2010
Verbunden durch Gottes Wort
Juni 2010


Verbunden durch Gottes Wort

Eine Seminargruppe in Berlin spricht über ihre Erfahrungen mit den heiligen Schriften.

Was bedeuten uns die heiligen Schriften? Wie erlangen wir ein Zeugnis von ihnen? Wie können wir sie besser verstehen?

Wie viele andere junge Heilige der Letzten Tage in aller Welt finden die Jungen Damen aus der Gemeinde Dahlem im Pfahl Berlin Antworten auf diese Fragen beim gemeinsamen Schriftstudium im Seminar, das jeden Morgen vor der Schule stattfindet. Ihre Erfahrungen mit den heiligen Schriften haben großen Einfluss auf ihr Leben. Davon erzählen sie gern.

Antworten aus den heiligen Schriften

Zu den wichtigen Erfahrungen, die die Mädchen mit den heiligen Schriften gemacht haben, gehört, dass sie beim Schriftstudium Antworten auf ihre Fragen gefunden haben.

Manchmal, so erzählt Sariah Gruse (16), springt ihr beim Schriftstudium die Antwort förmlich aus der Seite entgegen. „Meist finde ich aber diese Schriftstelle später nie wieder auf die gleiche Weise, wie sie mir in dem Moment aufgefallen ist, weil das, was mir wirklich geholfen hat, die Gedanken waren und der Geist, den ich dabei verspürt habe.“

Denise Reiner (16) hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Sie hatte einmal eine Frage, öffnete die heiligen Schriften und sah die Antwort auf der Seite, die sie aufgeschlagen hatte. Diese Erfahrung hinterließ einen bleibenden Eindruck. Meistens merkt man aber einfach, meint sie, „dass man immer ein Stückchen weiter geführt wird, dass man die Antworten auf all seine Fragen findet, wenn man regelmäßig in den Schriften liest“.

Einigkeit durch die heiligen Schriften

Diese Jungen Damen glauben, dass die Schriften uns helfen, als Mitglieder der Kirche Christi eins zu sein. „Das Evangelium ist in den heiligen Schriften zu finden“, sagt Elizabeth Clark (16). „Wir brauchen nicht zu debattieren oder zu streiten. Die Grundsätze sind da. Das kann uns helfen, einig zu sein.“

Sariah pflichtet ihr bei: „Das Evangelium ist überall auf der Welt dasselbe, und zwar wegen der heiligen Schriften. Wohin man auch kommt, man kann sich in der Kirche immer zu Hause fühlen, weil man die gleichen Lehren und die gleichen Ansichten vorfindet.“

Sarah Clark, 17, meint, dass vor allem das Buch Mormon wichtig ist, „weil das Evangelium darin ganz klar erklärt wird. Wenn wir uns an das Buch Mormon und die anderen heiligen Schriften halten, werden wir einiger und bleiben auch eins.“

Diese Einigkeit trägt dazu bei, dass man den Heiligen Geist spürt, meint Elizabeth. „Wenn alle im Einklang mit dem Evangelium sind, dann spürt man den Geist, wenn es gelehrt wird. Wenn es Streit gibt, spürt man den Geist überhaupt nicht.“

Besseres Verständnis durch das Seminar

Durch das Seminar haben die Mädchen die heiligen Schriften viel besser verstanden, darin sind sich alle einig. „Im Seminar erfährt man viel über die Menschen in den heiligen Schriften und den ganzen geschichtlichen Hintergrund“, meint Denise.

„Das Seminar ist ein fester Bestandteil meines Lebens“, sagt Lesley Reiner (17). „Ich weiß, dass es wichtig ist. Man braucht das persönliche Schriftstudium und auch das gemeinsame Studium im Seminar.“

Sarah erklärt: „Ich freue mich jeden Morgen darauf, im Seminar die heiligen Schriften zu studieren. Mein Zeugnis ist dadurch gestärkt worden. Für mich ist es eine ganz besondere Zeit.“

Für Sariah ist das Seminar ein Ort, wo sie über ihre Gefühle sprechen kann. „Zuerst fiel mir das schwer, weil meine Mutter die Seminarlehrerin ist. Ich dachte, ich könne nicht offen über meine Gedanken sprechen“, sagt sie. Aber sie überwand ihre Vorbehalte. Für sie ist das Seminar ein Ort, wo sie sich sicher fühlt und darin bestärkt wird, offen über ihre Gefühle und ihre Fragen und Gedanken zum Evangelium zu sprechen.

Die Wirkung der heiligen Schriften

Die heiligen Schriften haben eine nachhaltige Wirkung auf das Leben der Mädchen. Sie beziehen die Schriften in mancherlei Hinsicht auf sich.

Beispielsweise hat das Schriftstudium ihnen geholfen, sowohl die Fragen anderer als auch ihre eigenen zu beantworten. „Wenn man die heiligen Schriften und die darin enthaltenen Grundsätze versteht“, meint Elizabeth, „dann kann man, wenn jemand eine Frage zum Evangelium stellt, es viel besser erklären, weil man es selbst verstanden hat. Das macht es viel leichter.“

Denise sagt, dass die heiligen Schriften ihr Kraft geben und Mut machen. „Wenn man nur schon liest, welche Versuchungen die Menschen damals hatten und wie sie sie überwunden haben, dann gibt einem das Kraft“, erklärt sie. „Und wenn man in den heiligen Schriften von den Segnungen des Evangeliums liest, dann weiß man, was man bekommt, wenn man glaubenstreu ist. Es ist gut, das zu wissen.“

Weil die heiligen Schriften das Leben dieser Mädchen so sehr beeinflusst haben, wissen sie schon, dass sie auf dem Weg zu noch größerer Erkenntnis und einem stärkeren Zeugnis sind. Durch Gottes Wort fühlen sie sich mit den Mitgliedern der Kirche in aller Welt in Einigkeit verbunden.

Mitten in einer so belebten Stadt wie Berlin hat eine Gruppe Seminarschülerinnen die Macht der heiligen Schriften kennengelernt.

Fotos von David A. Edwards, wenn nicht anders angegeben; Foto vom Brandenburger Tor © Getty Images

Foto von den heiligen Schriften von Matthew Reier, © IRI