„Lektion 190 – Gesunde Beziehungen aufbauen: Eine starke Bindung zu Familie und Freunden schaffen“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar , 2025
„Gesunde Beziehungen aufbauen“, Lehre und Bündnisse – Lehrerleitfaden für das Seminar
Lektion 190: Körperliche und seelische Gesundheit
Gesunde Beziehungen aufbauen
Eine starke Bindung zu Familie und Freunden schaffen
Der Vater im Himmel möchte, dass wir ihn und unsere Mitmenschen lieben. Wenn wir eine enge Bindung zu Familie und Freunden aufbauen, können wir sowohl in ruhigen als auch in schwierigen Zeiten mit dem Trost, der Kraft und der Unterstützung gesegnet werden, die wir brauchen. Diese Lektion kann den Schülern helfen, sich um Hilfe vom Herrn zu bemühen, um Beziehungen aufzubauen, die zu ihrer allgemeinen Gesundheit und ihrem Wohlbefinden beitragen.
Vorschläge für Lernaktivitäten
Bitten Sie die Schüler, an der Tafel das aufzulisten, was ihnen im Leben am wichtigsten erscheint.
Zeigen Sie die folgende Aussage und bitten Sie einen Schüler, sie vorzulesen:
Präsident Dieter F. Uchtdorf, zu der Zeit in der Ersten Präsidentschaft, hat über das, was am wichtigsten ist, gesagt:
19:14
Wenn wir uns an den Vater im Himmel wenden und nach seiner Weisheit trachten, um zu wissen, was am wichtigsten ist, erfahren wir immer wieder, wie entscheidend diese vier Beziehungen sind: zu unserem Gott, zu unserer Familie, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst. (Dieter F. Uchtdorf, „Was am wichtigsten ist“ , Liahona , November 2010, Seite 21)
Bitten Sie die Schüler, von dem, was sie an die Tafel geschrieben haben, das einzukreisen, was zeigt, dass unsere Beziehung zu Gott und zu anderen zu dem gehört, was im Leben am wichtigsten ist. Fügen Sie der Liste an der Tafel gegebenenfalls „unsere Beziehung zu Gott und zu anderen“ hinzu.
Erklären Sie, dass es in dieser Lektion vor allem um unsere Beziehung zu anderen geht. Bitten Sie die Schüler, über einige ihrer derzeitigen Beziehungen nachzudenken: Bringen diese Beziehungen sie Gott näher, geben sie ihnen die Kraft und Unterstützung, die sie brauchen? Sie können auch darüber nachsinnen, wie sie bestehende Beziehungen stärken oder neue aufbauen können. Was würde der Herr sich wohl wünschen?
Teilen Sie das Arbeitsblatt mit dem Titel „Beispiele für gute und starke Beziehungen in der Geschichte der Kirche und im Buch Lehre und Bündnisse“ aus und bitten Sie die Schüler, auf Hinweise für diese Wahrheit zu achten: Gute Beziehungen zu anderen sind eine Möglichkeit, wie Gott kann uns segnen und unseren Glauben stärken kann . (Sie können diese Wahrheit auch an die Tafel schreiben.)
Überlegen Sie sich verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Schüler mit dem Arbeitsblatt beschäftigen könnten. Zum Beispiel kann man sie in Dreiergruppen aufteilen und jedem Gruppenmitglied eines der Beispiele zuweisen. Wenn die Schüler mit ihrem Beispiel fertig sind, sollen sie reihum in der Gruppe sagen, was sie darüber erfahren haben, wie Gott uns durch unsere Beziehung zu anderen segnen kann.
Nachdem Joseph Smith im September 1823 auf dem Hügel Cumorah gewesen war, berichtete er seiner Familie ausführlich von seinem Erlebnis und den Besuchen des Engels Moroni. Joseph erzählte auch anderen Menschen, die ihm nahestanden, von seinen Erfahrungen und Visionen. Lucy Mack Smith, die Mutter des Propheten, schrieb über diese heiligen Ereignisse:
Jeden Abend haben wir unsere Kinder zusammengerufen. Ich glaube, unsere Familie bot ein einzigartiges Bild, wie es auf der Erde nicht noch einmal zu finden war – alle saßen im Kreis, Vater, Mutter, Söhne und Töchter, und hörten voll gespannter Aufmerksamkeit einem Jungen zu. …
Unser Haus war von schönster Eintracht und großem Glück durchdrungen. Kein Streit, kein Misston störten unseren Frieden, und heitere Gelassenheit herrschte in unserer Mitte. (Siehe Lucy Mack Smith, zitiert in: Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith , Seite 541 )
Was fällt dir hier an der Familie Smith besonders auf?
Wie hat die Liebe, die Joseph zuhause empfand, ihm wohl geholfen, seine wichtige Berufung zu erfüllen?
Was lernst du aus diesem Beispiel darüber, wie dir starke Beziehungen ein Segen sein können? Wie kannst du anderen durch solche Beziehungen ein Segen sein?
Als Joseph Smith in Nauvoo in Illinois lebte, dachte er über die Vorteile guter und starker Beziehungen nach:
Wenn ich in dieser Welt bedrängt wäre, würde ich es als eine der größten Segnungen erachten, wenn mein Schicksal mich dorthin verschlägt, wo ich überall um mich herum Brüder und Freunde vorfinde. (Lehren: Joseph Smith , Seite 518 )
Wie können uns Angehörige und Freunde helfen, wenn wir vor schwierigen Herausforderungen stehen?
Auf welche Weise können Angehörige und Freunde uns sonst noch ein Segen sein?
Lies Lehre und Bündnisse 108:7 und achte auf den Rat, den Lyman Sherman von den Siebzigern vom Herrn erhielt.
Warum ist es manchmal schwierig, diesen Rat zu befolgen?
Wann hast du dich schon einmal durch eine Begegnung mit einem anderen Menschen gestärkt oder erbaut gefühlt?
Bitten Sie die Schüler, der Klasse zu erzählen, was sie herausgefunden haben und wie Gott uns durch unsere Beziehungen segnen kann.
Was hast du darüber gelernt, wie wertvoll es ist, gute Beziehungen zu anderen aufzubauen?
Wie wirkt es sich auf unsere Beziehung zu Gott und auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden insgesamt aus, wenn wir Beziehungen zu anderen aufbauen und stärken?
Vielleicht möchten Sie sich Zeit nehmen, darüber zu sprechen, welche Fertigkeiten uns helfen, Beziehungen aufzubauen. Geben Sie dazu jedem Schüler einen leeren Papierstreifen. Fordern Sie sie auf, mindestens eine Sache aufzuschreiben, die jemandem helfen könnte, eine Beziehung zu einem anderen Menschen aufzubauen oder zu festigen. Sammeln Sie die Papierstreifen ein und lesen Sie der Klasse ein paar davon vor. Geben Sie gegebenenfalls einige oder alle dieser Anregungen:
auf gemeinsame Interessen achten
den Namen des anderen lernen und verwenden
lächeln
aufmerksam zuhören, wenn der andere spricht
aufrichtig loben
nicht urteilen oder Fehler suchen
aufrichtiges Interesse zeigen
namentlich für jemanden beten
sich um Nächstenliebe bemühen
geduldig sein
auf Gelegenheiten achten, dem anderen zu helfen
Sie könnten den Schülern im Unterricht auch Zeit geben, sich in einigen dieser Fertigkeiten zu üben. Das folgende Beispiel könnte auch hilfreich sein, wenn die Schüler die Namen der anderen nicht so gut kennen. Wenn die Schüler die Namen der anderen bereits kennen, können Sie eine andere Fertigkeit üben.
Definieren: Erklären Sie, dass es für den Aufbau einer guten Beziehung hilfreich ist, den anderen beim Namen zu nennen. Weisen Sie darauf hin, dass der Herr uns bei unserem Namen ruft (siehe Genesis 35:10 ; Lukas 19:5 ; Enos 1:5 ; Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:17 ). Sie können die Schüler fragen, wie sie sich fühlen, wenn andere ihren Namen kennen und sie damit ansprechen.
Zeigen: Sagen Sie den Schülern, dass sie jetzt die Aufgabe haben, sich die Namen der anderen zu merken und einander beim Namen zu nennen. Erklären Sie dazu, dass eine Möglichkeit, sich die Namen von Personen zu merken, darin besteht, sie aufzuschreiben und sie zu wiederholen. Während Sie die Namen der einzelnen Schüler nennen, fordern Sie die Schüler auf, alle Namen aufzuschreiben, die sie nicht kannten.
Es kann auch hilfreich sein, die Schüler zu fragen, was ihnen dabei im Weg steht, sich an Namen zu erinnern, und wie sie das ändern könnten.
Üben: Geben Sie den Schülern ein paar Minuten Zeit, sich die Namen, die sie aufgeschrieben haben, einzuprägen. Lassen Sie sie dann üben. Sie können die Schüler in Zweiergruppen einteilen und sie bitten, gemeinsam zu versuchen, die Namen aller Schüler der Klasse zu nennen. Fragen Sie, wer alle Schüler der Klasse beim Namen nennen kann, und wenn jemand das kann, bitten Sie ihn, die Namen aufzuzählen. Wenn ein zweites Spiel an dieser Stelle passend ist, bitten Sie die Schüler, ihre Sitzordnung zu ändern und dann zu testen, ob sie noch immer alle Namen wissen.
Wenn die Zeit es zulässt, wählen Sie eine weitere Fertigkeit aus. Fordern Sie die Schüler beispielsweise auf, etwas zu finden, was sie mit anderen gemeinsam haben. Sie könnten sich dazu mit jemand anderem zusammensetzen, mit dem sie normalerweise nicht zusammenarbeiten, und herausfinden, ob sie gemeinsame Interessen haben. Sie können die Übung dann mit einem anderen Schüler wiederholen. (Um beide Fertigkeiten zu kombinieren, fordern Sie die Schüler auf, sich dabei gegenseitig beim Namen zu nennen.)
Sie könnten auch Zeugnis für die Liebe geben, die der Vater im Himmel und Jesus Christus für jeden Schüler empfinden. Bezeugen Sie, dass Gott sie durch gute und starke Beziehungen, die sie entwickeln und pflegen, segnen und stärken kann. Sie können auch von einem Beispiel erzählen, wie Sie selbst durch eine solche Beziehung gesegnet und gestärkt wurden.
Fordern Sie die Schüler auf, sich für das Folgende um Führung durch den Heiligen Geist zu bemühen:
Denk darüber nach, wie der Herr dir helfen möchte, eine bestehende Beziehung zu stärken oder eine neue aufzubauen. Stelle anhand dessen, was du heute dazugelernt hast, einen Plan auf, wie du deine Verbindung mit dieser Person vertiefen könntest. Beziehe auch mit ein, wie du dich dabei an den Herrn wenden wirst.
Im Abschnitt „Lernen“ in Kapitel 8 der Anleitung Im Herrn Kraft finden: Emotionale Widerstandskraft findest du Anregungen und Vorschläge zur Stärkung von Beziehungen.
Das Video „Liebe, die beständig ist“ (4:16) veranschaulicht, wie wichtig Nächstenliebe und Geduld in unseren Familienbeziehungen sind.
2:3
In dem Artikel „Vertrauensvolle Beziehungen aufbauen“ im Liahona vom August 2018 (Seite 6–9) findest du praktische Anregungen, wie man eine bessere Beziehung zu seinen Mitmenschen aufbaut.
In dem Artikel „Nach dem Beispiel des Erretters Freunde finden“ (Seite 48f.) in der Dezember-Ausgabe 2019 des Liahonas findest du Anregungen dazu, wie man die Beziehung zu anderen stärken und Einsamkeit überwinden kann.
Präsident Dieter F. Uchtdorf, damals in der Ersten Präsidentschaft, hat erklärt:
19:14
Um diese Beziehung [zu anderen] aufzubauen, muss man sich jeweils auf einen Menschen konzentrieren – indem man auf seine Bedürfnisse eingeht, ihm Gutes tut, sich Zeit für ihn nimmt und ihn von Talenten profitieren lässt. Eine Schwester hat mich sehr beeindruckt. Alter und Krankheit machten ihr schwer zu schaffen, und es gab nicht viel, was sie tun konnte, doch sie stellte fest, dass sie zuhören konnte. Also hielt sie jede Woche nach Menschen Ausschau, die besorgt oder mutlos aussahen. Dann verbrachte sie etwas Zeit mit ihnen und hörte ihnen zu. So war sie vielen Menschen ein großer Segen. (Dieter F. Uchtdorf, „Was am wichtigsten ist“ , Liahona , November 2010, Seite 22)
Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft hat gesagt:
15:59
Vor vielen Jahren war ich der erste Ratgeber eines Distriktspräsidenten im Osten der Vereinigten Staaten. Mehr als einmal sagte er auf der Fahrt zu einem unserer kleinen Zweige zu mir: „Hal, wenn du jemandem begegnest, behandle ihn so, als erlebe er gerade große Schwierigkeiten, dann liegst du in mehr als der Hälfte der Fälle richtig.“ Er hatte nicht nur Recht, ich habe auch im Laufe der Jahre festgestellt, dass seine Schätzung eher zu niedrig war. (Henry B. Eyring, „Wie Jesus“ , Liahona , November 2018, Seite 90)
2:45
Wenn die Schüler über Ideen und Fertigkeiten sprechen, die ihnen helfen, eine gute Beziehung zu anderen aufzubauen, könnten Sie gegebenenfalls das Video „Improve Family Relationships by Being More Pleasant, Urged President Nelson“ (2:45; in englischer Sprache) zeigen. Fragen Sie die Schüler dann, was sie von Präsident Russell M. Nelson und den Jugendlichen im Besucherzentrum in Palmyra in New York gelernt haben.
Eine Möglichkeit, stärkere Verbindungen herzustellen, besteht darin, nicht zu urteilen. Wenn die Schüler davon profitieren, sich in Fertigkeiten zu üben, die ihnen helfen, nicht zu urteilen, können Sie die folgende Übung durchführen:
Teilen Sie die Schüler in kleine Gruppen ein und fordern Sie sie auf, über falsche Vorstellungen oder Urteile nachzudenken, die Jugendliche über andere haben könnten. Weisen Sie die Schüler darauf hin, dass sie keine konkreten Menschen oder Situationen nennen sollen. Zeigen Sie die folgenden Aussagen und bitten Sie jede Gruppe, zu besprechen, wie eine oder mehrere dieser Aussagen Jugendlichen helfen können, die Versuchung zu überwinden, über andere zu urteilen.
„Sie ist auch ein Kind des himmlischen Vaters.“
„Er gibt wahrscheinlich sein Bestes.“
„Vielleicht macht er gerade eine schwere Zeit durch.“
„Unsere Ähnlichkeiten sind größer als unsere Unterschiede.“
„Jeder hat Stärken und Schwächen.“
„Der Erretter liebt sie und möchte das Beste für sie.“
Nachdem die Schüler diese Aussagen besprochen haben, könnten Sie Fragen wie diese stellen:
Wie können wir dadurch, dass wir der Versuchung widerstehen, über andere zu urteilen, mehr wie Jesus Christus werden?
Weshalb kann es unsere Beziehungen stärken, wenn wir positiv über andere denken und es vermeiden, zu urteilen?
Wenn die Schüler davon profitieren könnten, sich mit konstruktiver Konfliktlösung zu befassen, können Sie diese Informationen vorstellen oder zusammenfassen:
Meinungsverschiedenheiten und Differenzen sind ein natürlicher Bestandteil einer Beziehung. Diese können aufgrund unterschiedlicher Werte, Meinungen, Wahrnehmungen, Beweggründe, Wünsche und Ideen aufkommen. Wenn Sie lernen, mit diesen Unterschieden auf gesunde Weise umzugehen, stärken Sie Ihre Beziehungen zu anderen. …
Wenn Meinungsverschiedenheiten auf persönlicher Ebene auftreten, fällt es Ihnen vielleicht schwer, Ihren Standpunkt klar darzulegen, ohne den Konflikt eskalieren zu lassen. Mithilfe von Ich-Botschaften können Sie Ihre Bedenken, Gefühle und Bedürfnisse auf eine Weise äußern, die für den Zuhörer leichter zu hören und zu verstehen ist. Eine Ich-Botschaft bezieht sich auf Ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen und nicht auf Ihre Sichtweise dessen, was der andere getan oder unterlassen hat.
Im ersten Teil einer Ich-Botschaft werden Ihre eigenen Gefühle aufgezeigt und zum Ausdruck gebracht. Diese Gefühle sind entscheidend, wenn es darum geht, Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten anzugehen. Ich-Botschaften tragen dazu bei, die Abwehrhaltung abzubauen, und erleichtern es, einander zuzuhören. (Im Herrn Kraft finden: Emotionale Widerstandskraft , Seite 136 )
Um diesen Grundsatz zu veranschaulichen, können Sie die folgenden Beispiele nennen oder die Schüler bitten, selbst Beispiele zu finden:
Beispiele für Du-Botschaften
Beispiele für Ich-Botschaften
„Du hörst nie zu oder versuchst, mich zu verstehen.“
„Ich habe das Gefühl, dass ich nicht gehört oder verstanden werde.“
„Du machst dir nie Gedanken über Geschenke oder eine nette Geste.“
„Ich fühle mich unwichtig und vernachlässigt.“
Teilen Sie die Schüler in Zweiergruppen ein und zeigen Sie die folgende Aufgabe:
Schritt 1: Legt fest, wer Partner 1 und wer Partner 2 ist. Partner 1 denkt sich einige typische Du-Botschaften aus, die er schon einmal gehört hat. Partner 2 wandelt diese Du-Botschaften in Ich-Botschaften um.
Schritt 2: Tauscht Partner 1 und 2 und wiederholt Schritt 1.
Schritt 3: Überlegt gemeinsam, was man auf liebevolle Weise als Nächstes unternehmen kann, wenn eine Ich-Botschaft nicht wie erwartet angenommen wird.
Bitten Sie die Schüler zum Abschluss, zu erzählen, was sie bei der Aufgabe gelernt haben und wie sie diese Fertigkeiten im Umgang mit ihren Freunden und Angehörigen nutzen könnten.