DIE NUTZUNG DER FHV-Versammlungen ZUR BELEHRUNG UND ZUR INSPIRATION

Julie B. Beck

Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung

FHV-Leiterinnen und Priestertumsführer, die inspiriert sind, nutzen die FHV-Versammlungen, um den Zweck und den Auftrag der FHV zu erfüllen.

Schwestern aus aller Welt stellen fest, dass die FHV-Versammlungen dazu dienen können, den Frauen in der Kirche etwas beizubringen und sie am Erlösungswerk des Herrn teilhaben zu lassen.

Auf den Philippinen wollten die FHV-Leiterinnen die Gebietspräsidentschaft in deren Wunsch unterstützen, die Mitglieder auf den Besuch des neu geweihten Cebu-Tempels auf den Philippinen vorzubereiten. Sie besprachen ihre Ideen mit ihrem Bischof. Das Ergebnis war, dass sie zusätzliche FHV-Versammlungen abhielten, in denen Themen wie die Vorbereitung auf den Tempel, schickliche Kleidung oder die Segnungen des Zehnten besprochen wurden.

In Mexiko-Stadt, wo es häufig Überschwemmungen nach heftigen Unwettern gibt, riefen die FHV-Leitungen Projekte ins Leben, die den Schwestern und ihren Familien bei der Vorbereitung helfen sollten, im Notfall ihr Zuhause schnell verlassen zu können. In einer anderen Gemeinde, in der es 20 Witwen gibt, berief die Leitung eine FHV-Versammlung ein, um diese Schwestern zu stärken und zu unterstützen.

In Kalifornien veranstaltete eine FHV-Leiterin eine Reihe von Kursen zum Thema Elternschaft, um junge Mütter zu stärken und aufzuklären. Diese Kurse finden jetzt auch auf Spanisch statt.

In Moskau wollten sich die FHV-Schwestern darauf konzentrieren, ihre Familie und das Zuhause zu stärken, indem sie grundlegende hauswirtschaftliche Fähigkeiten erlernten. Also begannen sie mit Kursen, in denen man Kochen und Nähen lernt und auch, wie man sein Zuhause verschönern kann.

Solche Projekte kamen zustande, weil Führungsbeamtinnen der FHV die neue Richtlinie für FHV-Versammlungen umsetzen, die in der Allgemeinen FHV-Versammlung am 26. September 2009 bekanntgegeben wurde.¹

Zusammenarbeit

Die Frauenhilfsvereinigung ist die größte Frauenorganisation der Welt. Sie handelt auf Weisung des Priestertums, und das macht sie absolut einzigartig. Das ist auch der Grund, warum unsere weltweit organisierte FHV in allen Kulturen funktioniert.

Jeder Bischof oder Zweigpräsident trägt die Verantwortung für seine jeweilige Einheit. Jede FHV-Leiterin ist dazu berufen, einen Bischof oder Zweigpräsidenten zu unterstützen. Jeder Priestertumsführer und jedes Mitglied einer FHV-Leitung wurde eingesetzt und gesegnet, um Inspiration für den eigenen Verantwortungsbereich zu erhalten – und nicht für irgendeine andere Gemeinde oder Gruppe von FHV-Schwestern. Deshalb können alle Frauenhilfsvereinigungen – ob in Chile, Hongkong, Ghana oder wo auch immer – für die konkreten Bedürfnisse ihrer Schwestern planen.

Nachfolgend finden Sie einige Beispiele dafür, wie FHV-Leiterinnen Seite an Seite mit ihrem Bischof gearbeitet haben:

Die Schwestern einer FHV-Leitung in Pleasant Grove in Utah setzten sich mit ihrem Bischof zusammen, um vor der Planung der FHV-Stunden die Gemeindeziele zu besprechen. Auf Grundlage dieser Ziele planten sie eine Versammlung, in der eine Schwester aus der Gemeinde darüber sprach, wie sie die Anleitung Verkündet mein Evangelium! beim Familienabend verwendet. Sie veranstalteten auch einige Workshops zum Thema Gartenarbeit, wo unter anderem gezeigt wurde, wie man Lebensmittel aus dem eigenen Garten einlagert. Über die Sitzungen der FHV-Leitung mit dem Bischof sagt die FHV-Leiterin: „Wir spüren die Liebe unseres Bischofs und wissen, dass er für uns zum Herrn betet.“

Eine FHV-Leiterin in Lehi in Utah suchte auf der Seite reliefsociety.lds.org nach Vorschlägen und legte ihrem Bischof einen Plan für die folgenden sechs Monate vor. Sie erzählt: „Ich habe meine Ratgeberin gebeten, unsere Beauftragte für FHV-Versammlungen darauf hinzuweisen, sich beim Planen der monatlichen Unterrichtsstunden auf den Zweck der FHV zu konzentrieren. Als sie dann mit den Mitgliedern des FHV-Komitees zusammensaßen, forderten sie sie auf, darüber zu beten, wie die Zielsetzung der FHV dafür eingesetzt werden kann, auf die Bedürfnisse in unserer Gemeinde einzugehen. Das Komitee präsentierte daraufhin viele Vorschläge. Nachdem der Bischof gesagt hatte, was ihm wichtig war, und alles genehmigt hatte, trafen wir eine endgültige Entscheidung.“

Um Inspiration beten

Wenn eine FHV-Leiterin auf die Knie geht und den Vater im Himmel bittet, ihr mitzuteilen, was sie lernen muss, kommt Offenbarung auf sie herab, wie sie schöner und detaillierter nicht sein könnte. Eine FHV-Leiterin bezeugt: „Der Herr kennt Herz und Sinn einer jeden unserer Schwestern. Er weiß, wie sehr sie sich abmühen, und kennt ihren Kummer, ihre Freuden und Sorgen. Und nur er weiß wirklich, was ihnen am ehesten hilft. Daher lautet unsere Lösung, gläubig um Führung zu bitten.“

Die Zielsetzung der Frauenhilfsvereinigung wird den FHV-Leitungen, den Schwestern und ihren Familien neue Kraft geben. Wenn Schwestern sich zu einer FHV-Versammlung zusammenfinden, können sie dort auf eine Weise belehrt und inspiriert werden, die ihren Bedürfnissen und somit auch den Bedürfnissen der Gemeinde entspricht.

Zusammenfassung der Änderungen bei den Versammlungen der FHV

Benennen Sie die FHV-Versammlungen entsprechend dem Zweck und der Arbeit der FHV.
Beratungsgespräche zwischen der FHV-Leiterin und dem Bischof oder Zweigpräsidenten sind zu empfehlen.
Die Schwestern sollen sich darauf konzentrieren, an Glauben und Rechtschaffenheit zuzunehmen.
Betonen Sie, dass die Familie und das Zuhause gestärkt werden sollen.
Geben Sie den Schwestern die Gelegenheit, ihre Bemühungen zu bündeln, um die Bedürftigen ausfindig zu machen und ihnen zu helfen.

Zusammenfassung der Richtlinien bei den Versammlungen der FHV

Die FHV-Leiterin beaufsichtigt alle FHV-Versammlungen; sie kann ihre Erste oder Zweite Ratgeberin bitten, ihr bei den FHV-Versammlungen behilflich zu sein.
Eine Schwester in der Gemeinde oder dem Zweig kann als Beauftragte für FHV-Versammlungen berufen werden. Ihr kann ein Komitee für FHV-Versammlungen zur Seite gestellt werden.
Die zusätzlichen FHV-Versammlungen werden in der Regel monatlich abgehalten, die FHV-Leitung kann sie jedoch auch häufiger oder seltener abhalten. Sie sollten versuchen, die Versammlungen mindestens einmal im Quartal abzuhalten, und zwar üblicherweise nicht sonntag- oder montagabends. Bei allen FHV-Versammlungen soll mindestens ein Mitglied der FHV-Leitung anwesend sein.
Bei der Planung soll die FHV-Leitung vorrangig Themen auswählen, die dem Zweck der FHV gerecht werden; dazu gehören Ehe und Familie, Heimgestaltung, eine vorausschauende Lebensweise und Selbständigkeit, Dienst am Nächsten, Tempelarbeit und Genealogie, vom Evangelium zu erzählen oder andere Themen, wie sie der Bischof oder Zweigpräsident vorgibt.
Eine Versammlung kann einem einzigen Thema gewidmet sein, es können aber auch mehrere Kurse mit verschiedenen Themen oder Aktivitäten angeboten werden. Die Lehrer dafür sind in der Regel Mitglieder der Gemeinde oder des Pfahles.
Diese Versammlungen können eine wertvolle Ergänzung des Unterrichts am Sonntag sein, vor allem für Schwestern, die eine Berufung in der PV oder bei den Jungen Damen haben oder nicht an den Sonntagsversammlungen teilnehmen können.
Die FHV-Leitungen befolgen die Richtlinien der Kirche in Bezug auf Finanzen und Aktivitäten.

FHV-Versammlungen im Pfahl

Mit Genehmigung des Pfahlpräsidenten können von der Pfahl-FHV-Leitung ein bis zwei Versammlungen pro Jahr für alle FHV-Schwestern im Pfahl geplant und durchgeführt werden. Eine dieser Versammlungen kann mit der jährlichen Übertragung der Allgemeinen FHV-Versammlung zusammengelegt werden, die in diesem Jahr am 25. September stattfindet.

Beratung mit dem Bischof oder Zweigpräsidenten

Werden die FHV-Versammlungen richtig genutzt, kann die FHV in jeder Gemeinde besser mit den Priestertumsführern zusammenarbeiten.

Die FHV-Leiterin berät sich regelmäßig mit dem Bischof, wie diese Versammlungen den Einzelnen und die Familien stärken können.
Die FHV-Leitung legt dem Bischof oder Zweigpräsidenten ihre Vorschläge zu den FHV-Versammlungen zur Genehmigung vor. Dabei berücksichtigt sie den Zeitaufwand für die Schwestern, deren familiäre Situation, Fahrstrecken und -kosten, Sicherheitsfragen, den finanziellen Aufwand der Gemeinde und sonstige örtliche Gegebenheiten.

FOTOS VON ISRAEL ANTUNES