Irdisches Leben

Warum wir hier auf der Erde sind

Oft ist das Leben sehr hektisch, sodass wir gar nicht darüber nachdenken, ob alles überhaupt einen höheren Zweck hat. Wir wollen nur noch einen weiteren Tag durchhalten. Dennoch sehnen wir uns anscheinend nach Antworten auf Fragen wie: „Warum bin ich hier auf der Erde?“ oder „Was ist der Sinn des Lebens?“

Das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi sagt zweifelsfrei aus, dass Ihr Leben einen Sinn und Zweck hat und dass Sie herausfinden können, worin dieser besteht. Einfach ausgedrückt: Sie sind hier, weil Ihr Vater im Himmel Ihnen diese Gelegenheit verschafft hat und Sie sie freudig angenommen haben. Der Sinn in diesem Leben besteht darin, sich weiterzuentwickeln, mehr über Gott zu erfahren, mehr wie er zu werden und eines Tages das ewige Leben bei ihm zu erlangen. Ihre Einsicht in diese Wahrheiten kann einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie Sie die Segnungen und Prüfungen, den Kummer und die Freuden des Lebens betrachten.

Was ist das irdische Leben?

Das irdische Leben ist der Zeitraum zwischen Geburt und Tod. Die Entscheidungen, die wir während des irdischen Lebens treffen – vor allem die Entscheidung, Jesus Christus nachzufolgen – bestimmen unser Schicksal in der Ewigkeit.

Überblick: Irdisches Leben

Verwandte Anleitungen zum Evangeliumsstudium: Erlösungsplan, Vorirdisches Leben, Das Evangelium Jesu Christi leben

Abschnitt 1

Die Aussicht auf einen fühlbaren Körper

Es ist schwer, sich ein Leben ohne unseren Körper vorzustellen – so viel von dem, was wir kennen und erleben, erlangen wir durch unsere physischen Sinne. Doch Sie sind viel mehr als Ihr Körper. Sie haben einen Geist, der schon lange vor Ihrer Geburt gelebt hat. Gott, der Vater Ihres Geistes, hat Ihnen einen fühlbaren Körper geschenkt, damit Sie das irdische Leben erfahren und sich weiterentwickeln können, um mehr wie er zu werden. Einen fühlbaren Körper zu erhalten und das irdische Leben zu erfahren, ist ein wesentlicher Bestandteil seines Plans für Ihr ewiges Glück.

Zum Nachdenken

Was möchte Gott uns über unseren Körper wissen lassen? Denken Sie darüber nach, wenn Sie Genesis 1:26,27, Mose 2:27 und 1 Korinther 6:19,20 lesen. Inwiefern unterscheidet sich Gottes Sichtweise auf Ihren Körper von den Botschaften, die Sie in der Welt sehen und hören? Wie wirkt es sich auf die Entscheidungen aus, die Sie in Bezug auf Ihren Körper treffen, wenn Sie Ihren Körper so sehen, wie er es tut?
Sie können das Video „God’s Greatest Creation“ (2:51) anschauen oder den Artikel „Euer Körper – lernt dieses wunderbare Geschenk schätzen“ von Präsident Russell M. Nelson lesen.¹ Schreiben Sie auf, was Sie empfinden, weil Ihnen Ihr Körper geschenkt wurde. Wie könnten Sie Ihre Dankbarkeit für dieses Geschenk zum Ausdruck bringen?

Gemeinsame Lernübung

In der Broschüre Für eine starke Jugend – ein Wegweiser für Entscheidungen gibt es einen Abschnitt mit der Überschrift „Dein Körper ist heilig“ (Seite 22–29). Vielleicht lesen Sie ihn gemeinsam und halten gelegentlich inne, um Fragen zu stellen wie etwa: „Was bedeutet Ihnen das?“ oder „Wie beeinflussen diese Grundsätze unsere Entscheidungen, die wir in Bezug auf unseren Körper treffen?“

Mehr dazu

Lehre und Bündnisse 88:15; 93:33-35
Russell M. Nelson, „Entscheidungen für die Ewigkeit“, Liahona, November 2013, Seite 106–109
Dieter F. Uchtdorf, „Eure wunderbare Reise nach Hause“, Liahona, Mai 2013, Seite 125–129
Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 231–234

Abschnitt 2

Eine Zeit, in der wir uns vorbereiten und uns beweisen können

Jeder Schüler weiß, wie es ist, an einem Test oder einer Prüfung teilzunehmen. Bei einer Prüfung kann man zeigen, was man gelernt hat, damit man in die nächste Klasse oder in den nächsten Kurs gelangen und mehr lernen kann.

Das Leben ist in gewisser Weise wie ein Test oder eine Prüfung. Unsere Erfahrungen – und wie wir damit umgehen – geben uns die Gelegenheit, zu zeigen, „ob [wir] alles tun werden, was auch immer der Herr … gebietet“ (Abraham 3:25). Doch anders als bei den meisten Prüfungen in der Schule ist die Prüfung im Leben nicht nur eine Zeit, in der man beurteilt wird, sondern auch ein Prozess des Werdens. Dank des Sühnopfers Jesu Christi können Sie Fehler durch Umkehr wiedergutmachen und immer mehr wie Gott werden. Wenn wir unsere Zeit auf der Erde nutzen, um uns Christus zuzuwenden und sein Evangelium anzunehmen, kann er unsere Erfahrungen im irdischen Leben – einschließlich der schmerzhaften und bedauernswerten Erfahrungen – nutzen, um uns auf die Ewigkeit vorzubereiten (siehe Römer 8:28).

Zum Nachdenken

Wie würden Sie auf folgende Frage antworten: Was ist der Sinn des Lebens? Denken Sie darüber nach, inwiefern aus diesen Schriftstellen Ihre Antwort hervorgehen könnte: Alma 12:24; 34:31-37; Lehre und Bündnisse 84:43-48. Wie können Sie sich „darauf vorbereiten, Gott zu begegnen“?
Präsident Russell M. Nelson hat gesagt, dass „dieses Leben in der Tat die Zeit ist, wo ihr festlegt, welche Art Leben ihr für immer wollt.“² Fragen Sie sich: „Was für ein Leben möchte ich für immer führen? Welche Entscheidungen treffe ich, die zu diesem Ziel führen? Sollte ich irgendwelche Anpassungen vornehmen? Wie kann ich die Macht des Erretters zu Hilfe nehmen, um diese Änderungen vorzunehmen?“

Gemeinsame Lernübung

In seiner Ansprache „Werden – unsere Herausforderung“³ erzählt Präsident Dallin H. Oaks ein Gleichnis von einem wohlhabenden Vater. Dieses Gleichnis könnte ein Gespräch darüber anregen, was der Vater im Himmel für uns im Erdenleben vorgesehen hat. Sie könnten darüber sprechen, wie Eltern ihren Kindern helfen können, sich auf ihre Zukunft vorzubereiten. Wie bereitet Sie der Vater im Himmel auf die künftigen Segnungen für die Ewigkeit vor, die er Ihnen geben möchte? Vielleicht wollen Sie einander von Erfahrungen und Entscheidungen erzählen, die Ihnen helfen, sich auf das ewige Leben vorzubereiten.

Mehr dazu

Römer 5:3-5; 1 Petrus 1:6,7; Lehre und Bündnisse 121:7,8; 122:5-7
David A. Bednar, „Wir wollen sie hierdurch prüfen“, Liahona, November 2020, Seite 8–11

Abschnitt 3

Wie man Freude in Jesus Christus verspürt

Der Prophet Lehi fasste den Sinn und Zweck des Lebens in einem kurzen Satz zusammen: „Menschen sind, damit sie Freude haben können.“ (2 Nephi 2:25.) Doch auch Lehi hatte kein leichtes Leben. Er hatte vielerlei Sorgen und Kummer: Er musste aus seiner Heimat fliehen, um sein Leben zu retten, und zwei seiner Söhne lehnten sich gegen ihn auf. Über Lehis Beschreibung, was der Sinn des Lebens ist, sagte Präsident Nelson: „Stellen Sie sich das einmal vor! Von allen Worten, mit denen [Lehi] unser Erdenleben und dessen Zweck hätte beschreiben können, wählte er ausgerechnet das Wort Freude!“⁴ Trotz all der Prüfungen und Mühen, die das irdische Leben mit sich bringt, dürfen wir nie vergessen, dass der Vater letztlich möchte, dass wir dieselbe Freude erfahren wie er.

Zum Nachdenken

In Zeiten, in denen wir nicht besonders viel Freude erfahren – und so ergeht es uns allen hin und wieder –, kann eine Schriftstelle wie Hebräer 4:14-16 hilfreich sein. Was erfahren wir aus diesen Versen über den Erretter? Was befähigt ihn, „zur rechten Zeit“ Hilfe anzubieten?

Gemeinsame Lernübung

Erkunden Sie gemeinsam, was Präsident Nelson in seinem Artikel „Freude und geistiges Überleben“⁵ darüber gesagt hat, wie man Freude findet. Vielleicht können Sie einander erzählen, wie Sie selbst in schwierigen Zeiten Freude in Christus gefunden haben.

Mehr dazu

Lehre und Bündnisse 101:36-38; Mose 5:10-12
D. Todd Christofferson, „Die Freude der Heiligen“, Liahona, November 2019, Seite 15–18