Durch die Macht des Geistes zuhören
Wir sind hier als Menschen versammelt, die an die Sache Christi glauben. Jeder von uns ist beim Aufbau seines Reiches sein Diener.
Wir haben uns hier im historischen Tabernakel auf dem Tempelplatz in Salt Lake City versammelt. Andere schließen sich uns bei sich zu Hause und in Tausenden von Gebäuden in ganz Amerika und in aller Welt an. Wir sind sehr dankbar für die Kommunikationsmittel, die uns zur Verfügung stehen, durch die wir zu Ihnen sprechen können und durch die Sie uns hören und in den meisten Fällen auch sehen können. Wir spüren Ihre Wärme, Ihre Brüderlichkeit, Ihren Glauben, Ihre Gebete zu unserer Unterstützung. Ich danke einem jeden von Ihnen.
Nach einer der letzten Konferenzen erhielten wir einen Brief aus England. Ich möchte ihn vorlesen. Da heißt es:
„Letztes Wochenende, kurz nach unserem 40. Hochzeitstag, konnten wir zu unserer großen Freude gemeinsam mit unseren Kindern und Enkeln bei uns zu Hause die Übertragung der Generalkonferenz anschauen. …
Es war für uns ein großer Segen, als Familie aufstehen und die Hand heben zu können, um den lebenden Propheten, seine Ratgeber und das Kollegium der Zwölf zu bestätigen, und das bei uns zu Hause!
Wir möchten Ihnen berichten, daß die Zustimmung einstimmig erfolgte, ohne eine Enthaltung oder Gegenstimme.
Unsere drei Söhne haben alle eine ehrenvolle Mission erfüllt, was wir ihnen hoch anrechnen. Nachdem sie zurückgekehrt waren, hat jeder von ihnen im Tempel eine gute, rechtschaffene junge Frau geheiratet, und gemeinsam haben sie zehn wunderbare Kinder. Die Erwachsenen dienen alle in führenden Ämtern, und meine Frau und ich freuen uns, daß wir als Missionare im Kirchendienst dienen dürfen. … Wie sehr hat der Herr doch unsere ganze Familie gesegnet!
Unsere ganze Familie bedankt sich bei Ihnen für die inspirierende Unterweisung und die erbauenden Ansprachen; wir zögern auch nicht, Ihnen zu sagen, daß die Tränen reichlich flössen, während wir buchstäblich zu Füßen der Knechte des Herrn saßen. Es hat uns sehr froh gemacht, Sie bei uns zu Hause zu haben, so sehr, daß wir uns innerlich leer fühlten, als die Übertragung zu Ende war; es war, als müßten wir uns von lieben Menschen verabschieden. Wir knieten gemeinsam im Gebet nieder und fühlten uns von der innigen Gewißheit des Geistes umgeben.
Es ist eine ehrfurchtgebietende Aufgabe, zu Beginn der Konferenz einige Worte zu Ihnen zu sprechen. Sie hal en sich versammelt, um ermutigt zu werden, um inspiriert zu werden, um als Mitglieder der Kirche erbaut und geführt zu werden. Wir alle sind im Glauben an die Sache Christi hier zusammengekommen. Jeder von uns dient ihm beim Aufbau seines Reiches in Erwartung der Zeit, da er als König der Könige und Herr der Herren kommen wird. Sie haben sich versammelt, um im Hinblick auf Ihre irdischen Sorgen, Ihre Mißerfolge und Erfolge Hilfe zu erhalten. Sie sind gekommen, um das Wort des Herrn zu hören, das von denen gelehrt wird, die, nicht aus eigener Entscheidung, als Lehrer in diesem großen Werk berufen worden sind.
Sie haben darum gebetet, daß Sie etwas hören werden, was Ihnen bei Ihren Problemen hilft und Ihren Glauben stärkt. Ich versichere Ihnen, daß auch wir gebetet haben. Wir haben in unseren Kammern um Inspiration und Führung gebetet. Wir tragen ständig ein Gebet im Herzen, daß wir das große Vertrauen, das der Herr in uns setzt, und das Vertrauen, das Sie in uns setzen, nicht enttäuschen. Wir haben gebetet, daß uns solche Worte eingegeben werden, die Ihren Glauben und Ihr Zeugnis stärken und für alle, die zuhören wollen, die Antwort auf ihre Gebete sind.
Wir schöpfen Mut aus den Worten des Herrn, daß „der, der [durch den Geist] predigt, und der, der [durch den Geist] empfängt, einander verstehen, und sie werden beide erbaut und freuen sich miteinander” (LuB 50:22).
Vor einhundertfünfzig Jahren verließ unser Volk Nauvoo und zog über die Prärie nach lowa. Sicher kann keiner von uns ermessen, welch große Opfer sie brachten, als sie ihre gemütlichen Häuser zurückließen, um auf einer Reise, die erst im Tal des großen Salzsees ihr Ende fand, den Stürmen der Wildnis mutig entgegenzutreten. Ihr Leiden war unermeßlich. Sie starben zu Hunderten für die Sache, der jeder von uns angehört.
Ich war im vergangenen Sommer in Palmyra und in Nauvoo und auch in Council Bluffs in lowa, das sie aus Achtung und Liebe zu einem treuen Freund Kanesville genannt haben. Ich stand an dem Ort, wo das große Lager aufgeschlagen wurde, als sie den Missouri erreichten. Ich bin dem Weg vom Missouri bis in dieses Tal schon mehrmals gefolgt. Für mich ist es jedesmal ein heiliges Erlebnis. Ich bin so dankbar für unsere Geschichte. Wir werden ihrer im kommenden Jahr auf besondere Weise gedenken, wenn wir die Ankunft unserer Pioniervorfahren in diesem Tal feiern.
Es ist ein Segen, daß wir in einer besseren Zeit leben. Die schrecklichen Verfolgungen der Vergangenheit liegen hinter uns. Heute blicken die Menschen überall auf der Welt mit Achtung auf uns. Wir müssen uns dieser Achtung immer
würdig erweisen. Wir müssen sie uns verdienen, sonst wird sie uns nicht zuteil. Daran werden wir im Lauf dieser Konferenz erinnert werden.
Ich lade Sie ein, zuzuhören. Hören Sie den Sprechern, die heute und morgen und heute abend zu Ihnen sprechen, durch den Geist zu. Ich zögere nicht, Ihnen für den Fall, daß Sie das tun, zu verheißen: Sie werden erbaut werden, Sie werden fester entschlossen sein, das Rechte zu tun, Sie werden Lösungen für Ihre Probleme und Bedürfnisse finden, und Sie werden dem Herrn für das, was Sie gehört haben, danken wollen.
Wir sind zu einer großen Familie geworden, die über die weite Welt verbreitet ist. Wir sprechen verschiedene Sprachen. Wir leben in den unterschiedlichsten Umständen. Aber jeder von uns hat das gleiche Zeugnis im Herzen: Sie
und ich, wir wissen, daß Gott lebt und dieses heilige Werk lenkt. Wir wissen, daß Jesus unser Erlöser ist, der an der Spitze dieser Kirche steht, die seinen Namen trägt. Wir wissen, daß Joseph Smith ein Prophet war und der Prophet ist, der an der Spitze dieser Evangeliumszeit, der Fülle der Zeiten, steht. Wir wissen, daß das Priestertum wiederhergestellt und ihm übertragen wurde und daß es in dieser Zeit in ununterbrochener Folge zu uns gelangt ist. Wir wissen, daß das Buch Mormon ein wahrer Zeuge der Existenz und Göttlichkeit des Herrn Jesus Christus ist. Unser Zeugnis davon und von vielem anderen wird gestärkt werden, unser Glaube wird vertieft werden, wenn wir gemeinsam an dieser großen und heiligen Versammlung teilnehmen.
Darum bete ich im Namen Jesu Christi, amen,