Verschieden, aber zusammen
Die Verfasserin lebt in Georgia.
„Mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“ (11. Glaubensartikel)
Ellie und ihre Familie wollten ihre Cousins und Cousinen besuchen, die weit weg wohnten. Ellie war sehr aufgeregt! Sie hatte ihre Verwandten lange nicht gesehen.
Bevor es losging, wollten Ellies Eltern mit ihr und ihrer Schwester reden.
„Vor dem Essen sprechen wir als Familie doch immer ein Gebet, oder?“, fragte Vati. „Und manchmal sprechen wir auch über die Kirche.“
„Stimmt!“, erwiderte Ellie.
„Bei diesem Besuch müssen wir uns ein wenig anders verhalten“, erklärte Mutti. „Deine Tante und dein Onkel gehen nicht mehr in die Kirche. Sie finden das nicht so toll, wenn man darüber spricht.“
Ellie runzelte die Stirn. „Aber warum nicht?“
„Das wissen wir nicht so genau“, sagte Vati. „Aber sie haben uns sehr lieb. Bestimmt wollen sie nicht mit uns streiten oder unsere Gefühle verletzen. Also haben sie darum gebeten, dass wir mit ihnen nicht über die Kirche sprechen.“
Ellie nickte.
„Wir können dort immer noch in den heiligen Schriften lesen und beten“, erklärte Mutti. „Aber das machen wir, wenn wir unter uns sind.“
„Und vor dem Essen?“, fragte Ellies Schwester.
„Warten wir mal ab“, sagte Mutti. „Wenn sie vor dem Essen nicht beten, können wir ja in unserem Herzen ein Gebet sprechen.“
„In Ordnung“, sagte Ellie. „Das kann ich machen.“
Am nächsten Tag stieg Ellies Familie ins Auto. Sie waren bis spät abends unterwegs. Als sie endlich das Haus ihrer Verwandten erreichten, halfen Ellies Onkel und Tante, die Taschen ins Haus zu bringen. Dann gingen alle schlafen.
Am nächsten Morgen betete Ellie, bevor sie zum Frühstück in die Küche ging. Das Wiedersehen mit den Verwandten machte sie ein wenig nervös. Aber dann setzte sich ihre Tante neben sie und lächelte sie freundlich an.
„Wir wollen später in den Laden eurer Cousine“, sagte sie. „Willst du nicht mitkommen?“
„In den Frisörsalon?“, fragte Ellie.
„Genau! Du und deine Schwester könnt euch doch die Haare machen lassen, wenn ihr wollt!“
Ellie lächelte und nickte. Das machte bestimmt Spaß!
Nach dem Frühstück fuhren sie mit dem Bus zum Frisörsalon. Ellie fand es toll, ihrer Cousine bei der Arbeit zuzuschauen. Geschickt und schnell kämmte und flocht sie die Haare. Als alle frisiert waren, machten sie vor einem großen Spiegel eine Modenschau und kicherten, als sie ihre neuen Frisuren präsentierten.
Am nächsten Tag regnete es heftig. Deshalb blieben sie alle im Haus und spielten Brettspiele. Ellie und eine Cousine spielten gemeinsam gegen zwei ältere Cousins. Sie jagten ihre Spielfiguren übers Brett und scherzten miteinander.
„Gewonnen!“, rief Ellie und setzte ihre Figur ins Ziel. Sie klatschten einander ab, sogar die älteren Cousins, die so taten, als ärgerten sie sich, weil sie verloren hatten.
Nur ein paar Tage später war es Zeit für die Heimreise. Ellie kletterte auf den Rücksitz und hörte, wie sich auch die anderen voneinander verabschiedeten.
„Ihr werdet uns fehlen!“
„Kommt doch bald wieder!“
„Wir haben euch sehr lieb!“
Ellie lächelte und winkte, als sie losfuhren. Sie hatte viel Spaß gehabt. Auch wenn sie nicht an das Gleiche glaubten, konnten sie doch nach wie vor eine glückliche Familie sein.