2019
Friedrichsdorf: Tage der offenen Tür im Tempel
Juli 2019


Aus der Geschichte

Friedrichsdorf: Tage der offenen Tür im Tempel

Nach einer aufwendigen Vorbereitung wurde am 28. Juli 1987 mit einem Tag der offenen Tür für besonders geladene Gäste eine Reihe von 10 Tagen der offenen Tür eröffnet. Ja, man wollte möglichst vielen Menschen einen Einblick in das gewähren, was den Mitgliedern der Kirche am heiligsten ist. Umsichtig und emsig hatte man sich in zahllosen Sitzungen, die nicht selten bis spät in die Nacht dauerten, bemüht, nichts außer acht zu lassen, was einen reibungslosen Ablauf der Tage der offenen Tür gewährleisten würde.

Ein großes Komitee, dem Präsident Uchtdorf vom Pfahl Frankfurt vorsaß, war ins Leben gerufen worden. Jedes Komiteemitglied leitete seinerseits ein Subkomitee, in dem die verschiedensten Aspekte eines so bedeutenden Ereignisses erörtert wurden: Reinigung der Räumlichkeiten, Unterbringung, Öffentlichkeitsarbeit, Missionsarbeit, Übersetzung, Ordnungsdienst, Druck, um nur einige zu nennen. Nichts wurde als nebensächlich angesehen. Schon in aller Früh meldeten sich am 28. Juli die ersten Freiwilligen zum Ordnungsdienst. Sie hatten auf einige Tage Urlaub am Meer oder in den Bergen verzichtet, um bei einem Ereignis mitzuhelfen, das für viele von uns wohl so einmalig bleiben wird wie die Weihung des Tempels.

Der erste Höhepunkt war die Pressekonferenz, zu der Redakteure von Presse, Funk und Fernsehen eingeladen waren. Auch der Bürgermeister von Friedrichsdorf Gerd Schmidt gab den Organisatoren die Ehre. Bruder Harald Frome von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit in Frankfurt begrüßte die Anwesenden und stellte ihnen Präsident Asay als Vertreter der Gebietspräsidentschaft, den Tempelpräsidenten F. Enzio Busche und den Pfahlpräsidenten von Frankfurt Dieter Uchtdorf sowie den Architekten des Tempels Bruder Rolf Metzner vor.

In seiner Rede lobte Bürgermeister Schmidt das Bauwerk, das durch seine großzügige landschaftsgärtnerische Gestaltung sowie durch wohlgestaltete grüne Umrahmung besteche, „nicht durch Überdimensionierung, Prunk oder exponierte Lage, sondern durch seine harmonische Einbindung in das Terrain“. Am Schluß seiner Rede zitierte der Bürgermeister den Schriftsteller Manes Sperber: „Wir alle sind auf Toleranz angewiesen und haben sie zu gewähren, weil niemand immer Recht hat.“

Er begrüßte die Mitglieder der Kirche und appellierte an sie wie auch an die Friedrichsdorfer, gegenseitige Toleranz zu üben, jeder im Respekt vor der Eigenart des anderen. Und er versprach, aus dieser Haltung werde sich ein verträgliches Nebeneinander der Religionsgemeinschaften und ein gutes Miteinander aller Bürger in Friedrichsdorf ergeben.

Aus Der Stern, Nachrichten der Kirche, September 1987, Seite II-VII.

Den Text recherchierte Heidi Hopf.

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