Gedächtniswald friedvoll verschönt
Arbeitseinsatz der Dresdner Gemeinden im Gedächtniswald bei Radebeul
Dresden: Der Sonnabend am 28. Ok-tober 2017 war trüb und kalt, und trotzdem kamen über 30 fleißige Helfer um 10 Uhr zum Arbeitseinsatz. Sie wollten einen Wald, der als Ruhestätte vorgesehen ist, vom Unterholz befreien. Es handelt sich um einen Gedächtniswald: Dort kann man sich schon zu Lebzeiten einen Baum aussuchen, an dem die eigene Urne einmal eingebettet wird. Kleine Marken kennzeichnen diese Stelle unauffällig. Der Wald mit seiner reizvollen Flora soll auch zum friedvollen Spaziergang einladen – ein Grund mehr, diesen Forst durch das Ausholzen zu verschönern.
Der Besitzer des Waldes, Daniel Timo Prinz von Sachsen, Herzog zu Sachsen, führte die Arbeitsgruppe zur Andachtsstelle des Waldes. Dort erläuterte er, dass der Friedwald erweitert werden müsse und deshalb das Entfernen des Unterholzes und Gestrüpps notwendig sei.
Nach einem Gebet ging es sofort ans Werk. Ausgerüstet mit großen und kleinen Astscheren, mit Sägen, Rechen und Laubbesen wurde das tote Geäst, Gesträuch und Dornengestrüpp abgeschnitten, herausgerissen, gezogen und am Wegesrand abgelagert. Selbst die Kleinen trugen Zweige zusammen. Es war keine leichte Arbeit, aber alle packten kräftig an und halfen sich gegenseitig. Um 13 Uhr hatten sich große Gestrüpphaufen zur Abholung bereit am Hauptweg aufgetürmt und der Blick zurück in den Wald war lichter und schöner geworden.
Gemäß dem alten Weisheitsspruch: „Ein Mann soll ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und einen Sohn zeugen“, gab der Hausherr den Männern noch die Gelegenheit, schon einmal einen Baum zu pflanzen. Fast alle wollten mithelfen, und so stand innerhalb von 30 Minuten der schon beachtliche Baum senkrecht und gestützt im Erdboden.
Der Besitzer des Waldes, der die ganze Zeit kräftig mit angepackt hatte, war vom Ergebnis begeistert und für die geleistete Hilfe sehr dankbar. „Dieser Baum ist nun der Baum der Dresdner Gemeinden“, sagte er bei der Verabschiedung.