Muslime und Christen beim gemeinsamen Frühstück in Linz
Linz (RHS): Zusammen mit der Universal Peace Federation lud die Gemeinde Linz am Samstag, dem 16. März 2019, zum gemütlichen Brunch in ihre Räumlichkeiten in der Spaunstraße 83 ein. In herzlicher, offener Atmosphäre tauschten sich 45 Teilnehmer bei Guglhupf, Brot und Hummus über das Thema „Junger Glaube – Junge glauben“ aus.
In Linz gehört der respektvolle und offene Umgang unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften schon lange zum allgemeinen Brauch. Seit 2012 treffen sich Religionsvertreter der gesetzlich anerkannten Religions- und Bekenntnisgemeinschaften bis zu zweimal im Jahr zum Religionsbeirat im Landhaus. In den letzten Jahren entstanden in diesem Zusammenhang diverse Informationsbroschüren, etwa für Schulen und Krankenhäuser, die zur Aufklärung und zum respektvollen Umgang miteinander beitragen sollen. Gegenseitige Einladungen zu besonderen religiösen Feiern, aber auch informelle Treffen, wie dieses interreligiöse Frühstück, sind Ausdruck des guten Miteinanders.
Dieser Samstagvormittag war der spannenden Frage gewidmet, wie junge Menschen zu ihrem eigenen Gottesglauben finden. In kurzen Impulsreferaten nahmen die Vertreter der Glaubensgemeinschaften dazu Stellung, bevor die allgemeine Diskussion eröffnet wurde.
Frau Anna Szabo (kath. Kirche, Dekanat Traun für interreligiösen Dialog) führte aus, dass Glaube jungen Menschen auf ihrer Suche nach Identität eine gute Sinnoption bieten kann, Pastor Pammer (Vereinigungskirche Oberösterreich) meinte, wir können glauben, weil Eltern an uns glauben, wir können lieben, weil Eltern uns lieben, wir können hoffen, weil wir Eltern haben, hatten, sind und sein werden. Herr Becirbasic (Bosnische Moschee, Steyr) erzählte von seinem persönlichen Weg zum Glauben, der ihm durch einen verständnisvollen Vater ermöglicht wurde, nämlich ohne Druck und Zwang.
Bischof Merl, Gemeinde Linz, sprach darüber, dass Glaube Menschen zum Guten verändern kann und dass Glaube wie eine Pflanze Zeit und Raum braucht, sich zu entfalten. Her Ali Karadeniz (Verein ALIF, muslimische Jugend) lud alle Teilnehmer ein, in einer Schweigeminute gemeinsam der Opfer des grauenvollen Anschlags auf zwei Moscheen in Christchurch/Neuseeland zu gedenken, als gemeinsames Zeichen gläubiger Menschen unterschiedlicher Religionen gegen Hass und Gewalt.