Bekehrungsgeschichte
Ich weiß, es ist der richtige Weg
Linz (RHS): Ich denke, jeder Mensch kommt in seinem Leben, ob religiös oder nicht, an einen Punkt, an dem er sich die Frage stellt: Warum bin ich eigentlich hier? Was geschieht nach meinem Tod? Was ist der Sinn des Lebens? Wer hätte gedacht, dass gerade eine Reise nach Guatemala mir Antworten auf diese Fragen geben würde.
Ich hatte beschlossen, nach meinem Abschluss in Antigua einen Spanischkurs zu belegen. Mein Freund ist ein treues Mitglied der Kirche und fragte mich eines Sonntags, ob ich mit ihm in die Kirche gehen wolle. Ohne große Erwartungen – denn wenn ich ehrlich bin, war es für mich nie etwas Besonderes, in die Kirche zu gehen – ging ich mit. Ich war erstaunt, wie freundlich, zuvorkommend und einladend die Menschen mir gegenüber waren. Ich war eine Österreicherin in Guatemala, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal Spanisch verstand. Dennoch sind viele Mitglieder zu mir gekommen und haben mich herzlich begrüßt. Ich fühlte mich sehr gut aufgenommen und hatte ein ganz warmes Gefühl im Herzen. Ich war mich nicht sicher, ob es nicht an der gastfreundlichen und fröhlichen Art der Lateinamerikaner lag.
Zurück in Österreich, wollte ich auch unbedingt einmal eine Sonntagsversammlung in meiner Muttersprache hören. Als ich das erste Mal in der Gemeinde Linz war, hatte ich das gleiche Erlebnis und das gleiche, gute Gefühl. Dieses warme Gefühl hat mich seither auch nicht mehr verlassen. Ohne viel über das Evangelium zu wissen, wusste ich, dass ich am richtigen Ort war. Jede einzelne Versammlung, die ich in den folgenden Wochen besuchte, gab mir viel Energie. Jedes Mal verließ ich die Versammlung vollgepackt mit neuem Wissen und Antworten auf meine Fragen. Mein Eifer, mehr über das Evangelium zu erfahren, führte mich dann zu den Missionarinnen. Nach vielen Gesprächen mit Mitgliedern und den Missionarinnen und nach etlichen Gebeten ließ mich das Gefühl nicht mehr los, dass ich mich taufen lassen sollte.
Jede Ansprache, die ich in dieser Zeit hörte, war für mich auf irgendeine Art und Weise auf die Taufe zurückzuführen, egal, ob es nun um Liebe, Vergebung oder Vertrauen ging. Ich wusste damals, dass dies mein Zeichen Gottes war. Er versuchte eindeutig, mir damit etwas zu sagen. Nicht umsonst kreisten meine Gedanken allein um dieses Thema. Am 24. September 2021 war es dann so weit und meine Taufe konnte stattfinden! Ich konnte nicht mehr aufhören zu lächeln und war einfach überglücklich, diese Entscheidung getroffen zu haben. Dieser Tag wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Ich bin sehr dankbar, dass Gott mir diesen Weg gezeigt hat. Heute weiß ich ganz genau, dass diese Einladung zur Sonntagsversammlung in Guatemala vor knapp anderthalb Jahren aus einem guten Grund erfolgte. Durch den Glauben an Gott gibt es mehr Hoffnung, Vertrauen und Positivität in meinem Leben. Er gibt mir Kraft und zeigt mir, dass ich ein besserer Mensch sein kann. Und obwohl ich diesen Weg gerade erst eingeschlagen habe, weiß ich und bin davon überzeugt, dass dieser Weg der richtige ist.