2020
Faneva, der Missionar
Oktober 2020


Faneva, der Missionar

Faneva the Missionary

Faneva schaute aus dem Fenster auf die belebte Straße vor dem Haus. Er sah Leute, die Wagen mit Gemüse, Reis, Kleidung und anderen Sachen zogen, die sie verkaufen wollten. Er hörte Autos hupen und Hunde bellen. Auf einmal hörte er noch ein anderes Geräusch.

„Mama, da klopft jemand an die Tür!“, rief Faneva. Mama öffnete. Zwei junge Männer in Anzug und Krawatte standen vor ihnen. Faneva hatte in seinem Viertel in Madagaskar noch nie jemanden gesehen, der so angezogen war.

„Wir sind Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, sagte der eine. „Wir erzählen den Leuten von Jesus. Dürfen wir mit Ihnen über Jesus sprechen?“

Faneva freute sich, als Mama die Missionare ins Haus bat. Die ganze Familie kam zusammen, um von Jesus Christus zu hören und dass seine Kirche wieder auf der Erde war.

Ab diesem Tag kamen die Missionare oft zu Fanevas Familie. Sie brachten ein Buch mit, das Geschichten aus dem Buch Mormon hieß. Faneva las mit seiner Familie so gern darin!

Irgendwann gehe ich auf Mission und gebe anderen das Buch Mormon, nahm Faneva sich vor.

Ein anderes Mal brachten die Missionare Fanevas Familie bei, wie man betet. Faneva lernte, dass er jederzeit und überall zum Vater im Himmel beten konnte.

Irgendwann gehe ich auf Mission und bringe anderen bei, wie man betet, dachte sich Faneva.

Eines Tages hatten die Missionare eine wichtige Frage.

„Wollen Sie dem Beispiel Jesu Christi folgen und sich taufen lassen?“, fragte einer von ihnen.

Faneva spürte große Freude in sich. „Ja!“, sagte er.

„Ja!“, sagten sein Bruder und seine Mama.

Papa sagte, dass er noch nicht bereit sei, sich taufen zu lassen. Aber er war damit einverstanden, dass der Rest der Familie sich taufen ließ. Und das taten sie! Faneva wurde von einem der Missionare getauft, die ihm von Jesus erzählt hatten.

Irgendwann gehe ich auf Mission und helfe anderen, sich taufen zu lassen, dachte Faneva.

Mit das Beste an der Kirche war die PV. Faneva fand die Aktivitäten toll und dass er dort Freunde kennenlernte. Am allerliebsten sang er die PV-Lieder. An einem Sonntag sangen sie in der PV Lieder darüber, wie man das Evangelium verbreiten kann.

„Ich wär so gern schon heut ein Missionar“, sang Faneva. „Will nicht warten noch so lange Zeit.“

Ich kann jetzt schon mit der Missionsarbeit beginnen, wurde Faneva klar. Ich muss nicht bis irgendwann warten!

Ab da suchte Faneva nach Möglichkeiten, wie er das Evangelium verbreiten konnte. Er gab sich Mühe, ein gutes Vorbild zu sein. Er lud Leute zur Kirche ein. Er half seinen Nachbarn. Nach ein paar Jahren war er alt genug, um den Missionaren in seiner Stadt zu helfen. Und noch ein paar Jahre später ging er selbst auf Mission. Er traf neue Leute und erzählte ihnen vom Evangelium – so wie die Missionare es bei ihm gemacht hatten. ●