2006
Ich habe eine Frage
April 2006


Ich habe eine Frage

„Die Kinder an meiner Schule verspotten mich und machen mir das Leben schwer, weil sie wissen, dass ich der Kirche angehöre. Wie kann ich am besten damit umgehen?“

Die antwort des Liahonas

So werden alle, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus ein frommes Leben führen wollen, verfolgt werden.“ (2 Timotheus 3:12.) Die Jünger des Herrn müssen oft Verfolgung ertragen. Denke an Nephi, Moroni und Joseph Smith. Der Erretter selbst wurde verspottet, „verachtet und von den Menschen gemieden“ (Jesaja 53:3). Auch heute noch werden Heilige der Letzten Tage manchmal verfolgt.

Zwei Möglichkeiten, damit umzugehen, sind: Du kannst die Quälereien einfach ignorieren, oder du kannst mit denen reden, die sich über dich lustig machen. Bete auf jeden Fall um Führung, wie du am besten reagieren sollst, und sei ein gutes Vorbild. Du kannst auch deine Eltern um Rat bitten. Wenn Mitglieder der Gemeinde oder des Zweiges dasselbe erlebt haben, können sie dir vielleicht sagen, wie sie damit umgegangen sind.

Wenn du diesen Jugendlichen nach der Schule nicht mehr begegnest, könntest du die Quälereien einfach ignorieren. Sei in der Zwischenzeit geduldig, bete um Kraft und versuche, es nicht an dich heranzulassen.

Wenn du jedoch noch länger mit diesen Jugendlichen zu tun hast, dann überleg dir, ob du nicht mit ihnen darüber reden willst. Manche machen sich über die Mitglieder der Kirche lustig, weil sie unsere Glaubensansichten nicht verstehen. Sie sagen: „Du glaubst nicht an Jesus“ oder „Wenn du keinen Alkohol trinkst, hast du auch keinen Spaß“. In diesem Fall kannst du ihnen sagen, dass du an Jesus Christus glaubst und zur Kirche Jesu Christi gehörst. Oder du kannst ihnen sagen, dass es deine Entscheidung ist, keinen Alkohol zu trinken, und dass du auch ohne Alkohol Spaß hast.

Wenn du schikaniert wirst, bemühe dich, dem Beispiel Jesu zu folgen, wenn du darauf reagierst. Der Herr wurde nicht wütend und versuchte auch nicht, sich an denen zu rächen, die ihn verletzten. Er liebte sie und nahm keinen Anstoß daran. Wenn du Ermutigung brauchst, lies, was der Apostel Petrus in 1 Petrus 2:20-23 über das Beispiel Jesu gesagt hat.

Wenn du in dieser Prüfung den Herrn um Hilfe bittest, kann das deinen Glauben stärken, und du kannst diesen Jugendlichen zeigen, wie ein Christ sich verhält. Dein Leben ist ein Symbol für deinen Glauben an den Herrn, sagt Präsident Gordon B. Hinckley: „Als seine Jünger können wir nicht gemein, falsch oder undankbar sein, ohne sein Bild zu beschmutzen. Wir können aber auch nicht gut, liebevoll und großherzig sein, ohne das Bild des Herrn, dessen Namen wir auf uns genommen haben, heller erstrahlen zu lassen. Unser Leben muss also ein Symbol für unser Zeugnis vom lebendigen Christus, vom ewigen Sohn des lebendigen Gottes, sein.“ („Das Symbol unseres Glaubens“, Liahona, April 2005, Seite 6.)

Antworten unserer leser

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich versuchen, die Demütigung ohne Vergeltung zu ertragen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Ich würde versuchen, ein gutes Beispiel zu geben, und mein Bestes tun, um in Wort und Tat ein Vorbild zu sein.

Fe‘ofa‘aki L., 15, Nuku‘alofa, Tonga

Nutze die Situation als Gelegenheit, durch dein Beispiel das Evangelium zu verbreiten. Der Herr hat uns ermahnt, geduldig in Bedrängnissen zu sein, damit wir ein gutes Beispiel in ihm zeigen (siehe Alma 17:11).

Leah N., 19, Legazpi, Philippinen

Bedrohe den, der dich schlecht behandelt, weder verbal noch körperlich. Wenn ich an meine Zeit an der Highschool zurückdenke, hätte ich manchen Spott nicht ertragen können, wenn ich nicht fest auf den Herrn vertraut und ihn und seine Gebote geliebt hätte. Die meisten deiner Mitschüler wirst du nie wiedersehen, wenn du am letzten Schultag zur Tür hinausgehst. Entschließe dich, mit hoch erhobenem Kopf und einem festen Zeugnis hinauszugehen, in der Gewissheit, dass du den Gesetzen des Herrn treu geblieben bist.

Samuel B., 19, Montreal, Quebec, Kanada

Ich löse das Problem mit einem starken Glauben an den himmlischen Vater. Er lässt es vielleicht zu, dass wir geprüft werden, damit wir stärker werden. Ich glaube, dass er alle seine Kinder liebt, und deshalb züchtigt er uns. Wir sollten uns nicht zu viel Gedanken machen über das, was andere sagen, denn es kann uns verwirren oder ängstlich machen. Wir sollen aber weiterhin unseren Freunden ein gutes Beispiel geben. Und wir sollen standhaft als Zeuge für die Wahrheit auftreten und unser Leben an dem ausrichten, was richtig ist.

Apechard S., 18, Khon Kaen, Thailand

Ich kann deine Gefühle sehr gut nachempfinden. In meiner Schule denken die anderen, dass ich komisch bin und „zu“ gut, weil ich nicht fluche und nichts tue, was sich nicht gehört. Ich fühlte mich sehr allein, aber ich freundete mich mit einigen Mädchen an, die nicht der Kirche angehören, die aber ein gutes Herz haben. Heute kommen oft Schüler zu mir, wenn sie Hilfe brauchen, weil sie wissen, dass ich der Kirche angehöre und niemals lüge. Sie wissen, dass sie mir vertrauen können.

Ester K., 11, Itatiba, Brasilien

Du kannst den Quälereien auf ganz einfache Weise begegnen, indem du für diese Menschen betest und dich bemühst, freundlich mit ihnen über unsere Kirche und unsere Grundsätze zu sprechen. Sei immer freundlich und voller Nächstenliebe, und zeige ihnen immer, dass dein Glaube stärker ist als ihre Kritik und ihre schlechte Behandlung. Ich weiß, dass das etwas bewirkt, denn ich habe es selbst ausprobiert. Meine Mitschüler verstehen mich jetzt besser und achten mich als Mitglied meiner Kirche.

Karen P., 18, Asunción, Paraguay

Als Mitglieder der Kirche sollen wir denen helfen, die die Wahrheit nicht kennen. Meine Schulkameraden machten sich über mich lustig und sagten alles Mögliche über die Kirche. Ich fühlte mich schlecht, aber ich betete voll Glauben und bat meinen himmlischen Vater, mir zu helfen, dass ich ihnen helfen konnte, es besser zu verstehen. Ich half ihnen, und nun unterstützen sie mich.

Ricay R., 14, Comayaguela, Honduras

Ich weiß, wie es ist, wenn man schikaniert wird, weil man der Kirche angehört. Meine Erfahrung ist: Wenn ich mich nicht für das Evangelium und die Kirche schäme, sondern für meine Grundsätze eintrete, merken die Leute, dass sie nichts erreichen, wenn sie mich auslachen. Jugendliche, die dich schikanieren, haben einfach keine Ahnung, was du wirklich glaubst.

Kelly E., 18, West Jordan, Utah

Die Antworten sollen Hilfe und Ausblick geben, sind aber nicht als offizielle Lehre der Kirche zu verstehen.

Unsere irdischen Herausforderungen [haben] einen Sinn und Zweck. Denken Sie an den Propheten Joseph Smith: Sein ganzes Leben lang sah er sich beängstigendem Widerstand gegenüber – Krankheit, Unfällen, Armut, Missverständnissen, falschen Anschuldigungen und sogar Verfolgung. … Jeder von uns muss bestimmte Erfahrungen durchmachen, um dem Erretter ähnlicher zu werden. In der Schule des Erdenlebens ist oft Schmerz und Drangsal der Tutor, doch die Lektionen sollen uns läutern, segnen und stärken, nicht vernichten.“

Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel, „Glauben in Drangsal bringt Frieden und Freude“, Liahona, Mai 2003, Seite 17.