2021
Segnungen und Herausforderungen einer Eheschließung in reiferem Alter
Februar 2021


In Treue altern

Segnungen und Herausforderungen einer Eheschließung in reiferem Alter

Die Verfasserin lebt in Utah.

Geschichten und Tipps zur Stärkung der Ehe – in jedem Alter

couple walking on beach

Illustration von Malte Meuller; Bild der Eheringe von Getty Images

Bei einer Eheschließung in reiferem Alter kann der Lebensweg unerwartete Wendungen nehmen. Aber wenn das betreffende Ehepaar diesen Weg im Glauben geht, kann es große Freude finden und christliche Eigenschaften entwickeln. Hier sind drei Erfahrungsberichte von Ehepaaren, die erst spät zueinandergefunden haben. Anschließend folgen drei Tipps für Patchworkfamilien. Ich hoffe, dieser Beitrag hilft älteren Jungvermählten – oder denen, die noch auf ihre Chance warten – zu erkennen, dass sie mit ihrer Situation nicht allein dastehen. Natürlich lassen sich diese Grundsätze auf die Stärkung jeder Ehe anwenden, ganz gleich, ob man nun schon fünfzig Jahre oder erst fünf Monate zusammen ist.

Die Ewigkeit im Blick

Mona (alle Namen geändert) glaubte nicht, dass sie nach zwei gescheiterten Ehen jemals einen Partner für die Ewigkeit finden würde. Dann zog sie in eine Seniorenwohnanlage und begegnete Robert. Sie lernten einander näher kennen, und Mona erzählte ihm von der Kirche. Etwa zu der Zeit, als sie sich verlobten, wurde bei Robert Krebs diagnostiziert. Er fragte Mona, ob sie ihn trotzdem heiraten wolle.

„Natürlich“, antwortete sie. „Ich heirate dich ja für die Ewigkeit, nicht nur für dieses Leben.“

Sie schlossen den Ehebund, und Robert ließ sich taufen. Bei der Siegelung im Tempel saßen beide im Rollstuhl. Mona erzählt, an diesem Tag habe ein himmlisches Licht über Robert geschwebt. Er lebte noch sechs Monate und freute sich über jeden Tag, den er mit seiner Liebsten verbringen durfte. Jetzt kann Mona es kaum erwarten, bis sie wieder zusammen sind.

Kommunikation üben

Als Karin sich in Albert verliebte, befürchtete sie, in die gleichen negativen Kommunikationsmuster zu verfallen, die sie aus ihrer ersten Ehe kannte. Darum besuchten sie gemeinsam einen Ehekurs, in dem sie Folgendes lernten:

  1. Zuhören üben

  2. Ehrlich über seine Gefühle sprechen

  3. Mit dem Partner arbeiten, nicht gegen ihn

  4. Sich mit dem Partner darauf einigen, auch mal anderer Meinung zu sein

  5. Finanzielle Belange besprechen

„Eine gute Ehe erfordert Übung, aber weil wir einander so sehr lieben, wird es klappen“, sagt Karin.

Veränderungen liebevoll angehen

Amanda wunderte sich über ihren Patriarchalischen Segen. Darin hieß es, sie werde auf ihre Kinder und Enkel einen Einfluss zum Guten ausüben. Aber sie war über das gebärfähige Alter hinaus und hatte nie geheiratet. Dann traf sie Patrick, einen Witwer, der Pilot war. Sie hörten gern zusammen Musik und spielten gemeinsam Golf. Nach einer Weile heirateten sie.

Patrick hatte mit seiner verstorbenen Frau drei Töchter. Diese betrauerten den Verlust ihrer Mutter sehr, konnten aber schließlich auch Amandas Zuneigung etwas abgewinnen. Die Jahre vergingen.

Eines Tages kehrte Patrick von einem Flug nicht mehr zurück. Nach wochenlanger Suche wurde seine Maschine in einem nahe gelegenen See gefunden. Amanda war klar, dass sie der einzige lebende Elternteil war, den Patricks Töchter nun hatten. Sie bemühte sich besonders darum, hinter ihnen zu stehen und ihnen eine verständnisvolle Freundin zu sein, vor allem, da sie ja alle trauerten.

Inzwischen ist zwischen ihr und ihren Stieftöchtern eine starke Bindung entstanden. Nach einem stressigen Tag rufen sie Amanda an und fragen sie um Rat. Voller Demut und Dankbarkeit erkennt Amanda, wie sich ihr Patriarchalischer Segen erfüllt hat.

Drei Tipps für Patchworkfamilien

  1. Spielen Sie zusammen. Thomas und Luzia sind beide in zweiter Ehe verheiratet. Thomasʼ Stiefsohn spielt gern Golf, deshalb treffen sie sich jede Woche auf dem Platz. Luzia hat eine extra Spielecke mit Büchern, Spielen und Puzzles für ihre Enkelkinder, wenn diese zu Besuch kommen.

  2. Seien Sie geduldig. Nachdem Karin und Albert geheiratet hatten, weigerten sich Karins Kinder, sie zu Weihnachten zu besuchen. Das Ehepaar beschloss, ihnen trotzdem Geschenke vorbeizubringen, die Enkelkinder zu umarmen und allen mitzuteilen, dass sie jederzeit willkommen sind. Es dauerte nicht lange, bis die ganze Familie Albert liebgewonnen hatte und zu den Feiertagen zusammenkam.

  3. Strengen Sie sich besonders an, eine Verbindung herzustellen. Amanda liest ihren neuen Enkelkindern über Video-Chat Geschichten vor und bereitet sogar kleine naturwissenschaftliche Experimente für sie vor. Eine andere Mutter veranstaltet einmal im Monat einen Online-Chat mit Familienmitgliedern, die über das ganze Land verstreut sind.

Menschen ins Herz zu schließen, die neu in unser Leben treten – wie ein neuer Ehepartner und Kinder –, ist vielleicht nicht immer einfach. Aber durch die Ehe und die erweiterte Familie kann Freude anstelle von Einsamkeit treten. Wenn wir den Vater im Himmel bitten, uns mit Nächstenliebe zu segnen, können wir in jedem Alter würdiger werden, unserem Erretter gegenüberzutreten.