Was wäre geschehen, wenn ich zuhause geblieben wäre?
Genau deshalb sollte ich an jenem Abend dort sein! Das hat sich meinem Sinn und meiner Seele eingebrannt.
Der Abend nahte, und ich suchte nach einer Ausrede, um daheim zu bleiben. Mir war bewusst, dass eine Gedenkfeier mir helfen könnte, mit dem Tod meiner Mutter besser fertigzuwerden. Aber ich trauerte noch zu sehr und fürchtete mich vor den Tränen, die der Abend unweigerlich bringen würde.
Doch als es Zeit wurde loszugehen, machte ich mich trotz meines vorherigen Zauderns auf den Weg. Ich hatte entschieden, es würde mir guttun.
Die Gedenkfeier für mehrere kürzlich Verstorbene wurde von dem Bestattungsinstitut abgehalten, das die Beerdigung meiner Mutter arrangiert hatte. Außer dem Bestattungsunternehmer und seiner Familie kannte ich keinen der Anwesenden. Die Namen der Verstorbenen wurden verlesen, und ein Familienmitglied zündete zum Gedenken eine kleine Kerze an.
Nach den Programmpunkten stand ich auf, um mir einen Imbiss zu holen. Die meisten Leute, die hinter mir gesessen waren, waren bereits gegangen – bis auf eine gebrechliche Dame, die ein Atemgerät trug und einen Rollator dabeihatte. Ich konnte ihre Trauer und ihren Schmerz spüren und hatte das Bedürfnis, sie zu umarmen.
Ich wusste nicht, wie sie reagieren würde, wenn eine Fremde sie umarmte, aber ich folgte einfach dieser Eingebung und ging mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. Sie streckte mir die Arme entgegen und zog mich zu sich herunter. Dann küsste sie mich auf die Wange und sagte: „Danke, dass Sie gespürt haben, dass ich eine Umarmung brauchte. Sie sind ein Engel.“ Wir unterhielten uns dann kurz.
Genau deshalb hatte ich bei dieser Feier sein müssen! Das hat sich meinem Sinn und meiner Seele eingebrannt. Hätte jemand anders diese Frau an jenem Abend umarmt, wenn ich nicht dort gewesen wäre? Ich werde es nie erfahren. Aber ich weiß, dass ich inspiriert wurde, sie zu umarmen, und weil ich dieser Eingebung folgte, wurden wir beide reich gesegnet.