2021
Tipps für die Arbeitssuche nach der Uni
Februar 2021


Nur online: Junge Erwachsene

Tipps für die Arbeitssuche nach der Uni

Das Leben nach dem Abgang von der Uni ist nicht immer einfach, doch wenn wir Glauben haben, kann uns der Vater im Himmel zeigen, welche Möglichkeiten sich rings um uns bieten

Mann beim Vorstellungsgespräch

Zusammen mit meinen Eltern ließ ich mich im Alter von zehn Jahren in Nigeria taufen und wurde Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Als ich heranwuchs, fing ich an, die Missionare in unserer Gemeinde bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Es verwunderte mich, dass sie allen möglichen Leuten furchtlos – mit Macht, Vollmacht und Überzeugung – begegnen konnten, obwohl sie oftmals keinen Uni-Abschluss hatten.

Ihr Beispiel half mir zu erkennen, dass ich auf Mission gehen wollte. Ich wünschte mir aber auch eine Hochschulbildung. Mit meiner Zulassung an der Uni gab es Probleme. Also reichte ich kurzerhand zur gleichen Zeit auch meine Missionspapiere ein. Der Zulassungsentscheid und meine Missionsberufung trafen am selben Tag ein. Ich wollte unbedingt auf die Uni, entschied mich aber dennoch dafür, dem Herrn zu dienen, und ging daher zuerst auf Mission.

Die Uni konnte noch ein wenig warten. Das war zwar ein Opfer, aber die Sache war es mir wert. Ich eignete mir auf Mission viele nützliche Fähigkeiten an, beispielsweise Selbstdisziplin, Konzentration, Kommunikation, Führungskompetenz und Vertrauen in den Herrn. Alles, was ich auf Mission gelernt habe, hat mir später an der Uni geholfen. Den Herrn an die erste Stelle gesetzt zu haben, werde ich nie bereuen.

Höhen und Tiefen nach dem Studium

Bildung ist für mich der Schlüssel, der viele Türen öffnet. Durch meine Teilnahme am PathwayConnect-Programm in Ghana im Rahmen von BYU Pathway Worldwide konnte ich mein Wissen enorm erweitern. Wissen ist die Macht, das Leben meiner eigenen Familie und meiner Mitmenschen zu verbessern.

Nachdem ich einen Online-Studiengang an der BYU Idaho abgeschlossen hatte, machte ich ein Praktikum bei einem Finanzunternehmen in Ghana, wo ich dann auch eine Vollzeitstelle bekam. Die Arbeit machte mir Spaß, und man war mit mir zufrieden. Doch bald darauf ging die Firma in Konkurs, und ich war arbeitslos.

Das war enttäuschend, aber ich verließ mich auf das, was ich an der Uni und auf Mission gelernt hatte. Ich beschloss, mir die Fähigkeiten zunutze zu machen, die ich mir in meinem letzten Job angeeignet hatte, und mich als Finanzdienstleister selbständig zu machen.

Nach dem Studium gab es für mich Höhen und Tiefen, doch dass ich meine Ausbildung sehr wichtig genommen habe, bereue ich keinesfalls. Ohne Ausbildung wäre ich jetzt wohl nicht in der Lage, mein eigenes Unternehmen zu führen.

Wenn sich die Arbeitssuche schwierig gestaltet

Etliche der jungen Erwachsenen, mit denen ich gesprochen habe, sind der Meinung, ein Universitätsabschluss sei eine Art Jobgarantie. Doch meine größte Schwierigkeit bestand darin, einen Arbeitgeber zu finden, der meinem Abschluss den gleichen Wert beimisst wie ich. Wenn du Schwierigkeiten hast, nach dem Studium ins Erwerbsleben einzusteigen oder eine Stelle zu finden, bist du beileibe nicht allein. Hier ein paar Tipps, wie ich die Arbeitssuche gestaltet habe. Vielleicht willst du das ja auch ausprobieren:

  • Nutze das Studium, so gut du kannst. In Afrika gibt es ein Sprichwort, das besagt, man müsse die Schule durchlaufen und dürfe nicht zulassen, von der Schule einfach durchlaufen zu werden. Wenn du mit dem Studium ein Ziel verfolgst (und es nicht bloß pro forma durchziehst), hast du am Ende vieles gelernt und dir Fähigkeiten angeeignet, die die Arbeitgeber wahrnehmen. Wenn du dann eine Stelle hast, bist du in der Lage, deinen Job gut zu erledigen.

  • Sprich mit jedem. Bei der Arbeitssuche ist es wichtig, dass du auf andere zugehst, alle ansprichst und dich immer besser vernetzt.

  • Sei zuversichtlich. Vertrau darauf, dass du genügend qualifiziert bist. Konzentriere dich auf deine Träume und Ziele und glaub an dich. Wenn man abgewiesen wird, verliert man leicht sein Selbstvertrauen. Gib dennoch nie die Hoffnung auf. Eines Tages findest du den richtigen Arbeitgeber oder es bietet sich dir eine unternehmerische Chance.

  • Nutze jede sich bietende Gelegenheit. Gelegenheiten finden sich überall. Sind wir offenen Sinnes und dankbar für die Möglichkeiten, die der Herr uns eröffnet, können wir die Chancen erkennen, die er uns bietet, und entsprechend handeln.

  • Umgib dich mit Menschen, die dieselben Wertvorstellungen haben wie du und dich in deinen Zielen bestärken. Du kommst leichter voran, wenn du dich mit den richtigen Leuten umgibst – mit Menschen, die dieselben Schwerpunkte setzen wie du selbst. Vieles in der Gesellschaft kann uns entmutigen, aber Leute mit den gleichen Wertvorstellungen und Träumen richten dich wieder auf und ermutigen dich, deine Ziele zu erreichen.

  • Hab Glauben. Vielleicht wachst du manchmal morgens auf und dir ist bewusst, dass du noch immer keinen Job hast und der Kühlschrank weiter leer bleibt. Aber der Glaube an den Herrn Jesus Christus kann dir die Last leichter machen und dich Mut schöpfen lassen, während du auf deine Ziele zusteuerst.

Denk immer daran: Der Vater im Himmel hat einen ewigen Plan für dich. Auch wenn im Moment nicht alles nach Plan läuft, heißt das nicht, dass es immer so bleiben muss. Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel hat es auf den Punkt gebracht: „Ich lege euch ans Herz: Glaubt daran, dass euer Leben unendlich besser verläuft, wenn ihr darauf baut, dass Gott eure Schritte lenkt. Er weiß Dinge, die ihr gar nicht wissen könnt, und er hat eine Zukunft für euch im Sinn, die ihr nicht einmal erahnen könnt.“1

Eine glänzende Zukunft liegt vor dir, und deine Ausbildung und dein Streben nach Wissenserwerb sind nicht umsonst. Übe Glauben aus und bleibe auf Kurs. Dann wirst du dorthin geführt, wo der Herr dich am meisten segnen und dich und deine Talente zum Segen deiner Mitmenschen einsetzen kann.

Anmerkung

  1. Dieter F. Uchtdorf, „Unser Abenteuer des Erdenlebens“, Liahona, März 2019, Seite 22