2019
Dank eines Gebets gelangten wir zum Tempel
Februar 2019


Dank eines Gebets gelangten wir zum Tempel

Isaac Ututu

Lagos, Nigeria

Bild
temple trip through Nigeria

Illustration von Martin Sanders

Einige Tage vor unserer Gemeinde-Tempelfahrt zum Aba-Tempel in Nigeria rief mich mein Bischof an und bat mich, die Leitung der Reisegruppe zu übernehmen. Ich sagte zu. Bevor wir morgens aufbrachen, sprachen wir ein Gebet, dann stiegen wir in den Bus und fuhren los.

Unterwegs sangen wir Kirchenlieder. Alle waren unbeschreiblich glücklich. Wir kamen auf der zehnstündigen Fahrt gut voran. Doch kurz vor Mittag hatte unser Bus eine Panne, die keiner von uns beheben konnte.

Ich lief schnell zur nächsten Tankstelle und fragte die Kassiererin, ob sie einen Automechaniker kannte.

Ohne zu zögern rief sie zwei Automechaniker an. Kurz darauf kamen sie bei uns an und machten sich an die Arbeit. Sie stellten fest, dass mit dem Keilriemen etwas nicht stimmte. Nach mehreren Stunden Arbeit waren sie jedoch mit ihrem Latein am Ende und riefen einen weiteren Automechaniker an.

Als er ankam, wirkte er sehr von sich überzeugt. „Was kann mit dem Keilriemen denn schon sein, dass ihr ihn nicht reparieren könnt?“, fragte er sarkastisch.

Er werkelte eine Weile herum. „Das ist aber wirklich höchst seltsam“, stellte er fest. Er packte sein Werkzeug zusammen und ging einfach. Die anderen Mechaniker suchten weiter nach einer Lösung, aber die Situation schien hoffnungslos.

Ich blickte die Mitglieder an. Fast allen stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Ich überlegte, was wir machen sollten. Da kam mir ein Gedanke: „Habt ihr schon gebetet?“

Sofort rief ich alle zusammen. Wir stellten uns im Kreis auf und baten den Vater im Himmel, den Mechanikern das Wissen zukommen zu lassen, das ihnen fehlte. Keine fünf Minuten später kam einer der Mechaniker zu mir.

„Wir haben es geschafft“, sagte er freudestrahlend.

Überglücklich dankten wir dem Herrn. Bald fiel mir jedoch auf, das der andere Automechaniker niedergeschlagen wirkte. Ich wollte auch ihm gratulieren, aber er antwortete nur: „Sie wollen mir gratulieren, weil ich sechs Stunden für einen Keilriemen gebraucht habe? Ich hatte gerade erst zwei Keilriemen gewechselt, bevor ich hergekommen bin. Für das, was hier geschehen ist, gibt es keine Erklärung.“

Ich erklärte ihm, dass Gott nach unserem Gebet eingegriffen habe.

„Sie haben dafür gebetet?“, fragte er.

„Ja, etwa vor fünf Minuten.“

„Das ist wunderbar! Vielen Dank!“, sagte er.

Ich bezahlte die Automechaniker und sie machten sich auf den Weg. Wir stiegen alle wieder in den Bus und setzten unsere Reise fort. Einige Stunden später erreichten wir den Tempel, voller Dankbarkeit, dass der Vater im Himmel unsere Gebete hört und erhört.

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