Ein letztes Wort
Mehr wie Christus durch das Abendmahl
Nach einer Ansprache bei der Herbst-Generalkonferenz 2017
Es ist herrlich, über die Symbolik des Abendmahls des Herrn nachzudenken. Das Brot und das Wasser stehen für das Fleisch und das Blut dessen, der das Brot des Lebens und das lebendige Wasser ist (siehe Johannes 4:10). Beides erinnert uns eindringlich an den Preis, den Christus gezahlt hat, um uns zu erlösen. Wenn das Brot gebrochen wird, denken wir an das zerschundene Fleisch des Erretters. Wenn wir das Wasser trinken, denken wir an das Blut, das Christus in Getsemani und am Kreuz vergossen hat, und an dessen heiligende Macht (siehe Mose 6:60).
Aber im übertragenen Sinne hat es noch eine weitere Bedeutung, das Fleisch Jesu zu essen und sein Blut zu trinken: Wir müssen nämlich die Eigenschaften und die Wesenszüge Christi verinnerlichen. Wenn wir jede Woche beim Abendmahl vom Brot und vom Wasser nehmen, täten wir gut daran, darüber nachzudenken, dass wir seine Wesenszüge und das Muster seines sündenfreien Lebens voll und ganz in unser Leben und unser Wesen aufnehmen müssen. Jesus hätte nicht für die Sünden anderer sühnen können, wäre er nicht selbst ohne Sünde gewesen. Da die Gerechtigkeit keinerlei Forderungen an ihn stellte, konnte er sich an unserer Stelle als Opfer darbringen, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun und dann Barmherzigkeit zu üben.
Vom Fleisch des Erretters zu nehmen und sein Blut zu trinken bedeutet, aus unserem Leben alles zu entfernen, was mit einem christlichen Charakter unvereinbar ist, und uns Christi Eigenschaften anzueignen. Hierin liegt die tiefere Bedeutung von Umkehr: dass man sich nicht nur von früherer Sünde abwendet, sondern „sein Herz und seinen Willen Gott zuwendet“ (Schriftenführer, „Umkehr“) und vorwärtsgeht. Gott zeigt uns unsere Fehler und Schwächen, aber er hilft uns auch, Schwächen in Stärken zu verwandeln (siehe Ether 12:27). Wenn wir aufrichtig fragen: „Was fehlt mir noch?“ (Matthäus 19:20), lässt er uns nicht im Dunkeln tappen, sondern antwortet voller Liebe um unseres Glücks willen. Und er schenkt uns Hoffnung.