Ingrids Geburtstagsüberraschung
Diese Geschichte hat sich in Mexiko ereignet. Auf Seite KL8 erfährst du mehr über dieses Land!
„Kommt zu Christus und ergreift jede gute Gabe.“ (Siehe Moroni 10:30)
Estas son las mañanitas …“
Mamás Gesang weckte Ingrid auf. Sie öffnete die Augen und sah Mamá ins Zimmer kommen. Mamá sang zu Ingrids Geburtstag immer ein besonderes Geburtstagslied.
„Alles Gute zum Geburtstag!“, rief Mamá. „Machen wir uns bereit für deine Party.“
Ingrid konnte einen Schokokuchen im Ofen riechen. „Was ich wohl für Geschenke bekomme?“, fragte sie sich. Sie stieg aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Der Jacaranda-Baum draußen war voller lila Blüten.
Ingrid half dabei, das Sofa in Mamás Zimmer zu schieben, damit im Wohnzimmer genug Platz war. Sie half dabei, den Kuchen zu dekorieren und steckte sieben Kerzen hinein. Bald war es Zeit für die Party!
Ingrids Freunde aus der Schule und aus der PV kamen. Sie spielten Spiele und aßen Kuchen. Dann kam Ingrids Lieblingsteil – die Geschenke! Sie bekam ein neues Buch, einen Stofftiger und ein Armband mit Anhängern.
Nachdem alle gegangen waren, umarmte Ingrid Mamá. „Danke, Mamá. Das war der beste Geburtstag, den ich je hatte!“
„Er ist aber noch nicht vorbei“, sagte Mamá. „Ich habe noch eine besondere Überraschung für dich.“ Sie gab Ingrid ein Blatt Papier. Darauf stand: „Zeit, ins Bett zu gehen!“
„Das ist ein Hinweis“, erklärte Mamá. „Du musst den nächsten finden.“
Ingrid lief schnell in ihr Zimmer. Unter ihrem Kissen fand sie einen weiteren Zettel. Darauf stand: „Waschtag.“
Ingrid rannte in die Küche und öffnete die Waschmaschine. Da war noch ein Hinweis!
Ingrid fand weitere Hinweise hinter dem Fernseher, in ihrem Lieblingsbuch und unter dem Teppich im Badezimmer. Der letzte Hinweis führte sie zu ihrem Kleiderschrank. Oben auf der Ablage lag ein eingepackter Karton. Ingrid war nicht groß genug, infolgedessen holte Mamá ihn herunter.
Ingrid riss das Geschenkpapier auf und hob den Deckel an. In dem Karton befanden sich zusammengefalteter weißer Stoff und ein großes Buch Mormon.
„Nächstes Jahr kannst du dich taufen lassen“, sagte Mamá. „Das ist ein besonderes Geschenk, das dir helfen soll, dich darauf vorzubereiten.“ Mamá strich mit der Hand über den weißen Stoff. „Daraus werde ich dein Taufkleid nähen. Und das hier“ – sie nahm das Buch Mormon aus dem Karton – „kannst du lesen.“
Ingrid sah zu Mamá hoch. „Ich habe das Buch Mormon noch nie gelesen.“
„Ich weiß, dass du das schaffen kannst.“ Mamá schlug das Buch auf. „Schau. Die Buchstaben sind besonders groß. Ich dachte, das macht es dir vielleicht leichter.“
Mamá klappte das Buch wieder zu und gab es Ingrid. Ingrid fuhr mit den Fingern über den glatten Einband.
„Es ist wichtig, dass du selbst herausfindest, ob das Buch Mormon wahr ist“, sagte Mamá. „Ich verspreche dir: Wenn du darin liest und von ganzem Herzen betest, hilft der Vater im Himmel dir, dies herauszufinden.“
An diesem Abend las Ingrid das erste Kapitel im Buch Mormon. Es war gar nicht so schwierig, wie sie gedacht hatte. Sie las gerne in den heiligen Schriften.
Am nächsten Tag las sie wieder im Buch Mormon. Und am nächsten auch. Sie las jeden Tag darin. Nach einigen Wochen beschloss sie, dass sie mit dem Gebet, ob es wahr ist, nicht warten wollte, bis sie das Buch fertig gelesen hatte.
Ingrid kniete sich neben das Bett. Sie betete von ganzem Herzen und bat den Vater im Himmel, sie wissen zu lassen, ob das Buch Mormon wahr sei. Dann wartete sie. Sie dachte, dass sie vielleicht eine Stimme hören würde, aber dem war nicht so. Stattdessen spürte sie einfach Freude im Herzen. Sie wusste, dass der Vater im Himmel ihr Gebet erhört hatte.
Fast ein Jahr später hatte Ingrid das Buch Mormon fertig gelesen. Ganz gleich, was sie zu ihrem achten Geburtstag bekommen würde, das Buch Mormon würde immer das beste Geschenk aller Zeiten bleiben! ●