1990–1999
Eine rechtschaffene Entscheidung
April 1997


Eine rechtschaffene Entscheidung

„Denk daran”, sagte meine Mutter, „deine Entscheidung kann dich glücklich machen, aber sie kann dir auch viel Kummer bringen.”

Ich bin sehr dankbar, daß ich heute zu euch sprechen darf. Als ich darum gebeten wurde, habe ich mich gefragt: „Warum ich?” Ich hatte ein bißchen Angst. Dann hatte ein Mädchen in meiner Seminarklasse den geistigen Gedanken. Sie fragte: „Seht ihr in euren Chancen die Schwierigkeiten oder in euren Schwierigkeiten die Chancen?” Darüber habe ich nachgedacht, und jetzt bin ich hier!

Ich bin im letzten Sommer von Samoa in die Vereinigten Staaten gezogen. Ich wollte meine Insel und meine Freundinnen nicht verlassen. Es war sehr aufregend, an eine neue Schule zu kommen. Obwohl ich neu war, habe ich versucht, in die Basketballmannschaft zu kommen. Und ich wurde angenommen! Ich spiele liebend gern Basketball! Wenn man über das Spielfeld rennt, erwarten alle von einem, daß man einen Korb wirft. Wenn man es schafft, ist man sehr glücklich, und wenn man es nicht schafft, na ja, dann ist es ganz anders!

Ich war jedenfalls in der Mannschaft und konnte nicht zum Seminar gehen, weil ich jeden Tag nach der Schule trainieren mußte und das Seminar auch nach der Schule stattfand. Das ganze zweite Quartal ging ich nicht zum Seminar und hatte es schon völlig vergessen.

Eines Tages fragte meine Mutter danach. Ich erklärte ihr, es sei alles in Ordnung. Aber sie wußte Bescheid. Mein Seminarlehrer hatte ihr einen Brief geschrieben. Sie sagte: „Fono, du weißt, daß das, was du da tust, falsch ist. Ich will dir nur einen Rat geben, entscheiden mußt du dich selbst. Denk daran, deine Entscheidung kann dich glücklich machen, aber sie kann dir auch viel Kummer bringen/’

Ich habe mehrere Wochen lang darüber nachgedacht und mich endlich entschlossen. Ich habe beschlossen, nicht mehr Basketball zu spielen, sondern zum Seminar zu gehen. Ich wußte, wenn ich mich für das Basketballspielen und gegen das Seminar entschied, mußte das beim Seminarabschluß ziemlich traurig und peinlich werden. Ich wollte nicht, daß die anderen ihren Abschluß schafften und ich nicht. Vielleicht war das der Kummer, den meine Mutter gemeint hatte. Ich beschloß, meine Prioritäten in Ordnung zu bringen. Ich spiele zwar liebend gern Basketball, aber das Wichtigste muß an erster Stelle stehen. Ich hoffe, daß ich nächstes Jahr in die Basketballmannschaft komme. Wenn ich dann meinen Stundenplan mache, werde ich darauf achten, daß ich für das Training nicht wieder das Seminar verpassen muß.

Jetzt bin ich wieder im Seminar. Ich habe einen großartigen Lehrer, die Klasse ist toll, und ich bin stolz darauf, daß ich mich richtig entschieden habe. Das erinnert mich an das, was in Matthäus 6:33 steht: „Euch aber muß es zuerst um sein Reich und seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.”

Ich möchte jetzt in meiner Muttersprache Zeugnis geben. [Dann sagte Fono Lavatai das, was hier kursiv gedruckt ist, auf samoanisch.] Ich weiß, das diese Kirche wahr ist. Ihre Lehren sind wahr. Ich bin dankbarfür das JD-Programm, wir haben dadurch nämlich vieles gelernt, das uns hilft, ein besseres Leben zuführen.

Ich weiß, daß dieses Evangelium wahr ist. Es hat mir schon viel geholfen. Ich weiß, daß unsere Führer dazu da sind, uns zu helfen. Ich liebe euch alle. Im Namen Jesu Christi. Amen.