Nur online: Junge Erwachsene
Unerschütterlichen Glauben an Jesus Christus entwickeln – und an seine Propheten
(siehe 2 Nephi 31:19)
Ist es möglich, in turbulenten Zeiten Frieden zu finden?
Im Februar 2010 waren mein Mann und ich in der Chile-Mission Santiago Ost als Missionsleiter tätig. Unsere Missionare und wir sowie alle Chilenen erlebten dort die Erschütterungen und den Schrecken eines Erdbebens der Stärke 8,8 mit.
Es war eines der furchterregendsten Erlebnisse unseres Lebens. Unser Wohnhaus wurde dabei zwar erschüttert, aber nicht unser Glaube an Jesus Christus und seine Propheten. Wir wurden eigentlich sogar in der Überzeugung bestärkt, dass lebende Propheten uns auf alles vorbereiten können.
Neun Monate zuvor hatte uns der Herr nämlich durch einen seiner erwählten Propheten, Elder Richard G. Scott, vorbereitet. Als dieser uns als Missionsleiter einsetzte, gab er uns inspirierten Rat. Er sagte, der Heilige Geist werde uns oftmals in den frühen Morgenstunden wecken, und empfahl uns, die Botschaften, die wir dann erhielten, aufzuschreiben und danach zu handeln. Er verhieß uns, dass wir in diesem Fall Wunder erleben würden.
Diese Worte gingen in Erfüllung, als mich der Geist zwei Wochen vor dem Erdbeben weckte und mir offenbarte, wir müssten unsere Missionare auf ein Erdbeben vorbereiten. Wir folgten dieser Eingebung, und als sich das Erdbeben ereignete, erlebten wir Frieden und Sicherheit – ein Wunder, wie es uns Elder Scott ja verheißen hatte.
Entscheiden wir uns, dem Propheten zu folgen
Dieser Anlass rief uns in Erinnerung, dass wir in einer unruhigen Welt Frieden finden können, wenn wir uns dafür entscheiden, dem inspirierten Rat unserer Propheten zu folgen.
Schauen wir uns doch jene Augenblicke näher an, als Nephi Frieden fand, weil er sich dafür entschieden hatte, seinem Vater, dem Propheten Lehi, zu glauben:
-
Als Lehi sagt, Gott habe ihm aufgetragen, er solle mit seiner Familie aus der immer schlechter werdenden Stadt Jerusalem fliehen, entscheidet sich Nephi dafür, unerschütterlichen Glauben (siehe 2 Nephi 31:19) auszuüben und den Herrn anzurufen (siehe 1 Nephi 2:16). Als Antwort auf dieses Gebet erweicht der Herr Nephi das Herz. Aber Nephi muss sich immer noch dafür entscheiden, daran zu glauben, dass Gott wirklich zu Lehi gesprochen hat. Nephi handelt im Glauben und kann seinem Vater, dem Propheten, mit Frieden im Herzen in die Wildnis folgen.
-
Als Lehi dann Nephi und dessen Brüdern erklärt, Gott möchte, dass sie nach Jerusalem zurückkehren und die Messingplatten holen, entscheidet sich Nephi erneut bereitwillig, daran zu glauben, dass sein Vater, der Prophet, den Willen Gottes kundtut. Nephi erinnert sich an die Antwort, die er zuvor schon erhalten hat. Er bekundet seine unerschütterliche Absicht, zu vertrauen: „Ich will hingehen und das tun, was der Herr geboten hat.“ (1 Nephi 3:7.)
Wenn ich von Nephi lese und über ihn nachdenke, kommt die Frage auf: „Habe ich genug unerschütterlichen Glauben, um mich dafür zu entscheiden, dem Propheten zu folgen, auch wenn er mich zu etwas Schwierigem auffordert? Welche geistige Arbeit muss ich auf mich nehmen, um unerschütterlichen Glauben zu entwickeln?“
Entscheiden wir uns, die geistige Arbeit zu verrichten
Drei geistige Gewohnheiten helfen mir, mich im Glauben an Gott zu bestärken und darauf zu vertrauen, dass er durch seinen Propheten zu uns spricht:
-
Ich bete. Ich gehe an einen ruhigen Ort, knie mich nieder und flehe Gott an, mir zu helfen, dass ich verstehe und noch gläubiger werde. Ich stelle aufrichtige Fragen und bitte um Hilfe, damit mein Herz demütig sei und ich mir vor Augen halten kann, dass ich mein Leben nicht aus jener ewigen Perspektive sehe wie er.
-
Ich lese in den heiligen Schriften, vor allem im Buch Mormon, weil es mir eine riesengroße Hilfe dabei ist, den Heiligen Geist in mein Leben einzulassen. Ich schlage Wörter und Formulierungen nach, die sich auf das Thema beziehen, zu dem ich Fragen habe. Ich befasse mich mit den Worten der lebenden Propheten. Ich lese meinen Patriarchalischen Segen. Ich denke nach. Ich lerne auswendig. Ich lese sogar laut.
-
Ich höre zu. Ich blende die Welt aus, indem ich mein Handy, das Internet und sonstige störende Geräusche ausschalte. Ich höre auf meine Gedanken und mein Herz, weil der Heilige Geist ja dort zu mir spricht (siehe Lehre und Bündnisse 8:2,3).
Wenn ich die notwendige geistige Arbeit verrichte, erhalte ich immer die friedliche Gewissheit, dass der Prophet die Wahrheit spricht. Manchmal erhalte ich meine Bestätigungen schnell. Manchmal braucht es Zeit. Aber ich bezeuge, dass die Antworten immer kommen.
Nach Nephis Tod fordert auch sein jüngerer Bruder Jakob uns auf, uns für die geistige Arbeit zu entscheiden, die man braucht, um unerschütterlichen Glauben an unsere Propheten zu entwickeln.
Jakob verheißt: „Darum forschen wir in den Propheten, und wir haben viele Offenbarungen und den Geist der Prophezeiung, und da wir all diese Zeugnisse haben, erlangen wir Hoffnung, und unser Glaube wird unerschütterlich, so sehr, dass wir wahrhaftig im Namen Jesu gebieten können, und selbst die Bäume gehorchen uns oder die Berge oder die Wellen des Meeres.“ (Jakob 4:6, Hervorhebung hinzugefügt.)
Wir können uns dafür entscheiden, die geistige Arbeit zu tun, die man braucht, um unerschütterlichen Glauben an Jesus Christus und an unsere lebenden Propheten zu entwickeln. Und dann werden wir mit kostbaren, ewigen Segnungen belohnt, die den Weg der Bündnisse eines Jüngers erleuchten und uns Frieden und Mut schenken, um Turbulenzen jeglicher Größenordnung standzuhalten.