trends in seiner Schule Schritt zu halten. Er möchte, dass die anderen denken, er sei immer im Trend.

Schreibe einen Brief

Helfen Sie den Schülern, am Ende der Lektion darüber nachzudenken, wie sie das, was sie gelernt haben, auch an einen anderen weitergeben könnten. Sie könnten beispielsweise darüber nachdenken, wie jemandem vielleicht zumute ist, der seinen Wert in Gottes Augen noch nicht verstanden hat. Regen Sie an, dass die Schüler ihre Erkenntnisse und Gefühle aus dieser Lektion in ihrem Brief aufgreifen. Dabei könnten sie Formulierungen aus den heiligen Schriften oder anderen Materialien (zusammen mit der Quellenangabe) zitieren und auch von persönlichen Erfahrungen erzählen. Wenn die Schüler an eine bestimmte Person gedacht haben, könnten sie ihr den Brief dann auch wirklich geben oder per Textnachricht zuschicken.