Würde Iñaki jemals nach Hause kommen?
Paulina del Pilar Zelada Muñoz, Santiago de Chile
Nach nur 23 Schwangerschaftswochen wurde unser dritter Sohn, Iñaki, per Not-Kaiserschnitt geboren. Er wog bloß 560 Gramm und war 31 Zentimeter groß.
Weil er so frühzeitig zur Welt kam, gab es für ihn kaum Überlebenschancen. Der Arzt fragte uns, ob wir das Unvermeidbare wirklich durch medizinische Maßnahmen hinausschieben wollten. Ich antwortete ihm, dass wir ihm eine Chance geben mussten, solange er am Leben war. Dann bat ich Gott um ein Wunder.
Iñaki bekam gleich in der ersten Nacht einen Krankensegen. Im Verlauf der nächsten vier langen Monate erlitt er eine Darmperforation, eine Hirnblutung und einen Lungenkollaps. Wegen der besonderen Umstände erhielten wir die Erlaubnis, ihm im Krankenhaus einen Namen und einen Segen zu geben.
Während dieser Zeit trafen wir andere Eltern, die dasselbe durchmachten wie wir, und wir halfen und trösteten uns gegenseitig. Wir gaben auch bei jeder Gelegenheit Zeugnis vom Evangelium.
Eines Tages wurden wir ins Krankenhaus gerufen, damit wir uns von unserem Sohn verabschieden konnten. Man teilte uns mit, dass er den Nachmittag wohl nicht überleben werde. Als wir zu ihm kamen, hielten wir ihn fest und sprachen zu ihm. Ihn in diesem schwachen Zustand zu sehen, tat uns unbeschreiblich weh. Zum ersten Mal spürten mein Mann und ich, dass uns dieses Kind Gottes nur vorübergehend anvertraut war. Alles, was wir für ihn tun konnten, war, zu beten und den Vater im Himmel zu bitten, dass sein Wille geschehe. Iñaki klammerte sich an diesem Nachmittag ans Leben, und wir sind sehr dankbar, dass er das auch die folgenden Tage schaffte.
Während der vier Monate, die Iñaki auf der Frühgeborenen-Intensivstation verbrachte, erlebten wir die Macht des Priestertums, als der Vater im Himmel unseren Sohn durch die Hände der Ärzte und Priestertumsträger segnete – und ihn schließlich zum Erstaunen der Ärzte heilte.
Im Oktober 2008 kam Iñaki nach Hause.
Wir haben als Familie durch diese Erfahrungen viel gelernt. Wir wissen, dass unser himmlischer Vater uns liebt, dass er Wunder vollbringt und seine Heiligen trotz der Prüfungen, die sie durchmachen müssen, bewahrt. Und wir verstehen den Zweck der ewigen Familie besser, wie wichtig sie im Plan des Glücklichseins ist und wie großzügig unser Vater im Himmel zu seinen Kindern ist.
Heute sind wir eine andere Familie, einiger und den Leiden und Nöten der anderen gegenüber aufgeschlossener – alles wegen unseres Sohnes und des Wunders, das er in unser Leben brachte.