2021
Auch in unsicheren Zeiten die Hoffnung nicht aufgeben, sondern weitermachen
Februar 2021


Junge Erwachsene

Auch in unsicheren Zeiten die Hoffnung nicht aufgeben, sondern weitermachen

Wenn wir Befürchtungen hegen und unsicher sind, wie es mit unserem Leben weitergehen soll, können uns die Hoffnung und der Glaube an Christus den Weg erhellen.

woman in sunlight

Die weltweiten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hat wohl niemand erwartet.

Die ganze Welt schien auf unbestimmte Zeit auf Pause geschaltet zu haben. Die dadurch ausgelöste Unsicherheit erzeugte Zukunftsangst.

Ich war gerade von meiner Mission im US-Bundesstaat Arizona nach Hause zurückgekehrt, als immer mehr Menschen in immer mehr Ländern weltweit an COVID-19 erkrankten. In den letzten Wochen auf Mission hatte ich geplant, wie mein Leben nach der Rückkehr aussehen sollte. Ich hatte konkrete Pläne und Ziele und war bereit, loszulegen! Ich wollte auf die Krankenpflegeschule gehen, mit neuen Hobbys anfangen, neue Menschen kennenlernen und die zahlreichen Möglichkeiten auskosten, die man als junge Erwachsene hat. Ich war gelassen und sicher, dass Gott mich führt und nach meiner Mission Großes für mich bereithält.

Doch das änderte sich schon kurz nach meiner Rückkehr.

Die Pandemie vereitelte alle meine Pläne. Ich stellte meine Entscheidungen und Ziele in Frage. Anstatt wie ursprünglich geplant in einen anderen Bundesstaat zu ziehen, um dort die Schule zu beginnen, entschied ich mich dafür, mir eine Arbeit zu suchen, während ich darauf wartete, dass der Online-Unterricht startete. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl, mein Ziel aus den Augen verloren zu haben und nur meine Zeit zu verschwenden. Als Missionarin war ich einen vollen Terminplan gewohnt gewesen. Nun fühlte ich mich plötzlich einsam, gelangweilt und nutzlos.

Ich freute mich nicht mehr auf die Zukunft. Ich hatte keine Lust, mich mit diesen Veränderungen auseinanderzusetzen. Ich wollte die Zeit zurückdrehen, wollte die Freundschaften und Orte wiederhaben, die mich einst glücklich gemacht hatten. Die Pläne und die Vision für mein Leben, die ich wenige Wochen zuvor noch gehabt hatte, hatten sich in Luft aufgelöst. Ich fühlte mich wie gelähmt von Düsternis, Angst und Entmutigung. Ich war nicht mehr ich selbst. Gerade hatte ich die großartige Erfahrung gemacht, achtzehn Monate lang dem Herrn zu dienen. Jetzt war ich so tief unten wie nie zuvor im Leben.

Ich fragte mich, warum alles schieflief und wo die vom Herrn verheißenen Segnungen blieben. Die Zuversicht, die ich in den letzten Wochen auf Mission gespürt hatte, schien dahin zu sein.

Dann kam die Generalkonferenz, und ich merkte, was mir fehlte: Hoffnung!

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hielt eine Ansprache mit dem Titel „Der vollkommene Glanz der Hoffnung“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 2020), die mich besonders bewegte. Mir wurde klar, dass ich aufgrund meines Glaubens an Christus auf bessere Zeiten hoffen konnte und sollte. Da Christus lebt und ständig in meinem Leben wirkt, wurde mir klar, dass ich in der vor mir liegenden Zukunft genauso wunderbar und überreich gesegnet sein werde, wie es für mich in der Vergangenheit der Fall gewesen war.

Weil der Erretter alles durchgemacht und überwunden hat, was mir jemals widerfahren wird, konnte ich trotz all dem, was dagegen zu sprechen schien, daran glauben, dass sich meine Situation bessern würde, auch wenn meine Pläne manchmal durchkreuzt wurden.

Wenn ich mir Freude, Erfolg und Erfüllung im Leben wünsche, muss ich an der Hoffnung festhalten und weitermachen, auch wenn gerade vieles ungewiss ist. Es ist einfach, aufzugeben und unglücklich zu sein. Es ist alles andere als einfach, schwierige Lebenslagen mit Geduld und in der zuversichtlichen, unerschütterlichen Gewissheit zu ertragen, dass Gott alles lenkt und dass letztlich alles besser wird. Aber Präsident Thomas S. Monson (1927–2018) hat uns geraten: „Mögen wir stets das Rechte wählen, auch wenn es schwieriger ist, statt das Falsche, selbst wenn das einfacher ist.“1

Vertrau darauf, dass Gott dich aufrichtet, auch wenn du das Gefühl hast, abwärtszutrudeln. Vertrau darauf, dass sich am Ende alles zum Guten wenden wird, weil „denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht“ (Römer 8:28).

Wenn wir uns von dunklen Wolken umgeben fühlen, Befürchtungen hegen und unsicher sind, wie wir auf dem Weg, vor den das Leben uns stellt, weitermachen sollen, können uns die Hoffnung und der Glaube an Christus den Weg erhellen und uns die Kraft geben, wenigstens einen kleinen Schritt vorwärtszugehen. Dank Christus können wir im Hier und Jetzt Freude haben, auch wenn die Gegebenheiten anders sind, als wir es gewünscht oder erwartet hatten.

Wenn du dich in einer Übergangsphase befindest oder es nicht läuft wie gewünscht, dann denk daran, dass der Vater im Himmel einen Plan für dich hat, wie du ihn dir selbst in deinen kühnsten Träumen kaum vorstellen kannst. Auch wenn Gott manchmal zu schweigen scheint – er bringt sich aktiv in dein Leben ein! Er sieht von Anfang an, wie alles ausgehen wird. Wenn du dich auf ihn verlässt und weitermachst, wenn du die aktuellen Umstände bestmöglich nutzt, wird dein Leben viel besser verlaufen, als du es für möglich gehalten hättest.

Gib nicht auf. Bemüh dich weiterhin, auch wenn dies scheinbar nichts bringt und du auf keinen grünen Zweig zu kommen scheinst. Mach weiter, auch wenn nichts nach Plan verläuft. Halte im Alltag Ausschau nach der Hand des Herrn und erkenne, wie gütig er ist. Lass dich vom Geist leiten und strebe danach, seinen Einflüsterungen Folge zu leisten. Gib dein Bestes, worin das heute auch bestehen mag. Bleib dran. Mach weiter. Und halte stets an der Hoffnung fest, dass mit Gottes Führung alles besser werden wird.

Anmerkung

  1. Thomas S. Monson, „Entscheidungen“, Liahona, Mai 2016, Seite 86