Das Entlassungsgespräch
Ein besonderes Gespräch ist für meinen geistigen Fortschritt ein großer Segen gewesen und wird ein Segen bleiben. Am Ende meiner Mission hatte ich ein Entlassungsgespräch mit meinem Missionspräsidenten. Er sprach über die Veränderungen, die eintreten würden, wenn ich nun nach Hause ging. Er sagte mir, ich bräuchte immer eine Berufung, um aktiv zu bleiben, und wenn ich keine hätte, sollte ich mit meinem Bischof sprechen. Der zweite Rat, den er mir gab, war noch eindringlicher. Er sagte, wenn ich nicht im Tempel heiratete, sollte ich überhaupt nicht heiraten.
Ich befolgte seinen Rat. Jedes Mal, wenn ich versucht war, außerhalb des Tempels zu heiraten, erinnerte ich mich an seine Worte. Sie gaben mir die Kraft, die ich brauchte, um bei meinem Entschluss zu bleiben, nur im Tempel zu heiraten.
Zurückgekehrte Missionare haben es meistens nicht gerade leicht, denn wir wollen bald heiraten. Noch schwieriger wird es, wenn Mitglieder der Gemeinde oder des Zweiges uns fragen, warum wir denn noch nicht verheiratet sind. Die Zeit verfliegt, und wenn wir nicht verheiratet sind, hören wir oft verletzende Worte, die uns vielleicht bitter machen.
Aber ich bin meinem Missionspräsidenten dankbar, der mir den weisen Rat gab, nur im Tempel zu heiraten, denn nun ernte ich die Früchte. Zehn Jahre vergingen nach meiner Mission, bis ich meinem jetzigen Mann begegnete. Wir heirateten im Jahr 2000 im Caracas-Tempel in Venezuela. Es war eine wunderbare Erfahrung. Während ich wartete, konnte mich nichts davon abhalten, dem Wort eines Dieners des Herrn zu vertrauen.
Nun genieße ich das Glück, Mutter einer kleinen Tochter zu sein, und ich bin froh, dass ich ihr den Segen erweisen konnte, im Bund geboren zu werden. Wenn ich sie anschaue, sehe ich, welchen Einfluss das Gespräch hatte, das mein Missionspräsident mit mir führte.
Ofelia J. Hurtado gehört zur Gemeinde Las Delicias im Pfahl Maracay, Venezuela.