Liahona
Ein Bild, ein Buch und eine Taufe
August 2024


„Ein Bild, ein Buch und eine Taufe“, Liahona, August 2024

Stimmen von Heiligen der Letzten Tage

Ein Bild, ein Buch und eine Taufe

Ich bin dankbar, dass eine einzige kleine Tat so große Kreise zog.

Bild
Hochzeitsfoto auf einem Schreibtisch

Illustration von Katy Dockrill

Mindestens einmal im Jahr kommt ein Umweltinspektor in unseren Schulbezirk. Meist ist so ein Inspektor sehr leutselig und es wird viel geplaudert. So war es auch mit Ryan Pethtel. Ryan sprach mich auf die Familienfotos an, die bei mir im Büro hingen, und bei jedem Besuch unterhielten wir uns dann über Familienerlebnisse.

Bei einem Besuch bemerkte Ryan ein neues Bild: ein Hochzeitsfoto von meinem Sohn und seiner Frau vor dem Washington-D.C.-Tempel. Dadurch kamen wir auf den Tempel, das Evangelium Jesu Christi und das Buch Mormon zu sprechen.

„Meine Frau und ich suchen nach einer Kirche“, erzählte Ryan. „Ich hoffe, dass ich meinen Kindern das geben kann, was Sie Ihren Kindern mitgegeben haben.“

Als Ryans nächste Inspektion anstand, schrieb ich mein Zeugnis in ein Buch Mormon und legte es zu mir ins Büro. Aber im darauffolgenden Jahr kam ein anderer Umweltinspektor. Ryan arbeitete nicht mehr für die Abteilung, die für uns zuständig war. Ich war wirklich traurig, aber ich bewahrte das Buch im Büro für den Fall auf, dass ich mich inspiriert fühlen würde, es jemand anderem zu schenken.

Ein Jahr später erhielt ich jedoch eine E-Mail von Ryan, der einen Termin vereinbaren wollte. Er war an seinen alten Arbeitsplatz zurückgekehrt. Als wir uns wiedersahen, wurde schließlich erneut die Kirche unser Gesprächsthema. Ich überreichte Ryan das Buch Mormon, und er blätterte es sogleich begeistert durch.

Einige Monate später begleitete ich meinen Mann Bill, der als Hoher Rat eine Ansprache halten sollte, nach Mannington in West Virginia – Ryans Heimatstadt. Nach der Versammlung sprach mich in der Kapelle eine Frau an, ob ich denn Ryan kenne und ob ich ihm das Buch Mormon geschenkt hätte. Es war Ryans Frau Stephanie.

Stephanie erzählte, Ryan und sie hätten eigentlich vorgehabt, sich am Abend zuvor taufen zu lassen, aber Ryan war erkrankt. Was für ein versteckter Segen! Bill und ich konnten an der Taufe teilnehmen, die drei Wochen später als ursprünglich geplant stattfand. Bei der Taufe erwähnte Ryan, dass das von mir überreichte Buch Mormon unangetastet geblieben war, bis seine Frau sich mit den Missionaren in Verbindung gesetzt hatte.

Mein Anteil an ihrer Bekehrung hatte eigentlich also damit begonnen, dass ich im Büro ein Bild vom Tempel hatte. Das Bild führte zu einem Gespräch. Das Gespräch führte zum Buch Mormon.

Jede Handlung war für sich genommen klein – zog aber Großartiges nach sich (siehe Lehre und Bündnisse 64:33). Mein Herz ist voller Dankbarkeit, dass meine kleinen Taten große Kreise zogen und jemanden zum Erretter führten!

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