2019
Vier Wochen im Rom-Tempel
Juli 2019


Vier Wochen im Rom-Tempel

(MN) Ich hatte das intensive, drängende Gefühl, ich müsse zum Rom-Tempel fahren. Alles begann am 12. Februar 2019 mit einer aussergewöhnlichen Fahrt. Ich besass kein Ticket und löste es ausnahmsweise im Carbahnhof Bern, direkt beim Chauffeur. Es gab noch einen freien Platz bis Zürich. Dort angekommen, lernte ich ein afrikanisches Ehepaar kennen, das nach Rom fuhr. Wir warteten gemeinsam auf den Car. Als dieser eintraf, hakte ich beim Chauffeur nach, und zu meiner Überraschung gab es noch einen freien Sitzplatz nach Rom!

Rom war unbeschreiblich chaotisch, aber voll von lieben Menschen. Endlich stand ich vor dem majestätischen Tempel. Dieser Anblick und diese Atmosphäre waren überwältigend!

Am Haupteingang des Tempels traf ich etliche italienische Tempelarbeiter, Freunde, die ich vom Bern-Tempel her kannte. Es gab ein freudiges Wiedersehen. Ich erzählte ihnen, dass ich zwei Tage lang blieb. „Unmöglich! Du mit deinen vielen Sprachen, du wirst hier dringend benötigt!“ Sie engagierten mich als Tourführer für Deutsch, Französisch und Spanisch. Auch als Torwächter am Süd- und Nordtor wurde ich gebraucht, ebenso überall als helfende Hand und für die Tage der Weihungsessionen.

Schlussendlich wurden aus zwei Tagen vier Wochen. 50.000 Menschen besuchten den Rom-Tempel. Freunde der Kirche hatten leuchtende Augen, Ehepaare von ausserhalb der Kirche liessen sich vom Geist des Tempels beeinflussen und traten von ihren Scheidungsbegehren zurück. Fremde Menschen vereinbarten begeistert Taufdaten mit den Missionaren und besuchten mehrmals den Tempel.

Eine Schwester, die mit ihrem letzten Geld aus Sizilien angereist war, durfte als Ausnahme eine ausgebuchte Weihungssession besuchen. Sie hörte nicht auf zu weinen.

Als Wächter am Süd- und Nordtor traf ich unzählige Besucher, die mehr über die Kirche erfahren wollten. Daraufhin befüllte ich die Wächterhäuschen mit dem Buch Mormon in verschiedenen Sprachen und verschenkte anschliesssend die Bücher.

Eine weitere Schwester aus Sizilien hatte einen Traum, den sie unbedingt Präsident Nelson erzählen wollte. Der Prophet wurde inspiriert, ungeachtet aller Sicherheitsvorschriften kurz mit ihr zu sprechen. Sie war überglücklich!

Die letzte Weihungssession stand unter einem aussergewöhnlichen Geist.

Der Tempel ist auf dem Grundstück mit den Olivenbäumen erbaut, wo die Römer einst die Christen einsammelten, ehe sie diese zum Sterben in die Arena abtransportierten.