Eigenständigkeit
Lernen


„10: Lernen“, Im Herrn Kraft finden: Emotionale Widerstandskraft, 2021

„10: Lernen“, Im Herrn Kraft finden: Emotionale Widerstandskraft

Lernen – Maximale Dauer: 60 Minuten

1. Unseren Fortschritt anerkennen

Lesen:

Mit der Kraft des Herrn und durch seine Gnade werden wir mit der Fähigkeit gesegnet, alles zu schaffen, alles auszuhalten und alles zu überwinden. In den letzten Wochen haben wir im Herrn Kraft gefunden und uns viele Fertigkeiten angeeignet, um unsere emotionale Widerstandskraft zu verbessern.

Besprechen:

Tauschen Sie sich in der Gruppe über einige der Gedanken aus, die Sie zu der Aufgabe notiert haben. Was lief gut?

Vor welchen Herausforderungen standen Sie bei Ihren Bemühungen, sich zu ändern? Und welchen Fortschritt haben Sie durch diese Herausforderungen gemacht?

2. Aus unseren Rückschlägen lernen

Lesen:

Rückschläge gehören zum Leben dazu und sind bei jedem Veränderungsprozess zu erwarten. Aus Rückschlägen können Sie lernen, wie Sie Ihre Entwicklung am besten fortsetzen. Bei Rückschlägen ist es hilfreich, sich auf Verbesserungen und nicht auf Vollkommenheit zu konzentrieren. Elder Kim B. Clark erklärte: „Niemand von uns ist vollkommen. Manchmal kommen wir nicht voran. Manchmal sind wir abgelenkt oder entmutigt und stolpern. Doch wenn wir mit einem umkehrwilligen Herzen auf Jesus Christus blicken, wird er uns aufrichten, von Sünde reinigen, vergeben und unser Herz heilen. Er ist geduldig und freundlich; seine erlösende Liebe hört niemals auf.“ („Auf Jesus Christus blicken“, Liahona, Mai 2019, Seite 56.)

In den heiligen Schriften heißt es: „Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe.“ (Psalm 34:19.)

Wenn Sie sich bei Rückschlägen dem Erretter zuwenden, lernen Sie, den Blick auf den Fortschritt zu richten und nicht auf Vollkommenheit. Eine Möglichkeit, mit Rückschlägen umzugehen, liegt darin, sie mit einer Reise zu vergleichen. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Sie würden zu einer benachbarten Stadt fahren. Unterwegs haben Sie eine Reifenpanne. Beginnen Sie Ihre Reise wieder ganz von vorn, um den Reifen zu reparieren? Nein. Sie finden eine Möglichkeit, ihn vor Ort zu reparieren, und setzen die Reise dann fort. Wenn Sie einen Rückschlag erleiden, haben Sie vielleicht das Gefühl, dass aller Fortschritt zunichte gemacht wurde und Sie wieder von vorne anfangen müssen, aber das stimmt nicht. Sie können Möglichkeiten finden, das Problem dort zu beheben, wo Sie gerade sind, und weiter vorwärtsgehen. Außerdem können Rückschläge Ihnen sogar deutlich machen, wo Sie sich vielleicht verbessern sollten.

Besprechen:

Was haben Sie aus Ihren Rückschlägen gelernt?

3. Herausforderungen meistern

Lesen:

Im Erdenleben müssen wir lernen, mit Herausforderungen und Bedrängnissen zurechtzukommen. Auch wenn wir uns noch so sehr wünschen, frei von seelischen Problemen zu sein, und nach Vollkommenheit streben, bleiben Symptome der emotionalen Herausforderungen trotz unser besten Bemühungen bestehen. Das heißt aber nicht, dass wir aufgeben müssen. Wir müssen lernen, mit diesen Herausforderungen zu leben, während wir glaubensvoll vorwärtsgehen. Dadurch können wir Frieden verspüren und emotional widerstandsfähiger sein.

Elder Dieter F. Uchtdorf hat gesagt: „Hier haben wir ein wichtiges Prinzip: Geduld ist keine passive Resignation, sie bedeutet auch nicht, dass man aus Angst erst gar nicht aktiv wird. Geduld ist aktives Warten und Ausharren. Geduld bedeutet, dass man an einer Sache dranbleibt und tut, was man kann ‒ arbeiten, hoffen und Glauben ausüben; Schwierigkeiten tapfer ertragen, auch wenn die Erfüllung unserer Herzenswünsche auf sich warten lässt. Geduld heißt nicht einfach ausharren, sondern gut ausharren!“ („In Geduld fortfahren“, Liahona, Mai 2010, Seite 57.)

Ansehen:

„Was immer kommen mag – nimm es freudig an“ unter srs.ChurchofJesusChrist.org/videos [3:31]

3:31

Besprechen:

Welcher Rat aus diesem Video lässt sich auf Ihr Leben anwenden?

4. Persönliche Ziele für Veränderungen setzen

Lesen:

Im Rahmen dieses Kurses haben Sie sich Fertigkeiten angeeignet, die Ihnen dabei helfen, Änderungen in Ihrem Leben vorzunehmen. Sie haben sich Ziele gesetzt, wie Sie diese Fertigkeiten anwenden werden, daran gearbeitet und Bericht erstattet. Präsident M. Russell Ballard hat uns aufgefordert: „Setzen Sie sich kurzfristige Ziele, die Sie erreichen können. Setzen Sie sich wohlausgewogene Ziele – nicht zu viele und nicht zu wenige, nicht zu hohe und nicht zu niedrige. Schreiben Sie diese erreichbaren Ziele auf, und arbeiten Sie dann gemäß ihrer Wichtigkeit daran. Wir sollen darum beten, dass der Herr uns beim Zielesetzen führt.“ („Die Anforderungen im Gleichgewicht halten, die das Leben stellt“, Der Stern, Juli 1987, Seite 11.)

Präsident Heber J. Grant sagte oft: „Wenn wir etwas beharrlich tun, fällt es uns leichter; nicht deshalb, weil sich die Natur der Sache geändert hätte, sondern weil unsere Tatkraft zugenommen hat.“ (Autor und Quelle unbekannt.)

Lesen:

„Es geht im Leben nicht darum, andere Menschen zu überholen, sondern darum, euch selbst zu überholen. Den eigenen Rekord zu brechen, heute besser zu sein als gestern, alle Prüfungen besser zu ertragen, als wir es uns jemals hätten vorstellen können, so zu geben, wie wir nie zuvor gegeben haben, unsere Aufgabe mit mehr Energie und größerer Fertigkeit zu erfüllen als je zuvor – das ist das wahre Ziel.“ (Thomas S. Monson, „Das Licht des Herrn – wie ein Leuchtturm: An die jungen Mitglieder der Kirche“, Liahona, Mai 2001, Seite 6.)

Besprechen:

Inwiefern gehört das Setzen von Zielen zu Gottes Plan für uns?

5. Sich um Hilfe vom Erretter bemühen

Lesen:

Tad R. Callister sagte Folgendes über den Herrn:

„Das Sühnopfer des Erretters gibt uns Leben anstelle von Tod, ‚Schmuck … anstelle von Asche‘, Heilung anstelle von Schmerz und Vollkommenheit anstelle von Schwäche. Es ist das göttliche Gegenmittel gegen die Hindernisse und Kämpfe dieser Welt.

In der letzten Woche seines irdischen Wirkens sagte der Erretter: ‚In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.‘ [Johannes 16:33.] Da der Erretter das Sühnopfer vollbracht hat, gibt es keine von außen kommende Kraft, kein Ereignis, keinen Menschen – weder Sünde noch Tod oder Scheidung –, die uns davon abhalten könnten, die Erhöhung zu erlangen, vorausgesetzt, wir halten Gottes Gebote. Dies wissend, können wir frohgemut und mit der absoluten Gewissheit, dass Gott bei diesem höchsten Bestreben mit uns ist, vorwärtsstreben.“ („Das Sühnopfer Jesu Christi“, Liahona, Mai 2019, Seite 87.)

Der Herr möchte uns trösten und uns beistehen. Er hat verheißen: „Sei demütig, dann wird der Herr, dein Gott, dich an der Hand führen und dir auf deine Gebete Antwort geben.“ (Lehre und Bündnisse 112:10.) Hier ein paar Anregungen, wie Sie nach göttlicher Hilfe streben können:

  • Vergeben Sie sich selbst und anderen.

  • Beten Sie voll Glauben, Demut und Dankbarkeit.

  • Weiden Sie sich an den heiligen Schriften und an den Lehren der lebenden Propheten.

  • Gehen Sie in den Tempel.

  • Gedenken Sie des Sabbats und halten Sie ihn heilig.

  • Nehmen Sie vom Abendmahl und denken Sie immer an den Erlöser.

  • Machen Sie sich bewusst, dass ein wichtiger Schritt zu persönlicher Offenbarung darin besteht, Fragen zu haben und diese zu stellen.

  • Denken Sie stets daran, dass der Erretter Ihnen bei Ihren Zielen helfen möchte.

Besprechen:

Inwiefern wurden Sie im Verlauf dieses Kurses im Herrn gestärkt?

6. Sich helfen lassen

Lesen:

Gott möchte uns in unseren Prüfungen nicht allein lassen. Oft gibt er uns das, was wir brauchen, durch andere Menschen. Gott hat uns schon Menschen gesandt, die uns helfen und uns in unseren Prüfungen beistehen, und er wird es auch weiterhin tun. Wohin können wir uns wenden, wenn wir Hilfe brauchen? Unter anderem:

  • Angehörige und gute Freunde

  • Führer der Kirche und betreuende Schwestern oder Brüder

  • soziale Einrichtungen vor Ort

  • professionelle Hilfe

Besprechen:

Wie haben andere Ihnen im Rahmen dieses Kurses geholfen?

Sich um professionelle Hilfe bemühen

Lesen:

Es ist schwer zu erkennen, ob man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte oder nicht. Die nachfolgend geschilderten Situationen sind Anzeichen dafür, dass professionelle Hilfe vonnöten sein könnte.

  • Sie leiden unter anhaltenden, überwältigenden Gefühlen der Wut, der Traurigkeit, der Angst, des seelischen Schmerzes oder der Hoffnungslosigkeit. Unabhängig davon, was Sie tun, bleiben diese Gefühle bestehen und sind oft psychisch und physisch lähmend.

  • Auch wenn diese Gefühle manchmal kommen und gehen, halten die Probleme schon seit vielen Monaten an.

  • Sie fühlen sich körperlich nicht mehr in der Lage, Ihrer Arbeit nachzugehen, und Ihr Ess- und Schlafverhalten ändert sich.

  • Sie haben ein unkontrollierbares Gefühl von Sorge und Angst.

  • Sie ziehen in Erwägung, sich selbst oder anderen etwas anzutun.

  • Ihre Fähigkeit, Ihren Alltag zu bewältigen, ist beeinträchtigt und Ihre Leistungsfähigkeit eingeschränkt.

Wenn Sie einige dieser Anzeichen bei sich erkennen und sich Sorgen um Ihre Gesundheit machen, sprechen Sie mit einer medizinischen oder therapeutischen Fachkraft oder jemandem, dem Sie vertrauen.

Hinweis: Näheres dazu, wie man die richtige medizinische oder therapeutische Fachkraft für sich auswählt, finden Sie im Abschnitt „Material und Hilfen“ am Ende dieses Kapitels.

7. Zum Abschluss

Lesen:

Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss dieses Kurses! Vieles von dem, was wir besprochen haben, kann nicht innerhalb von zehn Wochen bewerkstelligt werden. Vielleicht haben Sie jedoch einige Gewohnheiten entwickelt, die Ihnen zu größerer emotionaler Widerstandskraft verhelfen. Gehen Sie die Kapitel in diesem Arbeitsbuch oft durch, um sich an diese Grundsätze und Fertigkeiten zu erinnern und sie anzuwenden.

Besprechen:

Wer möchte, kann der Gruppe von Erfahrungen aus diesem Kurs berichten. Erzählen Sie von den hilfreichsten Fertigkeiten, die Sie gelernt haben, von geistigen Erlebnissen, von Veränderungen oder von Segnungen, die Sie vom Herrn im Verlauf des Kurses erhalten haben.

Lesen:

Nach Beendigung dieses Kurses wollen sich manche Gruppen weiterhin treffen, wenn auch nicht ganz so regelmäßig. Auch weiterhin voneinander zu lernen, einander zu unterstützen und gemeinsam über Probleme hinauszuwachsen, ist für einige von großem Wert. Andere nutzen Textnachrichten oder soziale Medien, um einander immer wieder zu ermutigen und aufmunternde Artikel, Videos und andere Beiträge weiterzugeben.

Besprechen:

Besprechen Sie als Gruppe, ob Sie gerne in Kontakt bleiben wollen. Wenn ja, wie möchten Sie in Kontakt bleiben?