KINDER MÜSSEN DIENEN KÖNNEN

Jenny Baker

Jeder, der in der PV tätig ist, kann Ihnen sagen, dass Kinder beim Besuch der PV oftmals Schwierigkeiten damit haben, still zu sitzen und zu lernen. Ganz gleich wie erfahren eine Führungsbeamtin ist oder wie sehr ein Lehrer seine Klasse mag, stören Kinder einfach manchmal den Unterricht.

Den Mitgliedern der Kirche wurde gesagt, dass jedes neue Mitglied eine Aufgabe braucht.¹ Eine Aufgabe hilft ihm dabei, sich der Kirche zugehörig zu fühlen, und gibt ihm die Gelegenheit, zu lernen und zu wachsen. Auch Kinder können diese Segnungen erfahren, wenn sie die Gelegenheit bekommen, zu dienen.

Kinder bekommen keine Berufung. Die PV-Leitung kann jedoch gebeterfüllt nach Gelegenheiten Ausschau halten, wie selbst das kleinste Kind dienen kann. Hier sind einige Anregungen:

Lassen Sie ein größeres Kind einem kleineren Kind beim Miteinander helfen.
Bitten Sie ein Kind, das schon früh da ist, sich an die Tür zu stellen und die anderen, die in den PV-Raum kommen, zu begrüßen.
Geben Sie einem größeren Kind die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Mikrofon eingeschaltet ist.
Bitten Sie ein paar größere Kinder, Kreide, Schwamm, Stifte oder andere Gegenstände aus der Bibliothek zu holen.
Bitten Sie ein Kind, das Klavier spielen kann, ein Lied als Vor- oder Nachspiel zu spielen.
Beauftragen Sie zwei befreundete Kinder, sich neben einen Besucher oder ein neues Mitglied zu setzen, um dem Betreffenden das Gefühl zu geben, willkommen zu sein.
Bitten Sie ein Kind, den Gesang leiten zu helfen.
Teilen Sie ein paar Kinder ein, beim Aufstellen oder Wegräumen der Stühle zu helfen.
Bitten Sie ein Kind und dessen Familie, ein neu in die Gemeinde oder den Zweig gezogenes Kind zu besuchen.
Lassen Sie ein Kind ein Bild hochhalten.
Bitten Sie jemanden, ein einfaches, zum Unterricht passendes Bild mit Kreide an die Tafel zu malen.
Wählen Sie einige Kinder aus, sich für ein neu zu lernendes Lied Bewegungen auszudenken.
Helfen Sie einem elfjährigen Kind, einen PV-Aktivitätentag zu planen. Hiermit kann es eine der erforderlichen Aufgaben im Programm Glaube an Gott erfüllen.

Wie groß oder klein die Aufgabe auch sein mag – vergessen Sie nicht, den Kindern für den geleisteten Dienst zu danken.

Ich habe gern mit Kindern gearbeitet und dabei miterlebt, wie sie gelernt haben, zu dienen. Es ist ungemein befriedigend, ihnen dabei zuzusehen, wie sie wachsen und später in den JM- und JD-Programmen Fertigkeiten und Talente nutzen, die in der PV ihren Anfang genommen haben.

Was wirklich wichtig ist

Elder Kenneth Johnson von den Siebzigern hat erzählt, wie er einmal sein Haus außen gestrichen hat und ihn sein fünfjähriger Sohn darum bat, mitmachen zu dürfen: „Ich gab ihm eines meiner alten Hemden, das ihn ganz bedeckte und fast den Boden berührte, rollte die Ärmel auf, und wir begannen mit der Arbeit an der Haustür. Er strich die untere Türfüllung, während ich am oberen Teil arbeitete. Ich merkte, dass er wegen seines Alters und seiner Größe die Farbe nicht gleichmäßig auftragen konnte und Farbtränen die Folge waren. Jedes Mal, wenn er seinen Pinsel eintauchte, verstrich ich eilig die Farbe auf der unteren Türfüllung und machte dann an meinem Teil weiter, sodass er nicht merkte, was ich tat. Nach einer Weile kam ich zu dem Schluss, dass ein erstklassiger Anstrich nicht so wichtig war wie die Gelegenheit, mit meinem Sohn zu arbeiten. Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, wie geschickt er sich anstellte. Jedes Mal, wenn ich danach auf die Tür zuging und den einzigartigen Anstrich sah, wurde ich an das erinnert, was im Leben wirklich zählt.“

(„Wir haben alle einen Vater, auf den wir vertrauen können“, Der Stern, Juli 1994, Seite 26.)

Rechts: Foto von Robert Casey